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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Große Anfrage CDU-Fraktion - VO/1417/2012

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

Der Magistrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

 

1. Im Jahr 2000 wurde festgestellt, dass ein Kraftwerk mit einer Turbine von 98 kW nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. Warum ist eine jetzt geplante Turbine mit 248 kW wirtschaftlich zu betreiben ?

2. Die Wassermenge für die Elisabeth-Mühle beträgt vertraglich 2,8 m³, für den Postgraben 0,4 m³, für die Fischtreppe 1 m³ und über das Wehr muss mindestens 1 m³ Wasser pro Sekunde laufen. Dies sind zusammen über 5 m³. Die Lahn führt in den Monaten April bis Oktober im Schnitt zwischen 6 und 8 m³ pro Sekunde. Wie kommt man bei dieser Wassermenge darauf, dass eine Turbine wirtschaftlich zu betreiben ist ?

3. Wieviel Kilowatt werden für die zu installierenden elektrisch zu betreibenden Schleusentore pro Tag benötigt ?

4. Wie hoch ist der Aufwand in Euro, diese Schleusentore einschließlich der Steuerungen zu installieren ?

5. Wieso kommt der Magistrat bzw. das Bauamt auf  die Aussage, das dort ein funktionierender Fischabstieg installiert werden kann, wenn noch nirgendwo auf der Welt ein funktionierender Fischabstieg existiert?

6. Nach den Planungen endet der Fischaufstieg direkt vor dem Einlass der Turbine. Fische die aufgestiegen sind, werden von der Strömung in den Einlass gezogen und kommen im günstigsten Fall lebend wieder unter dem Wehr an. Wie beurteilt der Magistrat die Sinnhaftigkeit dieser Planung?

7. Wieso sitzen in dem Gremium zur Planung im Bauamt Investoren und Stadtverordneten ist der Zugang verwehrt?

 

Begründung:

Zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer neuen Wasserkraftanlage nach den derzeitigen Planungen ist die Beantwortung der oben genannten Fragen erforderlich.

 

Manfred Jannasch                                          Wieland Stötzel

 

 

Beantwortung durch den Magistrat:

 

Der Magistrat                                                                                    Marburg,  03.September 2012

 

 

Herrn Stadtverordneten

Manfred Jannasch

Gutenbergstraße 15

 

35037 Marburg

 

 

Herrn

Stadtverordneten

Wieland Stötzel

Rollwiesenweg 2 a

 

35039 Marburg

 

 

 

Große Anfrage der CDU-Fraktion  betr.

Wirtschaftlichkeit Kraftwerk Afföller

 

 

 

Sehr geehrter Herr Jannasch,

sehr geehrter Herr Stötzel,

 

die og. Große Anfrage Ihrer Fraktion wird wie folgt beantwortet:

 

 

zu 1. Vergleich Planung 2000 mit aktueller Planung und Wirtschaftlichkeit:

 

 

Planung 2000

Planung 2012

Max. Wassermenge

7,4 m³

10 m³

Max. Leistung

180 kW

240 kW

Jahresleistung

835.000 kW/h

1,1 Mio. kW/h

Baukosten

1,2 Mio. €

2,6 Mio. €

spez. Baukosten

rd. 6.700 €/kW

10.833 €/kW

 

Anmerkung: Der Mehraufwand für die aktuelle Planung besteht zum Großteil in den gestiegenen Kosten für den Fischschutz und die Durchgängigkeit.

 

Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist abhängig vom Betreiber, der hier noch nicht feststeht. Je nach Betreiber ändert sich die zu erzielende Vergütung, sofern der Strom nicht zum Selbstverbrauch bestimmt ist. Ferner differiert der Zinssatz und die anzunehmende Laufzeit.

 

Die Frage kann also erst abschließend vom zukünftigen Betreiber beantwortet werden.

 

Da Wasserkraftwerke immer länger betrieben werden können, als der kaufmännische Abschreibungszeitraum, ist die Frage im Grunde nur, ab welcher Laufzeit sie sich amortisieren.

 

 

zu 2. Wasseraufteilung Afföller Wehr :

 

Derzeit beträgt gemäß Wasserrecht der Mindestabfluss für die Lahn 1 m³/s. Darüber hinaus stehen dem Mühlgrabensystem maximal insgesamt 2,8 m³/s zur Verfügung.

Das heißt: ab einem Lahnabfluss von 3,8 m³/s kann die Wasserkraft genutzt werden.

Der langjährige Niedrigwasserabfluss der Lahn beträgt 3,4 m³/s. Demnach wird der Abfluss, ab dem die Wasserkraftanlage betrieben werden kann, durchschnittlich mindestens 360 Tage im Jahr überschritten.

 

 

zu 3. Stromverbrauch Afföller Wehr:

 

Das Afföller Wehr besitzt für die Lahn und den Mühlgraben insgesamt sieben Schützantriebe mit je 1,5 kW.

 

Der geschätzte (keine getrennte Stromzählung vorhanden) Tagesverbrauch liegt bei ca. 1-2 kW.

 

 

zu 4.  Kosten Automatisierung:

 

Eine Automatisierung der Schützanlagen wird für den Normalbetrieb und den Hochwasserschutz rd. 80.000 € kosten.

 

 

zu 5. Funktionsfähigkeit Fischabstieg:

 

Das Merkblatt der Deutschen Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) M501 „Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen“ (256 Seiten) gibt sehr detailliert Auskunft über die Bedingungen, unter denen Fischabstiege funktionieren.

 

 

zu 6. Paternostereffekt Fischaufstieg:

 

Aufsteigende Fische wandern entgegen der Fließrichtung und meiden dabei Bereiche zu starker Strömung. Kurzfristig können Fische bei starker Gegenströmung ihre Wandergeschwindigkeit um ein mehrfaches steigern.

 

zu 7. Planungsgremium:

 

Mit Gremium ist hier vermutlich der behördeninterne Scopingtermin am 25.04.2012 gemeint. Die Frage ist in diesem Fall an das Regierungspräsidium Gießen als Veranstalter zu richten. Der damals erschienene Stadtverordnete durfte der Sitzung beiwohnen, obwohl keine Einladung vorlag.

 

Zuständiger Dezernent:               Bürgermeister Dr. Franz Kahle

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Egon Vaupel

Oberbürgermeister

 

 

 

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