Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Magistrat wird aufgefordert, ein nachhaltiges Konzept zu entwickeln, wie die Problembereiche der Stadt Marburg, insbesondere Elisabeth-Blochmann-Platz, Mensa, Gerhard-Jahn-Platz sowie der Bereich Konrad-Adenauer-Brücke, entschärft werden können.

Be­grün­dung:

In den genannten Bereichen sammeln sich Jugendliche und junge Erwachsene um, meist nach Alkoholmissbrauch, zu randalieren. Vandalismus, Ruhestörung und verängstigte Anwohner sind die Folge.

Unter der Konrad-Adenauer-Brücke treffen und verabreden sich inzwischen Jugendliche kreisweit, um am Wochenende, meist freitags, lautstarke Feiern mit Alkoholexzessen abzuhalten. Gemeinsame Ortstermine der MBL mit Anwohnern und städtischen Vertretern des Ordnungs- und Grünamts sowie mit dem Bürgermeister machten zwar das Verständnis der Stadtverwaltung für die Probleme der dortigen Anwohner deutlich, führten aber trotz intensiver Diskussionen zu keiner Lösung. Dabei ist die Situation auf den  Lahnwiesen eigentlich völlig eindeutig: Es gibt eine Benutzungsordnung, die Nachtruhe ab 23 Uhr zwingend vorschreibt. Stadtverwaltung und Polizei sehen sich aber außerstande, diese Ordnung durchzusetzen. Zur großen Enttäuschung der Anwohner schwindet das ursprüngliche Engagement der Stadtverwaltung rapide, die katastrophalen Zustände unter der Konrad-Adenauer-Brücke abzustellen. Es kann nicht sein, dass jeder kleine Verkehrsverstoß sofort und konsequent geahndet wird, es aber keine Möglichkeit geben soll, diese schwerwiegenden Verstöße durch Ruhestörer und Randalierer gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu verfolgen.

Die Vereinbarung mit den Supermärkten, ab 20:00 Uhr keinen Alkohol mehr zu verkaufen, wird die Situation vielleicht in Marburg-Mitte geringfügig entschärfen, aber das prinzipielle Problem nicht lösen.

gez. Dr. Her­mann Ucht­mann                           gez. Heinz Lud­wig