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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/0326/2008

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

 

 

1.) Die Universitätsstadt Marburg übernimmt die Patenschaft für einige verletzte oder gefolterte Kinder, die im Rahmen der Newrozfeiern 2008 in Nordkurdistan von türkischer Polizei oder türkischem Militär verletzt wurden. Die Auswahl der Kinder erfolgt in Zusammenarbeit mit Amnesty International und dem Menschenrechtsverein IHD in der Türkei.

2. Die Universitätsstadt Marburg übernimmt die Kosten für die medizinische Behandlung und ggf. die juristische Vertretung der Kinder. Falls erforderlich, erfolgt die medizinische Behandlung in Marburg.

 

 

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Sachverhalt

 

Begründung

 

Menschenrechte sind unteilbar. Diese Forderung muss nicht nur in Deutschland und Europa immer wieder durchgesetzt und gegen Angriffe verschiedenster Kräfte verteidigt werden. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Marburg sollte dies nicht nur tun, wenn im Mainstream der veröffentlichten Meinung ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Gruppe von Menschen zum Thema der öffentlichen Debatte auserkoren wird. Abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit werden in vielen Ländern der Erde die Menschenrechte mit Füßen getreten. Dies gilt auch für in der Türkei lebenden Minderheiten.

Die Übernahme der Patenschaften wären ein öffentlichkeitswirksames Symbol an die verantwortlichen Kräfte in der Türkei, dass in Marburg, einer Stadt mit einer weltoffenen Universität, ein großes Interesse an einer demokratischen Entwicklung in der Türkei besteht.



gez. Halise Adsan                                                                 gez. Pit Metz

 

 

Anlage:

 

Aufruf von Memo Arikan,
Mitglied des Ausländerbeirats der Stadt München

APPELL –  Aufmerksamkeit heilt

Im  März und April 2008 feierten die KurdInnen in  aller Welt wieder ihr Newrozfest. Auch die Kurden in Nordkurdistan/Südosten der Türkei feierten das Ereignis mit Konzerten und Events. An der größten Veranstaltung in der Metropole Diyarbakir nahmen über eine halbe
Million Menschen teil, in Städten wie Cizre oder Sirnak beteiligten sich jeweils um die
20. 000 Menschen.
In mehreren Städten Nodkurdistans griffen Polizei und Militär die feiernden Menschen ohne
Grund an. Polizei und Sondereinheiten töteten mindestens 4 Kurden und verletzten tausende andere. Über 2000 Menschen  wurden festgenommen , darunter unzählige Kinder. Viele nahmen die „Sicherheitskräfte“ in Folterhaft.

Einige Fälle haben traurige Berühmtheit erlangt, wie  die des 16-jährigen Mehdi  Kurt, der auf dem Weg zu seiner Arbeit aufgegriffen und durch 10-20 Polizisten schwer verletzt wurde. Dem 15-jährigen Cuneyt Ertus, brachen Angehörige von Sondereinheiten vor laufender Kamera den Arm, bzw. fügten ihm schwere Verletzungen am Arm zu und nahmen ihn danach über eine Woche in Folterhaft. Der Junge blieb ohne medizinische Behandlung.

Dem 25-jährigen Ramazan Dag brachen die Polizisten an mehreren Stellten die Knochen, danach töteten sie ihn durch einen gezielten Bauchschuss. Die Eltern durften ihren Sohn nicht mehr sehen.

Die  Polizisten prügelten auf bereits auf dem Boden liegende Kinder  und  alte
Menschen ein oder schossen auf sie. Wohnungen und Geschäfte von KurdInnen wurden willkürlich verwüstet und  mit Panzern zerstört. Die Polizei rief mit Lautsprechern aus fahrenden Polizeiautos : „Ihr seid keine Menschen“. Frauen wurden auf erniedrigende Art und Weise am Eingang der Konzerte durchsucht.

Gezielt massakrierten Polizei und  Militär bei den Angriffen auf die kurdische Bevölkerung unzählige kurdische Kinder und Jugendliche.

Die verletzten Kinder blieben mit dem Gesicht auf der Strasse liegen. Die, die noch gehen konnten, wurden an Ort und Stelle verhaftet und später auf den Polizeistationen gefoltert. Nach  den Folterungen und mit den Verletzungen die sie bereits zuvor auf der Straße erlitten hatten, wurden die Kinder ohne medizinische Behandlung ihren körperlichen und seelischen Schmerzen überlassen. Sie riskieren  zudem  15-jährige Haftstrafen in den Kindergefängnissen der Türkei.

Verletzte Kinder, die fliehen konnten, ließen sich aus Angst nicht behandeln , da Kliniken gestürmt werden und die Ärzte die Daten aller Patienten an Polizei und Militär weitergeben müssen. Für Folterer wurden vorgefertigte Atteste ausgefüllt. So auch im Fall Cuneyt.

Die Interventionen von Menschenrechtsorganisationen blieben bisher weitgehend erfolglos.

Nur eine weltweite Ächtung dieses Vorgehens  der Türkei und die entsprechende Öffentlichkeit  kann den Kindern helfen. 

SIE KÖNNEN dazu beitragen, diesen Kindern Mut zu geben, indem Sie ihnen eine Grußbotschaft schicken oder eine PATENSCHAFT für ein verletztes und gefoltertes Kind übernehmen und diese öffentlich bekannt machen. Das würde im Moment  viel bewirken.

Wir bitten Sie, diesen Aufruf an Menschen, die sich für die Kinder engagieren wollen  und etwas bewegen können, weiterzugeben.

 

C:\Dokumente und Einstellungen\memo\Desktop\1.jpg Cuneyt Ertus, kurz nachdem ihn Sondereinheiten bei den Newrozfeiern in Hakkari aufgriffen.

Allgemeine Links:  Im Internet veröffentlichte  Zusammenschnitte  von TV-Aufnahmen und Amateuraufnahmen aus Hakkari. Auf den Videos sind Cuneyt Ertus und Mehdi Kurt zu erkennen.

Link: http://www.dailymotion.com/related/8202245/video/x4vdol_newroz-tragedy-2008-better-version_news

 

 

 

 

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