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Lutherstädte - "Das unerschrockene Wort"
© Evan Agostini, picture alliance
Afghanische Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari erhält Lutherpreis 2023
Zarifa Ghafari ist die jüngste Bürgermeisterin Afghanistans – und das erste weibliche Stadtoberhaupt in einer afghanischen Provinz überhaupt. Im Amt ist sie von 2018 bis 2021. Dann muss sie fliehen. Aus dem Exil setzt sie sich weiter für Frauenrechte und Demokratie in ihrer Heimat ein. Dafür zeichnen Marburg und die weiteren 15 Lutherstädte Deutschlands die 30-Jährige mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ 2023 aus. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 15. April 2023 in Schmalkalden verliehen.
An ihrem ersten Tag als Bürgermeisterin im Juli 2018 verbarrikadierten Männer ihren Amtssitz in der Kleinstadt Maidan Shahr. Ein Mob, bewaffnet mit Steinen und Stöcken, bedrohte die junge Kommunalpolitikerin und verhinderte ihre Vereidigung. Beim zweiten Versuch fand sie ihr Büro durch Männer mit Maschinengewehren besetzt. Erst im Frühjahr 2019 konnte die damals 26-jährige Ghafari als Bürgermeisterin ins Amt eingeführt werden; aus Sicherheitsgründen lebte sie nicht in der Stadt, sondern musste von Kabul aus arbeiten. Ihre Geschichte hat die Tochter eines Soldaten und einer Physikerin daraufhin in den sozialen Netzwerken bekannt gemacht.
Warten auf die Ermordung durch die Taliban
Schon als Kind war Zarifa Ghafari das einzige Mädchen in der Schule, die sie ab dem zwölften Lebensjahr besuchte. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete gleichzeitig schon für den Schutz und die Rechte afghanischer Frauen. Als einzige Frau unter 138 Bewerbern für das Bürgermeisteramt setzte sie sich aufgrund ihrer Eignung durch. Sie teilte öffentliche Informationen und Wissen zwischen Staat und Volk, investierte in den Mediensektor und gründete mit PEGHAL FM-Radio in Maidan Wardak einen Radiosender. Als Bürgermeisterin eröffnete sie einen Markt nur für Frauen in Maidan Shahr, schuf so Arbeitsplätze für Frauen. Unter dem Motto „Saubere Stadt – grüne Stadt“ warb sie dafür, Altpapier und -metalle einzusammeln, die zum Nutzen der Gemeinde wiederverkauft werden sollten.
Nicht einmal drei Jahre blieben ihr für diese Aufbauarbeit vergönnt. Nach der Machtergreifung der Taliban sah sie sich in der Situation, „nur noch auf die Ermordung durch die Taliban zu warten“. Im Sommer 2021 konnte Ghafari in letzter Minute mit ihrer Familie nach Deutschland fliehen. Von hier aus erhebt die intellektuelle, aufgeklärte junge Frau weiterhin ihre Stimme für die Frauen- und Menschenrechte in Afghanistan und in der Welt.
OB Spies: Junge Bürgermeisterin ist Vorbild und Ansporn zugleich
© Stadt Schmalkalden „Zarifa Ghafari ist eine mutige und starke Frau, die sich unter schwierigsten Bedingungen und trotz Gefahr für Leib und Leben für die Menschen und das Gemeinwohl in ihrer Heimat einsetzt“, würdigt Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die junge Afghanin. „Sie beeindruckt mit ihrer Zivilcourage und ihre Unerschrockenheit. Und sie beeindruckt durch ihren unermüdlichen Einsatz gerade für Frauen und Mädchen – in einem System, das speziell unter den Taliban auf Frauenverachtung gründet, die Unterdrückung von Frauen per Gesetz zementiert und in der Gesellschaft mit brachialer Gewalt durchsetzt“, so Spies. Gerade deshalb beeindrucke Zarifa Ghafari aber auch als Bürgermeisterin und Kommunalpolitikerin – weil sie sich nicht einschüchtern lasse, mutig handele, trotz aller Widrigkeiten Verantwortung übernehme und mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln für ein besseres, freieres Leben ihrer Mitbürger*innen kämpfe. „Damit ist sie auch für uns hier Vorbild und Ansporn zugleich“, so OB Spies.
Einstimmig hat sich der Bund der Lutherstädte, zu dem auch Marburg gehört, bei seiner Jurysitzung in Schmalkalden für Zarifa Ghafari als Trägerin des 14. Preises „Das unerschrockene Wort“ entschieden. Ausschlaggebend dafür war auch, dass die heute 30-jährige Kommunalpolitikerin „als eine von uns“ ganz besondere Sympathie und Solidarität genießt, berichtet Thomas Kaminiski, Schmalkaldens Bürgermeister und Gastgeber der diesjährigen Jury-Sitzung. Mit dem Preis ehrten die Vertreter*innen der Lutherstädte das „furchtlose und engagierte Wirken der jungen Frau, und zwar unter für uns in Deutschland unvorstellbaren Bedingungen“.
Lutherstädte wollen Blick schärfen für Zustände in Afghanistan
„Ich hatte nicht die Möglichkeiten, die Bürgermeister außerhalb Afghanistans haben, beispielsweise in europäischen Ländern“, sagt Zarifa Ghafari selbst zu ihrer Zeit als Stadtoberhaupt in Afghanistan. Trotzdem habe sie es geschafft, dass Schulen gebaut wurden. Auch Schulen für Mädchen. „Wir haben hart dafür gekämpft und gearbeitet, unsere eigene Welt aufzubauen. Doch wir konnten das Erreichte nicht genießen. Das ist wirklich sehr schmerzhaft“, so Zarifa Ghafari nach ihrer Flucht in Deutschland.
Mit der Wahl der Preisträgerin wollen die Lutherstädte also auch den Blick auf das Afghanistan der Taliban schärfen. Frauenrechte werden dort mit Füßen getreten, viele Frauen ermordet, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung wird ihnen verwehrt. Die Zustände in diesem Land, in dem so viele Menschen wie Zarifa Ghafari für ein freiheitliches demokratisches Gemeinwesen gekämpft haben, müssen mehr Beachtung finden, erklärt Thomas Kaminski nach der Jurysitzung. „In einem freiheitlich demokratischen Gemeinwesen gehört das freie Wort zu den wichtigsten konstruktiven Elementen“, zitiert der Wormser Oberbürgermeister aus der Präambel des Statuts für „Das unerschrockene Wort“.
Mehr über ihre Geschichte berichtet die künftige Preisträgerin von „Das unerschrockene Wort“ in ihrem Buch „Zarifa – Afghanistan, Meine Heimat. Meine Geschichte“. Das Buch ist im September 2022 erschienen.
Hintergrund
© Universitätsstadt Marburg Im Sinne der Zivilcourage Luthers (1483-1546), der mit seinen Thesen gegen den Ablasshandel Papst und Kaiser die Stirn bot, ehrt der Preis „Das unerschrockene „Wort“ seit 1996 mutige Menschen für Worte und Taten. Im vergangenen Jahr erhielten die Bürgerrechtlerinnen Veronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa aus Belarus stellvertretend für die Demokratiebewegung in ihrem Land den Lutherpreis. 2019 ging „Das unerschrockene Wort“ an die Berliner Rechtsanwältin, Frauenrechtlerin und Moscheegründerin Seyran Ates. Die Verleihung des 12. Preises fand im April 2019 in der vollbesetzten Lutherischen Pfarrkirche in Marburg statt.
Dem Bund der Lutherstädte Deutschlands gehören neben der Universitätsstadt Marburg die Städte Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle (Saale), Heidelberg, Magdeburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz an.
Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger
2021
Der Bund der 16 Lutherstädte in Deutschland hat den Preis „Das unerschrockene Wort 2021" am 20. Juli an die weißrussischen Bürgerrechtlerinnen Weronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa vergeben. Die Entscheidung für die drei weißrussischen Freiheitsaktivistinnen fiel bei der Jurykonferenz der 16 Mitgliedstädte am 7. November. Die Sitzung fand corona-bedingt online statt.
In den Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Belarus formierte sich eine landesweite Opposition, die von drei Frauen angeführt wird: Weronika Zepkalo, Swetlana Tichanowskaja und Maria Kolesnikowa entfachten eine Protestwelle gegen den amtierenden (und schließlich unter höchst zweifelhaften Umständen wiedergewählten) Präsidenten Alexander Lukaschenko und den von ihm geschaffenen Unrechtsstaat. Inzwischen musste Zepkalo nach Polen fliehen, Tichanowskaja befindet sich im Exil in Litauen, Kolesnikowa wurde inhaftiert.
Die Proteste halten nach wie vor an und immer wieder sind es Frauen, die mutig ihre Stimme für Menschenrechte, freie Meinungsäußerung und freie Wahlen erheben. „Diese drei Frauen stehen stellvertretend für tausende von friedlich demonstrierenden Menschen, die derzeit für politische Veränderungen in Weißrussland kämpfen. Sie stehen für eine friedliche Revolution, für Neuwahlen und für eine demokratische Zukunft ihres Landes. Wie die Nachrichten zeigen, riskieren sie dafür Verfolgung, Haft, Folter und Abschiebung. Auch wenn die drei Frauen in Detailfragen zur Zukunft von Belarus nicht immer die gleichen Positionen vertreten, stehen sie untrennbar zusammen, denn die letztendlichen Entscheidungen für eine Zeit nach der Herrschaft von Alexander Lukaschenko soll nach demokratischen Wahlen das Volk treffen“, so die Jury in ihrer Begründung. Mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ honorieren die Lutherstädte die Entschlossenheit, das mutige Auftreten und den friedlichen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
2021 wurde „Das unerschrockene Wort“ in der Stadt Worms zum 13. Mal verliehen. Die 13. Preisverleihung fiel mit einem besonderen Datum zusammen. Im Jahr 1521 weigerte sich Martin Luther im Reichstag zu Worms, vor Kaiser Karl V. seine Thesen zu widerrufen und bewies damit Mut und Standhaftigkeit, mit welchen „Das unerschrockene Wort“ nun Menschen in seinem Antlitz ehrt. Weitere Eindrücke von der bewegten Feierstunde gibt es hier.
2019
Die Universitätsstadt Marburg war 2019 zum ersten Mal Gastgeberin der Preisverleihung "Das unerschrockene Wort". Der Preis ging dieses Jahr an die Rechtsanwältin, Frauenrechtlerin und Moscheegründerin Seyran Ateş. Die öffentliche Festveranstaltung zur Preisverleihung fand am Samstag, 27. April, um 11 Uhr in der Lutherischen Pfarrkirche statt. Die Laudatio hat die Politikwissenschaftlerin und SPD-Politikerin Gesine Schwan gesprochen.
In der Jurysitzung am 17. November 2018 in Marburg haben die Vertreterinnen und Vertreter der Lutherstädte Frau Seyran Ateş als Preisträgerin für "Das unerschrockene Wort" 2019 wegen ihres unerschrockenen Einsatzes für Frauenrechte und gegen kulturell und religiös begründete Gewalt und Extremismus ausgewählt.
Seyran Ateş ist eine streitbare, mutige und unerschrockene Frau im wahrsten Sinn des Wortes. Als Anwältin in Berlin befasst sie sich hauptsächlich mit Straf- und Familienrecht und engagiert sich in der deutschen Ausländerpolitik. Sie war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und nahm am Integrationsgipfel der Bundesregierung teil.
Wegen gewalttätiger Angriffe und Drohungen gab sie 2006 vorübergehend ihre Kanzlei auf, 2009 zog sie sich ganz aus der Öffentlichkeit zurück – nach Morddrohungen, als ihr Buch „Der Islam braucht eine sexuelle Revolution“ erschien. Seit 2011 ist sie wieder öffentlich und als Anwältin aktiv – vor allem für hilfesuchende Frauen.
Die 55-jährige Frauenrechtlerin setzt sich für mehr aufsuchende Sozialarbeit in türkischen und kurdischen Familien Berlins ein. Sie kämpft mit Vorträgen und Veröffentlichungen gegen die Unterdrückung von Frauen, gegen Zwangs- und Kinderehen, Genitalverstümmelung sowie Ehrenmorde. Sie forderte als erste, Zwangsverheiratung als eigenen Straftatbestand einzuführen, der Frauen und Männer besser schützt.
Seyran Ateş ist Initiatorin und Mitbegründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, die für einen säkularen Islam durch Trennung von weltlicher und religiöser Macht sowie einer zeitgemäßen und geschlechtergerechten Interpretation des Koran steht. Die Moschee steht allen Konfessionen offen, Männer und Frauen beten gemeinsam, Homosexuelle werden getraut. Ateş ließ sich selbst zur Imamin ausbilden.
Seyran Ateş erhebt ihre Stimme und mischt sich ein, bezieht streitbar Position, landauf landab auf Konferenzen und Tagungen, in Interviews für Zeitungen, in Funk und Fernsehen, eigenen Artikeln und Büchern, oft politisch herausfordernd, selten bequem, aber stets mit Leidenschaft für den Dialog, für die Freiheit des/der Einzelnen, für Integration, Gleichberechtigung und für eine Religiosität, die nicht politisch ist, sondern sich als Quell privater Spiritualität der weltlichen Ordnung unterwirft.
Wegen ihres Engagements hat Seyran Ateş bereits zahlreiche Preise erhalten – „Das unerschrockene Wort“ der Lutherstädte ist die aktuellste einer ganzen Reihe von Auszeichnungen der vergangenen 15 Jahre.
2017
Im sächsischen Torgau hat die Jury der 16 Lutherstädte am 15. November 2016 für die Vergabe am 22. April 2017 Horst und Birgit Lohmeyer sowie Markus und Susanna Nierth für ihr zivilgesellschaftliches Engagement als Preisträger/innen gekürt.
© Foto: Sean Gallup Horst und Birgit Lohmeyer leben und wirken im mecklenburgischen Dorf Jamel, das bereits mehrfach in den Medien als „Nazi-Dorf“ bekannt wurde. Das Künstler-Ehepaar veranstaltet hier seit 2007 jährlich das Rockfestival gegen rechts - „Jamel rockt den Förster“ - und wirkt damit gegen die Vereinnahmung des Dorfes durch Neonazis. Trotz massiver Drohungen und Brandstiftungen lassen sich die Lohmeyers nicht aus dem Ort vertreiben.
© Foto: Nierth Markus und Susanna Nierth wurden bekannt im Rahmen ihres Einsatzes für eine Flüchtlingsunterkunft im sachsen-anhaltinischen Tröglitz. Die darauffolgenden Drohungen ließen Markus Nierth zwar aus Sorge um seine Familie vom Amt des Bürgermeisters zurücktreten, verhinderten jedoch nicht das weitere Eintreten des Ehepaares für seine Überzeugungen.
2015
Preisträger war der syrische Journalist und Menschenrechtsaktivist Mazen Darwish. 2012 wurde Darwishs Zentrum, das in Syrien über die Menschenrechtssituation, über verschleppte und getötete Menschen und die Lage der Pressefreiheit berichtete, von Regierungskräften gestürmt. "Reporter ohne Grenzen", Amnesty International und Human Rights Watch kämpfen seitdem für die Freilassung des Rechtsanwalts und seiner Kollegen. Sie betreiben gemeinsam die Internetseite free-syrian-voices.org, um über Mazen Darwish und andere verfolgte Menschenrechtsaktivisten in Syrien zu berichten. Bei der Preisverleihung der Lutherstädte hatte die Ehefrau des Preisträgers, Yara Bader, die Auszeichnung stellvertretend in der Wittenberger Stadtkirche entgegengenommen (siehe auch Link).
2013
Preisträger war die Regensburger Initiative "Keine Bedienung für Nazis" um den Barkeeper Michael Sauerer, der couragiert eingriff, als Neonazis eine dunkelhäutige Frau anpöbelten. Diese verübten dann auf ihn und das Café Picasso einen Racheakt, auf Grund dessen sich dann die Initiative gegründet hat.
2011
Der Preis ging an den russischen Journalisten Dmitrij Muratow und das Redaktionsteam der russischen Tageszeitung "Nowaja Gaseta" für den Mut, unter lebensgefährlichen Bedingungen kritischen Journalismus zu betreiben und die Korruption als gesellschaftliches Übel aufzudecken.
2009
Der Preis wurde der Journalistin und Politologin Andrea Röpke für ihr unerschrockenes Auftreten gegen Rechtsextremismus als beispielhaftes Verhalten in der Gesellschaft verliehen.
2007
Geehrt wurde Emely Abidin-Algan. Sie galt als Vorzeigemuslimin und arbeitete in islamischen Organisationen mit. Sie hat die Gegebenheiten ihres Umfeldes hinterfragt und Positionen aufgegeben, die nicht aus dem Koran abgeleitet werden können. Ihr beispielhaftes, vorbildliches Verhalten zeigt, dass Integration möglich ist ohne Verleumdung des eigenen kulturellen Hintergrundes.
2005
Der Preis wurde dem Schriftsteller und Sänger Stefan Krawczyk zuerkannt. Gegen ihn hatten die SED-Machthaber Berufsverbot verhängt, was ihn aber nicht davon abhielt, zum Beispiel in Kirchen aufzutreten. Er wurde 1988 inhaftiert und in den Westen abgeschoben.
2003
Geehrt wurde die Superintendantin des österreichischen Burgenlandes, Gertraut Knoll, deren Engagement gegen Rassismus sogar Morddrohungen zur Folge hatten.
2001
Geehrt wurde die Polizeipräsidentin von Eberswalde, Uta Leichsenring, für ihr couragiertes Auftreten gegen rechtsextreme und ausländerfeindliche Übergriffe.
1999
Der Preis ging an den Theologen Hans Küng für die Standhaftigkeit bei der Vertretung seiner Thesen zur katholischen Glaubenslehre.
1996
Der erste Preisträger war der Theologe Richard Schröder, der für seine standhafte Haltung in der DDR geehrt wurde.