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Ratsinformation
Kleine Anfrage - VO/0834/2009
Grunddaten
- Betreff:
-
Kleine Anfrage der Stadtverordneten Birgit Schäfer (Nr. 18 11/2009)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kleine Anfrage
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Christina Schmidt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
27.11.2009
|
Beschlussvorschlag
Wie
viele Windkraftanlagen sind maximal zum Bau auf den Lahnbergen geplant, welche
Leistung werden diese pro Jahr bei welchen jährlichen Unterhaltungskosten
liefern und inwieweit sind diese WKA mit Vogel- und Fledermausflug -
insbesondere den Durchflugschneisen der Kraniche - zu vereinbaren?
Sachverhalt
Konkret geplant sind auf
den Lahnbergen nach Kenntnis des Magistrats überhaupt (zumindest noch) keine
Windkraftanlagen (WKA).
Nach dem
Stadtverordnetenbeschluss vom März 2009 soll der Magistrat näher untersuchen,
ob auf zwei Flächen auf den Lahnbergen (Bürgeler Gleiche, Lichter Küppel) und
auf einer Fläche in Marbach (Gebiet Görzhäuser Hof) Windkraftnutzung möglich
ist. Nachdem für den Bereich Lahnberge von möglichen Betreibern (u. a.
Stadtwerke Marburg) Interesse an diesen Standorten angemeldet wurde, wurden
diese Standorte gemeinsam mit dem RP Gießen näher betrachtet.
Nach den Vorgaben des RP
Gießen kommen auf den Lahnbergen nur die zwei genannten Gebiete mit einer
bestimmten Größe in Betracht. Die Anzahl von WKA, die auf einer bestimmten
Fläche aufgestellt werden können, richtet sich vor allem danach, ob und wie die
Anlagen im Gelände plaziert werden können.
Für diese in Frage
kommenden Standorte haben die interessierten Firmen jeweils Anlagen mit einer
Nabenhöhe von ca. 100 m bis 140 m als erforderlich angesehen. Anlagen in dieser
Größenordnung könnten im Gebiet Lichter Küppel etwa 3-6, im Gebiet Bürgeler
Gleiche etwa 4-8 aufgestellt werden.
Der Jahresertrag von
beispielsweise insgesamt 10 Anlagen á 3 MW wird von möglichen Betreibern an
diesen Standorten auf insgesamt ca. 43 Mio. kwh/Jahr geschätzt. Dies entspricht
etwa dem Bedarf von 14.200 Haushalten oder dem privaten Stromverbrauch von
56.000 Personen.
(Am Standort Bad Endbach,
für den die Stadtwerke Marburg in Absprache mit der Gemeinde Bad Endbach und
dem RP Gießen den Bau von zwei Windkraftanlagen planen, ist eine installierte
Leistung von je 2 MW vorgesehen. Die Stadtwerke Marburg erwarten bei 1500
Vollbenutzungsstunden hier ein Jahresergebnis von ca. 6 Mio. kwh/Jahr.)
Jährliche
Unterhaltungskosten einer WKA sind dem Magistrat nicht bekannt. Sie müssen von
den jeweiligen Betreibern getragen werden.
Die Vereinbarkeit von WKA
mit Vogel- und Fledermauswelt muss durch Gutachten im Genehmigungsverfahren
belegt werden. Genehmigungsbehörde ist das RP Gießen.
Nach Erfahrungen mit
bislang ca. 22.000 Windkraftanlagen in Deutschland geht von WKA für Kranichzüge
keine generelle Gefahr aus. Ob auf dem Höhenrücken der Lahnberge besondere
Schutzmaßnahmen erforderlich wären, müsste im Genehmigungsverfahren geklärt
werden.
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