Der Magistrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1.Wie haben sich die Trennungen und Scheidungen von Familien mit minderjährigen Kindern in den letzten 10 Jahren in Marburg entwickelt?

2.Wie viele Eltern (Mütter / Väter) haben eine Beratung (§17 SGB VIII) in den letzten Jahren in Anspruch genommen?

3.Wie oft kam es mit welchem Ergebnis in den letzten 5 Jahren beim Familiengericht zu Auseinandersetzungen um das Sorge- bzw. das Umgangsrecht?

4.In wie vielen Fällen wurde begleiteter Umgang vom Familiengericht angeordnet und in wie vielen Fällen wurde er von den Eltern (Mutter / Vater) beantragt? Welche Ergebnisse wurden beim begleiteten Umgang erzielt?

5.In wie vielen Fällen kam es in den letzten 5 Jahren zum Sorgerechts- bzw. Aufenthaltswechsel von Trennungskindern?

6.In wie vielen Fällen wurde aus welchen Gründen in den letzten 5 Jahren der Umgang mit einem Elternteil für wie lange ausgeschlossen?

7.In wie vielen Fällen wurde der Umgang – nach langer Unterbrechung – wieder angebahnt und wie wirkte das Jugendamt bzw. ein Jugendhilfeträger dabei mit?

8.Wie kooperieren die mit Trennung und Scheidung befassten Institutionen (Familiengericht, Jugendamt, Beratungsstellen etc.) miteinander?

Begründung:

„Allen Kindern beide Eltern“ Dies ist auch die Forderung der UN-Kinderkonvention als Recht der Kinder gegenüber ihren Eltern und der Gesellschaft.

Die meisten Eltern bleiben auch nach Trennung und Scheidung für ihre Kinder in der Verantwortung und versorgen und erziehen sie gemeinsam. Ein kleiner Teil der Trennungs- und Scheidungskinder leidet allerdings sehr darunter, dass ihre Eltern dies nicht hinbekommen. Hierzu sieht das SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) zahlreiche Möglichkeiten der Unterstützung, Begleitung und Beratung vor. Es ist zu klären, ob diese ausreichend zur Unterstützung der betroffenen Kinder und Jugendlichen genutzt werden.

Ulrich Severin    Kirsten Dinnebier

Finanzielle Auswirkungen: