Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, bisher gemachte Fortschritte und Initiativen zu unterstützen und die rechtlichen Voraussetzungen für ein Verbot von Plastiktüten und -verpackungen sowie Plastikgeschirr durch städtische Satzungen zu prüfen und potenziell vorhandene Rechtsetzungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

Begründung:

Plastikmüll gefährdet unsere Umwelt und die ökologische Vielfalt. Menschen, Tiere und Pflanzen sind zunehmend auch gesundheitlich vom wachsenden Plastikmüllaufkommen betroffen und in den Ozeanen treiben gigantische Massen von Plastikverpackungen mit unvorstellbaren Folgen für das gesamte Ökosystem. Wie neuerliche Zahlen zeigen, nimmt Deutschland bedauerlicherweise innerhalb der EU einen traurigen Spitzenplatz ein.

Insbesondere die horrende Zahl von „klassischen“ Einweg-Verpackungsmaterialien trägt wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Handlungsoptionen ergeben sich für jede*n von uns und gerade für Marburg als Stadt, die bereits seit langem ökologisch zukunftsweisend arbeitet und wirkt. Nicht zuletzt die Bemühungen der Europäischen Kommission im Hinblick auf ein europaweites Verbot von Einweg-Plastikverpackungen und Plastikgeschirr sollten in Marburg als Initialzündung verstanden werden, als aktive Kommune bei Umwelt-, Natur- und Klimaschutz mit eigenen Initiativen und Bemühungen wie schon in der Vergangenheit beispielhaft voran zu gehen. Marburgs Vorreiterrolle zeigt sich an vielen Stellen, vom Marburger Klimaschutzbecher bis hin zur bereits erfolgten, schrittweisen Vermeidung von Plastikverpackungen im Einzelhandel durch entsprechende Kampagnen und Verhandlungen. All diese Schritte sind richtig und wichtig, doch leider noch nicht genug.

Marco NeziChristian Schmidt