Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die vom Ausländerbeirat Marburg beantragte Finanzierung einer Erhebung und Erstellung einer aktuellen und geprüften Übersicht bzw. Liste der Marburger Arztpraxen mit spezifischen Sprachkompetenzen, sowie die Veröffentlichung dieser Übersicht auf der Homepage der Stadt, wird beschlossen.

Begründung:

Nach Angaben des Ausländerzentralregisters sind in der Stadt Marburg 6 079 Menschen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit gemeldet.

Jährlich kommen ca. 3 000 ausländische Studierende nach Marburg. So waren allein im WS 2012/13 laut der Auskunft des International Office der Philipps-Universität

2 865 internationale Studierende immatrikuliert.

Nicht alle MigrantInnen und ausländische Studierenden verfügen über Deutschkenntnisse, die über die einfache alltägliche Kommunikation hinausgehen und in solchen Ausnahmesituationen wie Krankheit und Arztbesuch ausreichen. Insbesondere ältere Migrantinnen (von denen laut dem Sozialbericht der Stadt Marburg 1129 Personen - Nichtdeutsche, Generation 50 + - gemeldet sind)   leiden darunter, dass sie sich bei Arztbesuchen auf Deutsch verständigen müssen und oft immense Schwierigkeiten haben, ihr Anliegen zu vermitteln und die ärztlichen Aussagen zu verstehen. Die Geschäftsstelle des Ausländerbeirats bekommt oft Anfragen von Migrantinnen und Migranten zu Ärzten, die bestimmte Sprachen beherrschen. Leider ist es bislang nicht möglich gewesen, diese Auskunft angemessen zu erteilen, da keine umfassende Übersicht vorliegt.

Daher ist eine Auflistung der in Marburg vorhandenen Arztpraxen mit spezifischen Sprachkompetenzen notwendig.

Die Altenplanung der Stadt Marburg unterstützt diese Bemühung des Ausländerbeirats und steht bei dem Vorhaben als Kooperationspartner zur Verfügung.

Goharik Gareyan-Petrosyan

Vorsitzende