Der Vorsitzende informiert, dass hierzu ein Änderungsantrag der Fraktionen SPD, CDU und BfM vorliegt, welcher den Anwesenden zunächst verteilt wird. Der Änderungsantrag hat den folgenden Wortlaut:

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

1.Die Stadtverordnetenversammlung lehnt die Durchführung oder Bewerbung von sogenannten „Reparativtherapien", oder auch „Konversionstherapien", die als psychotherapeutische oder seelsorgerische Methode zur Umpolung und Umorientierung homosexueller Menschen dienen sollen, ab.

2.Die Stadtverordnetenversammlung macht unmissverständlich klar, dass in Marburg alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können müssen und keiner Diskriminierung ausgesetzt sein dürfen und bekräftigt dementsprechend ihre am 15.05.2009 gefassten Beschlüsse, mit denen sie sich dazu bereits bekannt hat.

3.Die Stadtverordnetenversammlung erwartet, dass alle zivilgesellschaftlichen Gruppen dieses Gebot in ihrem Verantwortungsbereich leben und damit einen Beitrag zu einem von Toleranz und Respekt getragenen Miteinander leisten.

Danach erläutern Frau Kula den Ausgangsantrag der Fraktion Marburger Linke und Herr Weidemann den Änderungsantrag.

Beide Vorlagen werden ausführlich beraten.

Der Vorsitzende lässt nach Schluss der Beratung zuerst über den Änderungsantrag abstimmen: Der mit dem vorstehenden Wortlaut geänderte Antrag wird mit den Stimmen von SPD, CDU und BfM gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen und Marburger Linke bei Enthaltung der Fraktion FDP/MBL mehrheitlich zur Annahme empfohlen.

Der Vorsitzende lässt danach über den ursprünglichen Ausgangsantrag abstimmen: Dieser wird gegen die Stimmen von Marburger Linke und Bündnis 90/Die Grünen mehrheitlich abgelehnt.  

Frau Kula meldet  A U S S P R A C H E  an.