Beschlussvorschlag:

Der Magistrat wird gebeten zu berichten,

1. an welchen Stellen in Marburg sogenannte „gleichgeschaltete Ampeln“, an denen sowohl Fußgänger*innen und Radfahrer*innen als auch Autofahrer*innen als Rechts oder Linksabbieger eine Grünphase haben, installiert sind,

2. wie die durchgehende Übersichtlichkeit der Kreuzung gewährleistet wird und ob Optimierungen angedacht sind,

3. an welchen dieser Stellen ein Rückbau in welchem Zeitraum geplant ist,

4. aus welchen Gründen an den übrigen Stellen die „gleichgeschalteten Ampeln“ beibehalten werden und wie an diesen Stellen die Sicherheit der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gewährleistet werden soll.

Begründung:

Zwei tödliche Radfahrerunfälle in Darmstadt Ende November sind an den sogenannten „gleichgeschalteten“ Ampeln passiert, durch rechtsabbiegende LKW bzw. PKW und geradeaus fahrende Radfahrer*innen. Auch in Marburg ist es in der Zeppelinstraße zu einem solchen Unfall mit tödlichem Ausgang gekommen. Der ungestörte und zügige Flow für Autos und LKW ist der Grund für diese Ampeln, auch „feindliches Grün“ genannt, die den Verkehrsfluss erhalten sollen. Hier sollte unserer Auffassung nach die Sicherheit Vorfahrt haben.

Diese Ampeln gefährden Menschenleben und in einer umweltbewussten Stadt wie Marburg sind diese Ampeln nicht zeitgemäß, und es sollte nicht leichtfertig darauf angelegt werden, noch mehr Menschenleben zu verlieren. Den Worten des OB Spies, der den Radverkehr ausbauen und attraktiver machen möchte, sollten nun auch in diesem Bereich Taten folgen. Das mittelfristige Ziel der Verkehrsplanung sollte sein, die gleichgeschalteten Ampeln in eigenständige Grünphasen umzuwandeln oder aber Fahrradschleusen an jeder Ampel für Radfahrer*innen zu errichten.

Dr. Elke NeuwohnerHans-Werner Seitz