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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Magistrat - VO/6757/2019

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Magistrat beschließt zur Umsetzung des Präventionsplans „Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität“ im Rahmen der gemeinsamen Initiative von Landkreis Marburg-Biedenkopf und Universitätsstadt Marburg „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ für die verschiedenen Lebensphasen jeweils drei Gesundheitsziele (Oberziele). Die Ziele lauten wie folgt:

 

Gesund aufwachsen

  • Kinder, Jugendliche, Eltern und deren Bezugspersonen lernen einen bewussten Umgang mit digitalen Medien und der Medienwelt, ohne sich gesundheitlich, seelisch oder sozial zu schaden.
  • Kinder und Jugendliche entwickeln Freude an Bewegung. Entsprechend wird der Zugang zu Angeboten gefördert und ausgebaut, sowohl im Umfeld als auch im Naturraum.
  • Kindern, Jugendlichen und Eltern wird mit Wertschätzung und einer fördernden Grundhaltung begegnet. Eltern haben Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Stärken und erfahren Selbstwirksamkeit hinsichtlich der eigenen Gesunderhaltung und der Gesundheit ihrer Kinder.

Gesund bleiben

  • Menschen in der mittleren Lebensphase sind sensibilisiert, sich für die eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden aktiv einzusetzen.
  • Menschen in prekären Lebenslagen in der mittleren Lebensphase haben gute Zugänge zu Gesundheitsangeboten und gesellschaftlicher Teilhabe.
  • Die psychische Gesundheit von Erwerbslosen und geringfügig Beschäftigten wird gefördert.

Gesund altern

  • Die Gesundheit von pflegenden Angehörigen wird gefördert.
  • Die Lebensübergänge von Älteren werden präventiv gestaltet.
  • Die gesundheitliche Situation und Resilienz von isolierten, psychisch erkrankten, immobilen, von Armut bedrohten Älteren wird verbessert.

 

Die Gesundheitsziele bleiben bis zum Jahr 2030 gültig. Der Fachdienst Gesunde Stadt wird beauftragt, zusätzliche gesundheitsfördernde Maßnahmen, auch gemeinsam mit dem Gesundheitsamt, zur Erreichung der Gesundheitsziele zu entwickeln und umzusetzen.

 

Der Magistrat möge beschließen, die Gesundheitsziele der Stadtverordnetenversammlung in der nächsten Sitzung zur Kenntnis zu geben.

 

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Sachverhalt

Sachverhalt:

Die vorliegenden Gesundheitsziele sind die Grundlage für die Weiterentwicklung und Umsetzung des integrierten Präventionsplans „Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität“. Die Ziele orientieren sich am Leitbild der Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“, um ein gemeinsames inhaltliches Verständnis für die Vorgehensweise und den Handlungsrahmen zu entwickeln.

 

Die Gesundheitsziele fördern ein effektives sowie effizientes Handeln innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Darüber hinaus tragen sie zur Transparenz gegenüber der Bevölkerung bei. Mit der zeitlichen Perspektive bis zum Jahr 2030 wird eine bestmögliche Wirkung der Ziele auf die Gesundheit der Bevölkerung angestrebt.

 

Die Gesundheitsziele werden als „Oberziele“ angesehen, zu deren Erreichung dann im weiteren Prozessablauf konkrete „Unterziele“ abgeleitet und weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen entwickelt werden. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Angebote kann sowohl auf die interne als auch auf die externe Expertise, wie beispielsweise von freien Trägern in der Region, zurückgegriffen werden.

 

Das Kernteam der Initiative hat sich bei der Entwicklung von Gesundheitszielen für einen partizipativen Weg entschieden und daher die fachliche Expertise der 90 Mitglieder in die 2017 ins Leben gerufenen drei lebensphasenbezogenen Arbeitskreise einbezogen.

 

Der Gesundheitszielbildungsprozess orientierte sich am Modell der Wirkungslogik[1], welches bereits bei der Entwicklung von Gesundheitszielen im Bundesland Thüringen eingesetzt wurde.

 

Gesundheit wird durch komplexe Einflussfaktoren bestimmt (Umweltfaktoren, soziale Lage, persönliches Umfeld, kultureller Hintergrund…). Bedarfsanalysen konkretisieren die tatsächliche Ausgangssituation und sind die Voraussetzungen für eine qualitätsgesicherte Planung. Daher wurden die gesundheitsfördernden Bedarfe der Einwohnerinnen und Einwohner in der Stadt Marburg und dem Landkreis identifiziert und mittels der Gesundheitsziele priorisiert.

 

Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse wurden u.a. mit folgenden Methoden erhoben:

  • Bedarfsanalyse für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in der Stadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf - Bedarf aus der Perspektive relevanter Akteure in den Städten und Gemeinden durch das Institut für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie, Universität Marburg.
  • Einzelgespräche mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis zu den Bedarfen an gesundheitsfördernden Aktivitäten durch die Fachbereichsleitung des Gesundheitsamtes und die Geschäftsstelle der Initiative Gesundheit fördern – Versorgung stärken.
  • Gespräche mit den Akteuren unterschiedlicher Stadtteilrunden in der Stadt Marburg.
  • Bestandserhebung von gesundheitsförderlichen Aktivitäten an Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg durch die Hochschule Fulda.
  • Interne Auswertung der Berichte vom KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf 2018 und zur Beratungssituation im Landkreis Marburg-Biedenkopf in den Bereichen Sucht, Schulden und den psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen 2017 der Fachbereiche Familie, Jugend und Soziales des Landkreises, Gesundheitsamt sowie Integration und Arbeit im Landkreis
  • Ist-Stand und Bedarfsanalyse in den lebensphasenbezogenen Arbeitskreisen in einem moderierten Prozess durch die Initiative.

 

 

Die sich aus allen Bereichen ergebenen Handlungsfelder wurden anschließend eingegrenzt und die Zielgruppen konkretisiert. Anschließend folgte der Zielfindungsprozess zur Ableitung der Gesundheitsziele. Die formulierten Gesundheitsziele der Arbeitskreise wurden dem Kernteam am 30.10.2018 vorgelegt.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Für das Jahr 2019 werden zur weiteren Entwicklung von konkreten Zielen sowie zur Umsetzung erster Maßnahmen finanzielle Mittel aus der Förderung der Technikerkrankenkasse verwendet die Förderung beträgt insgesamt 40.750 € und wird über die Geschäftsstelle der Initiative Gesundheit fördern – Versorgung stärken beim Gesundheitsamt verwaltet.

 

Aus den bis Ende 2019 vorliegenden Unterzielen werden in den Folgejahren weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen abgeleitet, für die dann zusätzliche Mittel eingestellt werden müssen.

 

Für die Haushaltsjahre 2020 und 2021 sind zusätzliche jeweils Mittel in Höhe 50.000€ erforderlich

 

Ab dem Haushaltsjahr 2022 jährlich 90.000 €, da dann die Finanzierung durch die Techniker Krankenkasse endet.

 

 

 

 

 

Dr. Thomas Spies

Oberbürgermeister

 


[1] Quelle: PHINEO gAK „Kursbuch Wirkung“, Berlin. 3. Auflage

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Finanz. Auswirkung

 

 

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