Beschlussvorschlag:

Der Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Die beiliegende sechste statistische Fortschreibung der Schulentwicklungspläne für die Grundschulen und allgemeinbildenden weiterführenden Schulen der Universitätsstadt Marburg wird zur Kenntnis genommen und zur Mitkenntnis an die Marburger Schulen, die Schulaufsicht, die Schulkommission, den Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Bäder, den Stadtelternbeirat und den Stadtschülerrat sowie die interessierte Öffentlichkeit weitergeleitet.

Sachverhalt:

Mit beiliegender statistischer Fortschreibung, die – wie in den bisherigen Jahren – insbesondere tabellarische Übersichten und Grafiken enthält, informiert der Fachdienst Schule erneut über die allgemeine Entwicklung in den Schulen der Stadt Marburg.

Gesamtschülerzahlen (Kapitel 7)

Im Schuljahr 2018/19 wurden insgesamt 11.188 Schüler*innen in den Schulen der Stadt Marburg unterrichtet. Nach einer nur einmaligen – insbesondere flüchtlingsbedingten – Zunahme der Gesamtschülerzahlen vor zwei Jahren setzt sich damit der rückläufige Trend fort, der bereits im Schuljahr 2005/06 begonnen hat. Seither haben die städtischen Schulen um rund 2.200 Schüler*innen abgenommen.

Schülerzahlentwicklung in den Grundschulen (Kapitel 2.1)

Im Schuljahr 2018/19 besuchten insgesamt 1.992 Schüler*innen – und damit etwas weniger Kinder als in den beiden vorangegangenen Schuljahren – die Grundschulen der Stadt Marburg. Die Abnahmen im Vergleich zum Schuljahr 2017/18 beziehen sich auf beinahe alle Grundschulen und liegen fast durchweg im einstelligen Bereich.

Nach den aktuellen Geburtenzahlen werden bis in sechs Jahren rechnerisch deutlich mehr Erstklässler erwartet (über 600 bis zu etwa 650 Schüler*innen), als dies in den letzten Jahren der Fall war (rund 400 Schüler*innen). Dies setzt sich bei der Schülerzahlberechnung für die Folgejahrgänge entsprechend fort. Bekanntermaßen werden jedoch nicht alle in Marburg geborenen Kinder auch tatsächlich in die städtischen Grundschulen eingeschult. In den letzten Jahren ist eine etwa 16 %ige Abweichung zu beobachten. Im Höchstfall sind daher in den nächsten Schuljahren realistischerweise etwa lediglich 550 Einschulungen zu erwarten. Dementsprechend werden auch in den Jahrgangstufen 2 bis 4 weniger Kinder in den Grundschulen zu unterrichten sein, als in der Gesamtübersicht zur rechnerischen Schülerzahlprognose ausgewiesen sind.

Schülerzahlentwicklung in den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (Kapitel 3.1 bis 3.3)

Im Schuljahr 2018/19 wurden insgesamt 4.432 Schüler*innen in den allgemeinbildenden Schulen der Stadt Marburg unterrichtet. Im Mittelstufenbereich ist im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr eine deutliche Zunahme festzustellen (+ 351 Schüler*innen), die insbesondere in der Rückkehr der Gymnasien nach G9 begründet liegt. Inzwischen wird wieder in allen drei Gymnasien in der Sekundarstufe I bis zur Jahrgangsstufe 10 nach G9 unterrichtet (im Gymnasium Philippinum bereits seit Schuljahr 2017/18). Außerdem liegen die Gesamtschülerzahlen in der Sophie-von-Brabant-Schule und der Richtsberg-Gesamtschule etwas über unseren Prognosen lt. der letzten statistischen Fortschreibung.

Demgegenüber stehen erwartungsgemäß verminderte Zahlen im Oberstufenbereich der Gymnasien, weil hier in der Elisabethschule und der Martin-Luther-Schule kein Übergang von der Sekundarstufe I stattgefunden hat (sog. Nulljahrgang). Dies hat zu einer Verminderung um fast 270 Schüler*innen in der Sekundarstufe II geführt.

Ab dem Schuljahr 2021/22 wird in allen drei Gymnasien (im Gymnasium Philippinum bereits ein Schuljahr früher) vollständig wieder nach G9 unterrichtet. Mittelfristig sind für den Oberstufenbereich bis zu etwas mehr als 1.300 Schüler*innen prognostiziert. Dies entspricht ungefähr dem Stand von vor etwa 10 Jahren.

Schülerzahlentwicklung in den Förderschulen (Kapitel 4)

Im Schuljahr 2018/19 besuchten insgesamt 207 Schüler*innen die Förderschulen der Stadt Marburg. Bereits seit mehreren Jahren ist die Anzahl in etwa gleichbleibend.

30 Förderschüler*innen haben ihren Wohnsitz im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Landkreisanteil liegt bei 15 % und damit etwas unter dem ca. 20%igen Durchschnitt der letzten Jahre.

In den Marburger Regelschulen werden zusätzlich 136 Kinder inklusiv beschult (siehe Kapitel 1.2).

Schülerzahlentwicklung in den beruflichen Schulen (Kapitel 5)

In den beruflichen Schulen waren zum Schuljahr 2018/19 insgesamt 4.280 Schüler*innen registriert. Im Vergleich zum Schuljahr 2017/18 liegt damit ein Rückgang um rund 300 Schüler*innen vor, der sich auf alle drei berufliche Schulen sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitbereich bezieht (außer dem Teilzeitbereich der Adolf-Reichwein-Schule mit nur wenigen Schüler*innen mehr im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr).

Schülerzahlentwicklung in den Schulen für Erwachsene (Kapitel 6)

Ähnlich wie im vergangenen Schuljahr wurden auch im Schuljahr 2018/19 insgesamt 277 Personen in den Abendschulen Marburg unterrichtet.

Darüberhinausgehende allgemeine Informationen insbesondere zu Betreuungsangeboten, Ganztagsschulentwicklung, Inklusion und inklusive Schulbündnisse sowie den Schulbauvorhaben (BiBaP) gehen aus dem allgemeinen Teil der statistischen Fortschreibung hervor (Kapitel 1).

Kirsten Dinnebier

Stadträtin

Finanzielle Auswirkungen:

Keine