Die in der Begründung dargelegte Vorgehensweise zum Verkehrsplanungsprozess für die straßenräumliche Aufwertung der Nordstadt wird zur Kenntnis genommen.

Begründung

1.   Mit dem Verkehrsentwicklungsplan hat die Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2001 den Beschluss gefasst, die Elisabethstraße zu einer sogenannten Umweltstraße und den westlichen Abschnitt der Bahnhofstraße sowie die Robert-Koch- und Bunsenstraße, in denen derzeit Einbahnstraßenverkehr angeordnet ist, umzugestalten. Im Zusammenhang mit den Restrukturierungsplanungen der Philipps-Universität Marburg war die Umsetzung dieser Planungen zunächst zurückgestellt worden. Gemeinsam mit dem Präsidium der Philipps-Universität waren die verkehrlichen Randbedingungen, die in einem ersten Schritt auf den Aspekt „Ruhender Verkehr“ fokussiert waren, sowohl vor dem Wettbewerbsverfahren für den Campus Firmanei (Februar 2008) als auch im Zusammenhang mit der Durchführung des Bebauungsplanverfahrens für den Standort der Zentralen Universitätsbibliothek (Februar 2012) aufgearbeitet und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden.

2.        Weitere Vorgehensweise

Nach aktuellem Sachstand ist davon auszugehen, dass im Jahre 2016 die neue Zentrale Universitätsbibliothek in Betrieb gehen wird. Das direkte Umfeld der Bibliothek (das Areals zwischen Altem Botanischen Garten und Deutschhausstraße) wird gemäß den Darstellungen in dem betreffenden Bebauungsplan vom Land Hessen umgestaltet. Die historischen Gebäude in diesem Areal sind zur Umnutzung durch die Geisteswissenschaftlichen Institute zum Teil bereits saniert worden bzw. werden bis zum Jahre 2016 saniert. In der Verantwortung der Stadt Marburg liegt es nunmehr, die sonstigen stadtstrukturellen Randbedingungen bis zu diesem Zeitpunkt so weiterzuentwickeln, dass die mit dem Campus Firmanei verbundenen Anforderungen erfüllt werden. Als Voraussetzung zur Umgestaltung der Deutschhausstraße und Biegenstraße unter Berücksichtigung von Kriterien wie Lage der Bushaltestellen, Radverkehrsangebote, etc. ist die Entscheidung zu treffen, welches Planungsziel für die Elisabethstraße weiterverfolgt werden soll.

Das Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Aachen (BSV) wurde mit einer verkehrstechnischen Untersuchung zur straßenräumlichen Umgestaltung in der Nordstadt beauftragt. In den Anlagen sind Folien beigefügt, die erste Überlegungen zu der Planungsaufgabe darstellen. BSV hat aufbauend auf das 2001 beschlossene Zielkonzept zwei Varianten zur Verkehrsführung untersucht. Darüber hinaus wurden die Straßenräume umfassend analysiert, um eine Grundlage für die planerische Neugestaltung zu erhalten. Eine ausführliche Darstellung der Lösungsalternativen wird im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung Ende September 2012 erfolgen.

Der Planungsprozess zur verkehrlichen Weiterentwicklung der Nordstadt soll wie folgt gestaltet werden:

·       Bürgerinformationsveranstaltung mit Darstellung von Lösungsalternativen im September 2012

·       Diskussion der Lösungsalternativen in den Beiräten und verschiedenen Interessenvertretungsorganisationen (u. a. Werbekreis Nordstadt)

·       Bürgerbeteiligung in Form eines Internetforums

·       Bürgerinformationsveranstaltung im Februar 2013

·       Entscheidung zum Zielkonzept in der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2013

·       Erarbeitung von detaillierten Neugestaltungsplänen für die jeweiligen Straßenzüge – März 2013 bis März 2014

·       Anliegerbeteiligung für die von der Umgestaltung betroffenen Straßenabschnitte im Zuge der Detailplanungen

·       Mittelbeantragung für die Umgestaltung in den Jahren 2015/2016.

Zu der Bürgerinformationsveranstaltung im September 2012 erhalten alle Stadtverordneten eine Einladung. Darüber hinaus werden Ort und Zeit der Veranstaltung öffentlich bekannt gemacht.

Egon Vaupel

Oberbürgermeister

Beteiligung an der Vorlage durch:

A: Anhörung; B: Beteiligung; K: Kenntnisnahme; S: Stellungnahme