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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Antrag der BfM - VO/2059/2013

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Magistrat möge prüfen, ob die herrschende Lichtverschmutzung   - auch  „Verlust der Nacht“ genannt -  für Umwelt sowie Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt reduziert werden kann.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

Die "Überlagerung" des natürlichen Lichts von Mond und Sternen durch künstliches Licht von z.B. Straßenlampen und Leuchtreklame, jenes Kunstlicht, welches nachweislich negative Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt mit sich bringt, wird als Lichtverschmutzung bezeichnet. Licht dient nicht mehr nur dem Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit. Es wird selbstverständlich und uneingeschränkt eingesetzt, sei es für Werbezwecke, Effektbeleuchtung oder zur Beleuchtung von Freizeiteinrichtungen. Nicht zuletzt aufgrund des Mangels an gesetzlichen Bestimmungen gegen den exzessiven (Miss-) Gebrauch von künstlichem Licht. Quelle: www.hellenot.org

Ob Straßenlaternen, Ampeln, Wohnbeleuchtung - unsere Nächte werden immer heller. Und das mit erheblichen Folgen. Lichtmüll raubt Tieren die Orientierung und kann Menschen krank machen.

Laut dem Leibnitz -Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin vermuten  Forscher, dass die hellen Nächte noch sehr viel größere Auswirkungen haben. Ökosysteme werden gestört, der chronobiologische Rhythmus von Mensch und Tier gerät aus den Fugen, hormonelle Veränderungen begünstigen verschiedene  Erkrankungen.

 

Recht eindeutig ist die verheerende Wirkung des künstlichen Lichts auf Insekten: Schätzungen zufolge fallen jeder Straßenlampe in einer warmen Sommernacht im Durchschnitt etwa 150 Insekten zum Opfer. Mücken und Falter werden an den Leuchtinseln leichte Beute für ihre Fressfeinde wie Spinnen oder Fledermäuse. Oder sie sterben schlicht vor Erschöpfung beim Versuch, einer Lichtquelle nahezukommen.  Milliarden von Insekten werden in Deutschland durch Straßenlaternen aus den Ökosystemen gezogen. Und diese Milliarden reißen eine Lücke in das empfindliche Gefüge der Natur: Sie fehlen als Bestäuber und als Nahrung für größere Tiere.

 

Die ganze Nachtzeit hindurch werden unzählige Straßen, Wege, Parkanlagen und vor allem Gebäudefassaden (Sehenswürdigkeiten) sowie Industriekomplexe in voller Intensität beleuchtet und in Szene gesetzt, obwohl es vor allem in der Zeit zwischen 0:00 und 5:00 Uhr  so gut wie kein oder nur geringes Verkehrsaufkommen und Aufmerksamkeit gibt und eine volle Beleuchtung somit einen geringeren Nutzen erbringt.

Fast 50% des abgegebenen Lichts von Straßenlaternen wird nach oben und zu den Seiten abgestrahlt, wo es nicht nur nutzlos wird, sondern in manchen Fällen im Straßenverkehr gefährliche Blendsituationen bewirken kann.

 

Viele Lichtanlagen sind für ihren eigentlichen Zweck um ein Vielfaches überdimensioniert.

 

Kein Zweifel, dass eine Straßenbeleuchtung oder Hausbeleuchtung notwendig ist, da der Mensch sich doch im Licht sicherer als in der Finsternis fühlt. Jedoch gilt es, veraltete Beleuchtungskörper und die unnötige Effektbeleuchtung für Werbezwecke bis in die frühen Morgenstunden zu überdenken. Als Rechtfertigung wird Vermeidung von Diebstahl angegeben, wobei zu bedenken ist, dass sich „Dieb“ über das helle Licht freut, da keine verratende Taschenlampe von Nöten ist. Grundsätzlich muss die Notwendigkeit dieser Art Beleuchtung in Frage gestellt werden.

 

 

 

 

Die Anforderung an Leuchten ist der gezielte Lichteinsatz. Streulicht und Blendung können damit vermieden werden. Effektbeleuchtung für Werbezwecke sollte nur bis zu einer festgelegten Uhrzeit genehmigt sein.

Beispiel Leuchten:

·         Abgeschirmter Leuchtentyp, Full-Cut-Off Leuchte

·         Reduzierung der Lichtpunkthöhe

·         Gezielte Lichtlenkung durch geeignete Installation, Reflektoren und plane Leuchtenwanne

·         Geschlossenes Gehäuse und geringe Oberflächentemperatur

http://www.hellenot.org/typo3temp/pics/85745c475a.jpg      http://www.hellenot.org/typo3temp/pics/5553ad7bd4.jpg

 

Durch Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung im Bereich der öffentlichen Beleuchtung konnte der Stromverbrauch um 20 % gesenkt werden, was zu einer jährlichen Kostenersparnis  führt.

 

Andrea Suntheim-Pichler

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