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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Kenntnisnahme - VO/1800/2012

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, die nachfolgenden Ausführungen zur Kenntnis zu nehmen:

 

Grundlagen:

 

Am 25.11.11 hat die Stadtverordnetenversammlung den Verkauf des ehemaligen Germanenplatz in der Weintrautstraße zur Wohnbebauung beschlossen. Der Verkauf erfolgt unter der Bedingung, dass eine komplette Erdgeschossetage (ca. 300 qm) für ein Pflegeprojekt verkauft bzw. dauerhaft vermietet wird.

 

In den Folgemonaten sind seitens des Magistrats, unter Einbezug des Bauträgers, Gespräche geführt worden mit der Marburger Initiative LiA, Leben im Alter, als zukünftiger Projektträgerin der angestrebten Auftraggeber-geführten ambulanten Pflegewohngemeinschaft. Als in Gründung befindliche Genossenschaft hat LiA sich jedoch aus konzeptionellen Gründen von einer Realisierung ihres Vorhabens in der Weintrautstraße zurück gezogen.

 

Der Magistrat hat daher mit weiteren möglichen Kooperationspartnern zur Realisierung eines Pflegeprojektes Gespräche geführt, unter Zugrundelegung des folgenden Konstruktes:

a)      Ein Projektträger wird Generalmieter. Mit diesem schließen die MieterInnen (ausschließlich) einen Mietvertrag ab (Warmmiete einschl. Gemeinschaftsflächen und Nebenkosten).

b)      MieterInnen, Angehörige etc. schließen sich verbindlich zu einer Auftraggeber-Gemeinschaft zusammen, die gemeinsam einen Pflegedienst wählt und beauftragt sowie über die Gestaltung des Alltags entscheidet (WG-Vereinbarung).

c)      Bestellung einer Projektmoderation/Hauskoordination, welche ggfs. für weitere Marburger Demenzpflege-Wohngemeinschaften verantwortlich zeichnen könnte.

d)      Es wird ein Fachbeirat berufen unter Beteiligung von Heimaufsicht, Stadt Marburg, Projektträger und Projektmoderation/Hauskoordination, SprecherIn der Auftraggeber-Gemeinschaft sowie Pflegedienst, Alzheimer Gesellschaft, ggfs. FachärztInnen etc. (nach Kasseler Vorbild).

e)      Gegründet wird ein öffentlicher Förderverein Marburger Demenzpflege-Wohngemeinschaften als Motivator und Katalysator der weiteren Verbreitung und Realisierung auftraggebergeführter ambulanter Demenzpflege-Wohngemeinschaften in Marburg und seinen Stadtteilen.1)

 

 

Mögliche KooperationspartnerInnen:

 

Die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf e.V. hat als gemeinnütziger Verein Vorerfahrungen mit einer eigenen Demenzpflege-Wohngemeinschaft in Ebsdorfergrund-Dreihausen. Kapazität für die Übernahme einer weiteren Generalmieter- und ggfs. Projektträgerschaft nach dem dortigen Vorbild hat der Verein z. Zt. jedoch nicht. Bei Fremdfinanzierung der Projektkoordination stünde die Alzheimer Gesellschaft als zentrale Kooperationspartnerin zur Verfügung, eine Mitwirkung mindestens im Fachbeirat ist wegen der großen Expertise und des Fachwissens unerlässlich.

 

AurA e.V. "Aktives und rüstiges Altern" betreibt zwei Senioren-Tagespflegeeinrichtungen, eine davon in Marburg. Die Grundidee der auftraggebergeführten ambulanten DemenzWG entspricht der Vereinssatzung AurAs. AurA verfügt über viel Erfahrung mit Demenzerkrankten und wäre, unter bestimmten Voraussetzungen, zur Übernahme der Projektträgerschaft bereit. In jedem Fall sollte AurA zur Mitarbeit im Fachbeirat geworben werden.

 

Das Pflegeteam Ridder hat Interesse an der Mitwirkung beim Aufbau einer DemenzWG, kann jedoch aus rechtlichen wie Kapazitätsgründen nicht die (alleinige) Projektträger- bzw. Generalmieterschaft übernehmen. Vorstellbar wäre für sie die Übernahme der Projektträgerschaft in Kooperation mit Dr. Eckhardt Müller/Müller Consult. Die Voraussetzung für ein solches Konstrukt wäre jedoch die Wahrnehmung der Generalmieterschaft durch einen anderen Träger, z. B. durch die GeWoBau - Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH Marburg.

 

Der Verein „Bürgerinitiative für soziale Rehabilitation und zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V.“, kurz BI Sozialpsychiatrie, stellt psychisch Erkrankte und Menschen in psychosozialen Notlagen in den Mittelpunkt seines Handelns. Zentral sind der BI die persönliche Beziehung zwischen Betroffenen und Mitarbeitenden. Zudem legt sie Wert auf Sozialraumorientierung, Ambulantisierung und individuelle Versorgung. Damit entspricht die Grundidee der Demenzpflege-Wohngemeinschaft dem Satzungszweck der BI-Sozialpsychiatrie. Die BI-Sozialpsychiatrie ist ein Träger mit viel Erfahrung mit ambulanten Wohnprojekten und einziger Kooperationspartner, der uneingeschränkt für eine Projektträger- und Generalmieterschaft bereitsteht.

 

Kooperationspartnerin könnte dabei die ebenfalls interessierte Marburger Hauskrankenpflege, Diessel und Partnerin, sein. Wie das Pflegeteam Ridder kann sie aus rechtlichen Gründen nicht (alleinige) Projektträgerin sein, bringt aber als Kooperationspartnerin große Erfahrungen mit der Projektträgerschaft der o.g. ambulanten DemenzWG in Ebsdorfergrund-Dreihausen mit, zudem in erprobter Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft.

 

 

Weiteres Vorgehen:

 

Der Magistrat klärt kurzfristig mit der Bürgerinitiative für soziale Rehabilitation und zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V. (BI Sozialpsychiatrie) deren Bereitschaft, als Generalmieterin und Projektträgerin zu fungieren. Bei Zusage der BI Sozialpsychiatrie wird mit der Marburger Hauskrankenpflege/Diessel und Partnerin ihre Mitwirkungsbereitschaft am Aufbau einer Demenzpflege-Wohngemeinschaft unter Projektleitung der BI Sozialpsychiatrie geklärt. Das spätere Recht der MieterInnen zur Wahl eines Pflegedienstes bleibt bestehen.

 

Die Heimaufsicht/Hessische Betreuungs- und Pflegeaufsicht, RP Gießen, ist durch die Universitätsstadt Marburg in Zusammenarbeit mit dem Projektträger frühzeitig über den Gründungsprozess zu informieren und zentral in die weitere Entwicklung ein zu binden. Auch die Gründung von Fachbeirat und Förderverein erfolgt zeitnah, um u. a. alle o. g. Organisationen mit einbeziehen zu können, die für das weitere Gelingen des Projektes bedeutsam sind. Ihnen sei bereits heute für ihr Engagement und ihr Kooperationsinteresse gedankt.

 

Im Prozess der Projektentwicklung werden neben Marburger Expertise und kollegialem Austausch mit dem projekterfahrenen Kasseler Referat für Altenhilfe externe Sachverständige wie bspw. Architekturbüros, die bereits Demenzpflege-Wohngemeinschaften (um-)gebaut haben, sowie bewährte ProjektmoderatorInnen/-koordinatorInnen (z.B. Jutta Burgholte-Niemitz, Hans und Ilse Breuer Stiftung Ffm, und Monika Schneider, Agentur für Wohnkonzepte Köln) beratend einbezogen.

 

Grundsätzlich sind Demenzpflege-Wohngemeinschaften ein Wahlbaustein in einer vielfältigen Angebotspalette zwischen selbständigem Leben zu Hause in der Privatwohnung und der Rund-um-Versorgung in einer stationären Einrichtung. Sie eignen sich besonders zum einen für Angehörige, die sich engagieren wollen und zum anderen für Menschen mit viel Betreuungs- und weniger Pflegebedarf, die also nicht zwingend vollstationärer Pflege bedürfen.

 

1) z.B. zum Start unter Einbezug der Initiative LiA sowie aller, die bisher ihr Interesse an Beteiligung und Unterstützung einer Demenzpflege-Wohngemeinschaft geäußert haben und sonstiger interessierter Öffentlichkeit

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Franz Kahle

Bürgermeister

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Sachverhalt

 

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