Seiteninhalt
Ratsinformation
Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/1579/2007
Grunddaten
- Betreff:
-
BIOREGIO Holz Mittelhessen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers.
- Federführend:
- 65 - Hochbau
- Bearbeiter*in:
- Michaela Bauer
- Verfasser*in:
- Wagner, Peter (FD 65)
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Magistrat
|
Kenntnisnahme
|
|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
|
Kenntnisnahme
|
|
|
21.08.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften
|
Kenntnisnahme
|
|
|
23.08.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Haupt- und Finanzausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
28.08.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
30.08.2007
|
Sachverhalt
Begründung:
Bisherige
Beschlusslage
Die zunächst als Kooperation zwischen dem Landkreis
Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg eingesandte Bewerbung als
BIOREGIO Holz wurde Ende 2006 durch das Ministerium abgelehnt. Der Beschluss
des Magistrats über die gemeinsame Teilnahme an der Ausschreibung wurde am 06.
November 2006 gefasst.
Unter der Regie des Landkreises Lahn-Dill konnte durch den
Zusammenschluss der Landkreise Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Gießen und den
Städten Gießen, Marburg und Wetzlar, eine nachträgliche erneute Bewerbung
eingereicht werden.
Die Anerkennung als damit dritte hessische BIOREGIO Holz wurde
bereits durch das Ministerium, Staatssekretär Seif, gegenüber dem
federführenden Landkreis Lahn-Dill, in Aussicht gestellt.
Die Beschlussfassung zur Teilnahme am Projekt „BIOREGIO
Holz Mittelhessen“ soll bereits vor Bekanntgabe des Ausschreibungsergebnisses
gefasst werden, damit gemeinsam mit den anderen kommunalen
Gebietskörperschaften ohne Verzögerung in 2008 mit dem Projekt begonnen werden
kann.
Konzeption
des Projektes BIOREGIO Holz
Gemäß der Zielsetzung der EU und der Bundesregierung soll
die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in der
Energieversorgung erhöht werden. Die hessische Landesregierung verfolgt die
Zielsetzung, den Anteil der regenerativen Energieträger am Endenergieverbrauch
bis zum Jahr 2025 auf 15% zu steigern.
BIOREGIO Holz ist ein Leuchtturmprojekt des hessischen
Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Verbraucherschutz. Den anerkannten
BIOREGIONEN werden mit der hessenENERGIE und HessenRohstoffe kompetente
Fachinstitutionen kostenfrei zur Seite gestellt, die die energiefachliche und
umsetzungstechnische Beurteilung geeigneter Objekte, die anlagen- und
betriebstechnische Beratung beim Aufbau einer Brennstofflogistik bereitstellen.
Weiterhin erhalten die ausgewählten Regionen einen jährlichen Zuschuss zu den
Kosten der Projektbegleitung in Höhe von 20.000,-€. Unabhängig von der
Anerkennung als Bioregio stehen Fördermittel des Landes Hessen für die
Installation von Pellet- und Hackschnitzelanlagen zur Verfügung.
Ziel ist es, in ausgewählten kommunalen Gebäuden die
Wärmeerzeugung mittels Holzhackschnitzel- oder Pelletheizanlagen zu
realisieren.
In 2003 wurde
zunächst das Leuchtturmprojekt
BIOREGIO Holz Knüll ins Leben gerufen.
Nach nur 3 Jahren wird in den Landkreisen Schwalm-Eder und
Hersfeld-Rotenburg bereits 30% des Wärmebedarfs, der kreiseigenen Gebäude aus
Holzbrennstoffen erzeugt.
Die besonders positiven regionalen Wirkungen in
wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht wurden dabei deutlich, so
dass seit 2007 zwei weitere hessische Regionen als BIOREGIO Holz gefördert
werden.
Eine Biomassepotenzialstudie für Hessen attestiert dem
Landkreis Marburg-Biedenkopf aufgrund großer Waldgebiete (Burgwald, Ausläufer
des Rothaargebirges), sowie vorhandener Verarbeitungsbetriebe nutzbare
Energiepotenziale aus Holzvorkommen von 235.000 MWh/a (23.500.000 Liter
Heizöl), die es gilt, energetisch zu nutzen.
Formale
Anforderungen BIOREGIO
Zielsetzung ist die Errichtung von „geeigneten“
Holzhackschnitzelfeuerungs- und Pelletheizanlagen in 2008 und 2009. Als „geeignet“
werden solche Anlagen bezeichnet, deren Einsparung an verbrauchsgebundenen
Kosten nach der Konzeption einen über die Lebensdauer von 15 – 20 Jahren
gerechneten wirtschaftlichen Vorteil gegenüber einer konventionellen Heizanlage
ergibt. Alternativ zur Errichtung in Eigenregie ist auch die Vergabe an einen
Energiedienstleiter/Contractor möglich.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Errichtung
von Holzhackschnitzel- bzw. Pelletfeuerungsanlagen gegenüber konventionellen
Heizanlagen Mehrkosten verursacht. Diese werden in der Regel zum einen durch
die bestehende Förderung des Landes Hessen und des Bundes und zum anderen durch
Betriebs- und Verbrauchskosteneinsparungen kompensiert. Eine über die
veröffentlichten Fördermaßnahmen hinausgehende Investitionsförderung durch das
Land Hessen wird nicht gewährt. Eine Kumulation mit eventuellen Fördermitteln
des Bundes oder der EU ist von Seiten des Landes Hessen grundsätzlich möglich
und erwünscht.
Eine weitere Zielsetzung ist die Errichtung von ggf. in der
Konzeption als geeignet und machbar vorgeschlagenen Pilot- und
Demonstrationsanlagen zur Holzfeuerung mit geeigneten Partnern bzw. die
Unterstützung solcher Projekte von Partnern in der Region. Pilotvorhaben sind
Vorhaben,
die eine neuartige Technik erstmals anwenden. Ihre
Durchführung dient der Erprobung und Optimierung neu entwickelter Techniken
oder Verfahren und bereitet deren kommerziellen Einsatz vor.
Demonstrationsvorhaben sind Vorhaben, die die Möglichkeiten des kommerziellen
Einsatzes neuartiger Techniken in beispielhaften und mustergültigen Anlagen
unter Beweis stellen. Sie dienen der Vorbereitung der Markteinführung; etwa
noch bestehende Mängel sollen entdeckt und beseitigt werden.
Auf dem Gebiet der Holzfeuerung kommen als Pilot- und Demonstrationsvorhaben
grundsätzlich Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekte bzw. –Technologien in Frage.
Beim Aufbau einer eigenen Brennstofflogistik verpflichtet
sich die Universitätsstadt Marburg,
geeignete Flächen, Lagerhallen und/oder Transportkapazitäten
zur Verfügung zu stellen, falls vorhanden. Des Weiteren verpflichtet sie sich,
sich aktiv an Kooperationen zu beteiligen und die Einbindung weiterer
regionaler Akteure zu fördern. Alle eigenen und ihr angedienten Althölzer,
Waldresthölzer, Grünschnitt und Landschaftspflegehölzer vorrangig für die
Versorgung der eigenen Energieanlagen bereit zu stellen.
Es ist erforderlich, die hessenENERGIE bei den relevanten
Planungen, Ausschreibungs- und Vergabeverfahren bezüglich der Heizanlagen und
der Brennstofflogistik einzubeziehen und ihr Zugang zu den relevanten Gebäuden
der Region und Daten (Energieverbrauch, Alter und Nutzung der Liegenschaften,
Angaben zu den Anlagen usw.) zu gewähren.
Alle realisierten Anlagen können im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
des Landes Hessen nach Absprache besichtigt werden. Die Erkenntnisse und
Ergebnisse des Projekts, können vom Hessischen Ministerium für Umwelt,
ländlichen Raum und Verbraucherschutz uneingeschränkt veröffentlicht und
verwertet werden.
Finanzielle Auswirkungen
Zur Umsetzung der Maßnahmen sind für den Haushaltsplan 2008
für den Einbau von Pellet- und Hackschnitzelkesseln 305.000 € beantragt worden.
In den Jahren 2009 – 2010 ist für derartige Maßnahmen ein Betrag von 775.000 €
im Investitionsprogramm 2007 – 2011 enthalten, hierzu verweisen wir auf die
beigefügte Anlage.
Dr. Franz Kahle
Bürgermeister
Anlage
Gebäudeauflistung
Beteiligung an der Vorlage durch:
FB 6 |
FD 65 |
|
|
|
K |
B |
|
|
|
A: Anhörung; B: Beteiligung; K:
Kenntnisnahme; S: Stellungnahme
- selbst zuständig
- eigenes Amt zuständig
- anderes Amt zuständig
- andere Zuständigkeit
- selbst verantwortlich
- andere Verantwortlichkeit
- Aufgabe bearbeiten
- NA
- TOP
- Keine Zusammenstellung
- Dokument erstellen
- Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
- Dokument auswählen