Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt darauf hinzuwirken, dass in den Kindertages- und Betreuungseinrichtungen in Marburg ausschließlich Nahrungsmittel aus ökologischer Erzeugung oder aus regionaler Produktion angeboten werden.

Begründung:

Die Versorgung von Kindern mit gesunden Nahrungsmitteln ist in allen Altersstufen ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Die Stadt Marburg ist seit Jahren sowohl im Kindertagesstättenbereich als auch in der schulischen Essensversorgung um eine hohe Essensqualität bemüht.

Daneben erscheint es aus pädagogischen Gründen erstrebenswert, in der Essensversorgung von Kindern auf bestimmte Lebensmittel konsequent zu verzichten. So wird z.B. nach wie vor ein Großteil von Hühnereiern in Käfighaltung produziert, Hühnerfleisch selbst wird in großen Mengen aus Asien importiert, bei der Produktion von Obst und Säften werden im Ausland häufig nicht einfachste Produktions- und Sozialstandards eingehalten. Die Vorbildfunktion der Erwachsenenwelt gebietet es, Kindern Nahrungsmittel anzubieten, die in verantwortungsvoller Weise hergestellt worden sind.

Um den Einsatz gentechnisch veränderter Nahrungsmittel in dem Essensangebot in Kindereinrichtungen zu verhindern haben zahlreiche Einrichtungen inzwischen Zeit damit begonnen, bei bestimmten Produktgruppen ausschließlich ökologisch erzeugte Nahrungsmittel zu verwenden. Daneben werden regional produzierte Lebensmittel eingesetzt, soweit die Hersteller garantieren, dass sie alle Möglichkeiten nutzen, um gentechnisch veränderte Substanzen in der Aufzucht von Tieren oder der Produktion von Lebensmitteln zu verhindern.

Um eine gleichbleibend hohe Qualität der in den Einrichtungen angebotenen Lebensmittel auch für die Zukunft zu gewährleisten soll nunmehr dazu übergegangen werden, in den Einrichtungen ausschließlich Produkte aus ökologischer Landwirtschaft oder aus regionaler Produktion einzusetzen. Auch bei regionalen Produkten ist für die Zukunft die Produktion ökologisch erzeugter Nahrungsmittel anzustreben.

Medienberichten zufolge sind inzwischen etwa 30 % der Großkantinen von Wirtschaftsbetrieben dazu übergegangen, in ihren Küchen ausschließlich zertifizierte Bio-Produkte einzusetzen. Für die Ernährung von Kindern in unseren Einrichtungen sollte ein ähnlich hoher Standard gewählt werden.

Die Umsetzung soll für die Eltern im Hinblick auf die Essenskosten kostenneutral erfolgen.

gez. Dietmar Göttling                                                                       gez. Uli Severin

        Christa Perabo                                                                               Ralf Musket