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Ratsinformation
Antrag der PDS/ML-Fraktion - VO/1864/2003
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der PDS/ML-Fraktion betr.: Gegen Studiengebühren
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag der PDS/ML-Fraktion
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Norbert Wagner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Bäder
|
Vorberatung
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20.11.2003
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
28.11.2003
|
Sachverhalt
Begründung:
Es ist durch Studien belegt und mittlerweile
allgemein bekannt, dass Deutschland in Sachen Schul- und Hochschulbildung
einigen Nachholbedarf hat. Die Einführung von Studiengebühren widerspricht
völlig dem daraus folgenden Handlungsbedarf.
Die
Begrenzung eines gebührenfreien Studiums auf eine knapp definierte
„Regelstudienzeit“ führt zur Konzentration auf den Erwerb des Kernwissens
„innerhalb des Tellerrandes“ und widerspricht der Idee des akademischen
Lernens, zu dem Interesse für benachbarte Fachgebiete, das Studium Generale und
vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit wesentlich gehören.
Die Einführung von Studiengebühren führt – auch bei
Vorhandensein von Härteregelungen – sicher zu besonderen Härten für Menschen,
die unter erschwerten Bedingungen studieren: Studierende mit Behinderungen, mit
Kindern (insbesondere Alleinerziehende), AusländerInnen, Studierende, die neben
dem Studium arbeiten gehen müssen. Aber auch allein die Tatsache, dass
Pflichtveranstaltungen nicht angeboten werden und die Bibliotheken immer
schlechter ausgestattet sind, kann Studierende daran hindern, innerhalb der
„gebührenfreien Regelstudienzeit“ fertig zu werden.
Auch
das Argument, Studiengebühren seien vor dem Hintergrund von Bafög und vor allem
der besseren Verdienste von Akademikern nach Abschluss des Studium zumutbar,
ist mittlerweile lächerlich: Studierende aus dem Mittelstandsloch erhalten oft
kein Bafög, Bafög bedeutet, mit einem Schuldenberg ins Berufsleben zu gehen und
vor allem: Schon lange garantiert eine akademische Ausbildung nicht mehr, dass
Akademikerin und Akademiker dann auch einen entsprechenden Arbeitsplatz
erhalten. Gegen hohe Studiengebühren zu studieren, um dann mit Diplom, Magister,
Staatsexamen oder gar Doktortitel irgendwo zu „jobben“ oder von Sozialhilfe zu
leben – das ist keine Aussicht, die unser Land aus der Bildungsmisere holen
kann.
Dass
die geplanten Studiengebühren noch nicht einmal der Verbesserung der
Ausstattung der Universitäten zugute kommen soll, zeigt die Absurdität dieser
Pläne. Aber auch ohne diese Absurdität wären Studiengebühren unsozial und
bildungspolitisch contraindiziert und sind deshalb grundsätzlich abzulehnen.
Eva
Chr. Gottschaldt |
gez. Astrid Kolter
|
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