Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Stadt Marburg verbietet den Einsatz der Pestizide Glyphosat als Mono- oder Beigabeprodukt sowie alle weiteren insektenschädigenden Pflanzengifte auf stadteigenen Flächen.

Begründung:

Glyphosat und Roundup  gelten laut Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation als krebserregend beim Menschen und sind mitverantwortlich für das dramatische Insektensterben und den Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Totalherbizide vernichten alle Wildkräuter und entziehen dadurch Insekten die Nahrungsgrundlage und den Lebensraum. Das Insektensterben wiederum gefährdet auch andere Tierarten und letztlich die Lebensmittelproduktion für Menschen, denn rund zwei Drittel der Kulturpflanzen sind auf Bestäuber angewiesen.

Sowohl in der Landwirtschaft als auch in den Kommunen und in Hobbygärten gibt es umweltfreundliche Alternativen zu Glyphosat, die Insekten wie Bienen, Wildbienen usw. nicht gefährden. Es wird zwar in Marburg kein Glyphosat von Seiten der Stadt Marburg eingesetzt, es ist aber auch nicht auf den stadteigenen Flächen (landwirtschaftlich oder nicht landwirtschaftlich genutzt) explizit untersagt.

Insbesondere auf denen von der Stadt Marburg zur landwirtschaftlichen Nutzung an Dritte verpachteten Flächen soll bei neuen Pachtverträgen bzw. der Verlängerung von bestehenden Verträgen ein Passus eingefügt werden, der eine Nutzung von Glyphosat auf diesen Flächen ausdrücklich untersagt.

Stephan MuthThorsten BüchnerAndrea Suntheim-Pichler

Joachim BrunnetAlexandra KlusmannRoland Frese

Karin SchaffnerDr. Fabio LongoGabriele Mensing

Matthias Simon