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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/5948/2017

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

  1. Die Universitätsstadt Marburg bekräftigt ihren Willen, auch angesichts unerwartet und erheblich steigender Geburtenzahlen, die Kinderbetreuung auf dem hohen Niveau zu gewährleisten. Dazu gehört sowohl der zeitliche Umfang des Angebots als auch die pädagogische Qualität, die sich auch durch deutlich günstigere Personalschlüssel auszeichnen soll.
  2. Die Universitätsstadt Marburg will zukünftig eine stärkere Differenzierung im Hinblick auf den quartiersbezogenen Bedarf, insbesondere unter Beachtung sozialer und anderer Belastung in der Strukturierung der Kinderbetreuung umsetzen.
  3. Die Universitätsstadt Marburg bekräftigt ihren Willen, unter der Voraussetzung, dass das Land mindestens seine Ankündigungen zur Kindertagesbetreuungsfinanzierung vollumfänglich umsetzt, den Besuch von Kinderbetreuungseinrichtungen von Gebühren freizustellen.
  4. Kurzfristig wird der Magistrat im Dezember 2017 auf der Grundlage der aktuell verfügbaren statistischen Geburtenzahlen eine Bedarfs- und Realisierungsplanung für die Kindertagesbetreuung vorlegen, die

a)      kurzfristig realisierbare Handlungsoptionen (Realisierung innerhalb des ersten Halbjahres 2018),

b)      mittelfristig realisierbare Handlungsoptionen (Realisierung innerhalb des zweiten Halbjahres 2018 und des ersten Halbjahres 2019) beinhalten;

c)      die vorhandenen und im Eigentum der Universitätsstadt Marburg befindlichen Liegenschaften in die Planung einbezieht;

d)      mit dem Blick auf die längerfristige Zukunft auch die Betreuung der Grundschulkinder entsprechend berücksichtigt und

e)      für etwaige notwendige Um- und Neubauten auf Prestige-Bauprojekte verzichtet und stattdessen eine flexible Nutzung bedarfsbezogen und bedarfsorientiert in der Kindertagesbetreuung ermöglicht.

 

Parallel ist der Aspekt der Personalgewinnung mit aufzunehmen und darzulegen, welche derzeitigen Optionen zur Fachkräftesicherung bestehen.

 

Weiterhin ist die Qualitätsdiskussion parallel zum weiteren Ausbau der Betreuungsplätze zu führen, um dabei insbesondere auch sozial- und kleinräumliche Bedarfslagen zu berücksichtigen.

 

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Sachverhalt

Sachverhalt:

 

Aktuelle Situation, Ausbau und Perspektive Kinderbetreuung

 

Aktuelle Situation:

In den letzten Jahren wurde in der Universitätsstadt Marburg mit großer Anstrengung der Ausbau der Kinderbetreuung voran getrieben. Es wurden neue Plätze in Krippen und Kindertagespflege geschaffen sowie Ausweitungen bei den Betreuungszeiten und Erweiterungen der Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten umgesetzt.

 

Die Betreuungsquote in Marburg für Kinder unter 3 Jahren liegt im landesweiten Vergleich unter Einbeziehung der Kindertagespflege überdurchschnittlich hoch bei ca. 45% (ca. 65 % für 1 bis 3 Jahre).

 

Im U3 Bereich war die Universitätsstadt Marburg bisher für die Umsetzung des seit 2013 geltenden Rechtsanspruchs sehr gut aufgestellt und konnte den Betreuungsbedarf abdecken.

Aktuell wird allerdings eine erhebliche Zunahme an Nachfragen bzw. ein statistischer Mehrbedarf für den Betreuungsbereich U3, nachfolgend aber auch für den Ü3 Bereich festgestellt.

 

Die im Folgenden verwendeten Geburtenzahlen beziehen sich auf die Einwohnerstatistik der Universitätsstadt Marburg, Stand Juni 2017:

 

Kinder U3 aktuell

Marburg insgesamt

Kernstadt

Außenstadtteile

Geb.jahr 2016

675

416

259

Geb.jahr 2015

625

367

258

Geb.jahr 2014

571

340

231

 

Neben den deutlich gestiegenen Geburten und dem daraus entstehenden Platzbedarf zeigt sich, dass die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren mehr und mehr Normalität und von Eltern entsprechend verstärkt nachgefragt wird. Werden die Zahlen weiter ausdifferenziert betrachtet, zeigt sich, dass es einen besonderen Zuwachs bzw. verstärkte Nachfrage in der Kernstadt inkl. Cappel, Richtsberg und Wehrda gibt. Dieser Platzbedarf kann für 2017 und den folgenden Jahren nicht mehr mit vorhandenen Plätzen aufgefangen werden.

 

Nachfolgend wird der zusätzliche Platzbedarf U3 auch die Altersgruppe Ü3 erreichen. Hier ist und wird die besondere Herausforderung der Übergang von Krippe/Tagespflege in die Kita. Grundsätzlich ist der Wechsel der Betreuungseinrichtung unterjährig zum Ende des 3. Lebensjahres umzusetzen (Landesförderung), gleichzeitig werden die Plätze in der Kita ausschließlich zum Schulbeginn frei. Kann der Wechsel U3/Ü3 aber nicht regelhaft erfolgen, werden die Krippenplätze nicht frei und können nicht neu vergeben werden. Sowohl städtische als auch freie Träger entlasten die Situation bereits durch Überbelegung der Gruppen, hier sind aber in diesem Jahr die Kapazitäten erschöpft. Weiterhin lässt sich feststellen, dass trotz den erheblichen Ausbaubestrebungen der vergangenen Jahre, der von den Eltern nachweislich dargelegte Bedarf an Ganztagesplätzen nicht mehr erfüllt werden kann.

 

 

 

Fazit:

Die Nachfrage und damit der Platzbedarf steigt. In zwei Jahren werden selbst bei zurückgehenden Geburtenjahrgängen mehr Krippenplätze als bisher erforderlich sein, da dann die geburtenstarke Jahrgänge 2015/ 2016 mit 2 bis unter 3 jährigen Kindern Betreuungsplätze benötigt.

 

Für die Kita bedeuten die beiden Jahrgänge ab dem Kita-Jahr 2018/19 und dann verstärkt ab 2019/20 eine erhebliche Zunahme des Bedarfs. Insgesamt hält Marburg rd. 2.050 KiTa-Plätze vor, allerdings sind diese nicht mehr unbedingt da, wo der Bedarf sich am meisten erhöht hat. Die Herausforderungen sind in der Kernstadt (einschl. Richtsberg) sowie in Cappel als Außenstadtteil zu sehen.

 

Ausbau:

Die Universitätsstadt Marburg hat in den letzten Jahren fortlaufend in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Im Folgenden ist der Ausbau für die Jahre 2015 und 2016 dargestellt; es handelt sich sowohl um die Schaffung von neuen Betreuungsplätzen als auch um die Umwandlung von 12 Uhr-Plätzen in Ganztagesplätze (GTP). Weiterhin wurden v.a. in den Einrichtungen der Außenstadtteile die Öffnungszeiten erweitert mit dem Ziel, den Kernstadtbereich zu entlasten.

 

Jahr

Einrichtung

U3/Ü3 od. alters-gemischt

Maßnahme

2015

Kita Friedrich-Fröbel-Str.

U3 ab 2. Jahre

10 Plätze, neu

 

Kita Zur Aue

Ü3

Umwandlung GTP

Erweiterung Betreuungszeiten

 

Kita Höhenweg

Ü3

Umwandlung GTP

 

Kita Am Teich

Ü3

Umwandlung GTP

Erweiterung Betreuungszeiten

 

Kita Liebfrauen

U3/Ü3

Erweiterung Öffnungszeiten

Umwandlung GTP Krippe/Kita

 

Krippe Cappeler Str.

(Neubau)

U3

5 Gruppen (50 Plätze) neu

 

Kita Moischt

Ü3

Erweiterung Öffnungszeiten

 

Kita Gisselberg

Ü3

Erweiterung Öffnungszeiten

 

Tagespflege

U3

Grundqualifikation, 5 Plätze neu

2016

Kita Ockershausen

(Anbau)

Ü3

4. Gruppe, 20 Plätze neu

Umwandlung GTP

 

Kita Philippshaus

(Sanierung, Erweiterung)

Ü3

Umwandlung GTP

 

Kita Karlsbader Weg

(Neubau)

U3/Ü3/Schulbetreuung

10 Plätze Krippe neu

40 Plätze Kita neu

40 Plätze Schulbetreuung neu

 

Baderhaus

(neue Einrichtung inkl. Plätze Siemens)

U3

20 Plätze neu

 

Tagespflege

U3

Grundqualifikation, 3 Plätze neu

 

Perspektive 2018 und Bedarfsplanung:

Für 2018 sind weitere Maßnahmen geplant und beantragt sowie Ausbauoptionen in der Prüfung.

 

Jahr

Einrichtung

U3/Ü3 od. alters-gemischt

Maßnahme

2018

Kita Auf der Weide

Ü3

Umwandlung GTP (1.2.18)

 

Kita A.-Pohl, Lahnberge

Ü3

Erweiterung 10 Kita-Plätze neu (1.2.18)

 

Weißer Stein

U3

Krippengruppe 10 Plätze neu (1.3.18)

 

Kita Am Teich

(Neubau)

Ü3

3. Gruppe, 20 Plätze neu

Umzug 1.9.18, 3. Gruppe ggf. bereits ab 1.2./1.3.

 

Kita Ockershausen

Ü3

Umwandlung GTP (1.2.18)

 

Tagespflege

U3

Ca. 20 Plätze neu

 

Zusätzliche Optionen sind aktuell in der Prüfung:

 

Jahr

Stadtteil

U3/Ü3 od. altersgemischt

Maßnahme

2018

Wehrda

Ü3

Neue Einrichtung, 40 Plätze neu

 

Cappel, Altes Rathaus

U3/Ü3

Mögliche Neubelegung ab 1.10.18

 

Tagespflege

U3

Verstärkte Werbung

 

Innenstadt

U3/Ü3

Neue Einrichtung,

 

Für den Haushalt 2018 sind Investive Mittel für die Sanierung der Gebäude Geschwister-Scholl-Str. und Familienzentrum Gedankenspiel beantragt. Im Rahmen der Sozialen Stadt wird perspektivisch ein sechsgruppiger Neubau (Bestandplätze 60, neue Plätze voraussichtlich 30) im Stadtwald umgesetzt.

 

Zur besseren Steuerung der Bedarfe und der Planung hat der FB 5/ FD Kinderbetreuung und Jugendhilfeplanung in Abstimmung folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Strategie- und Abstimmungstermine mit Stadtplanung, Hochbau u. Gebäudewirtschaft
  • Vorlage einer Bedarfsausbauplanung Kinderbetreuung inkl. Kostenannahme bis Ende 2017
  • Abstimmung mit AG 78 Kinderbetreuung und Bildung von Arbeitsgruppen
  • Kooperation mit Koordinierungsstelle Digitale Verwaltung zum Thema internetgestützte Bedarfserfassung von Betreuungsplätzen

 

 

 

Kirsten Dinnebier

Stadträtin

 

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Finanz. Auswirkung

 

 

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