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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0921/2010

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, dass Konzept zur Freiraumgestaltung im Bereich von Afföller Wehr und Wehrdaer Weg zur Kenntnis zu nehmen.

 

Der Bedarf zur Realisierung einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Lahn wird anerkannt.

 

Das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren soll für das Konzept insgesamt beantragt werden.

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Sachverhalt

Begründung

Der Bereich der Afföller Wiesen zwischen Kleingärten, Wehrdaer Weg und Afföller Wehr stellt den einzigen zusammenhängenden Freiflächen- und Grünbereich in dieser Größenordnung direkt im Norden der Marburger Kernstadt dar. Somit birgt er ein großes Potential für die Erholung der Marburger Bürger, die in den angrenzenden stark verdichteten Stadtquartieren leben.

 

Bisher ist dieses Potential für die Öffentlichkeit nicht nutzbar, da das Areal für Fußgänger und Radfahrer nicht vernünftig erschlossen, nicht entsprechend gestaltet und der ausschließlichen Nutzung als Universitäts-Sportgelände vorbehalten ist.

 

Damit dieser Freiflächen- und Grünbereich sein Naherholungspotential für die benachbarten Stadtquartiere ausschöpfen kann, ist ein Konzept für die Freiraumgestaltung im Afföller entwickelt worden. Und gleichzeitig soll die Lahn als Landschaftselement für jung und alt erlebbar werden.

 

1. Ausgangssituation

Der südliche Teil der Afföller Wiesen grenzt unmittelbar an das Afföller Wehr und somit an die Lahn an. Direkt am Ufer befindet sich der Borsten-Fischpass des Wehres, der die Möglichkeit für Fischwanderungen an dieser Stelle der Lahn optimiert und auch als Kanu-Rutsche dient.

 

Im Anschluss an die Uferzone der Lahn, die hier nördlich des Wehres mit einem dichten, aber auch unterbrochenem Ufergehölzsaum versehen ist, befindet sich das Universitäts-Sportgelände. Es ist eine sehr weitläufige Wiesenfläche. Im Norden geht sie in Gehölzflächen über. Im Westen schließen sich eine Hundesport-Fläche sowie Kleingärten an.

 

An den Wehrdaer Weg war das Sport-Areal über eine Fußgängerbrücke der Universität, die mittlerweile abgerissen worden ist angebunden. Allerdings stand diese Wegebeziehung nur den Universitäts-Sporttreibenden offen.

Der Lahnufer-Weg endet im Süden auf Höhe der Kleingärten und führt durch diese nach Norden weiter. Er stellt den überregionalen Lahn-Radwanderweg dar.

 

Die Freiraum- und Grünflächen nördlich des Afföller Wehres sind somit weder von Westen, also von der anderen Lahnseite (Wehrdaer Weg) aus, noch von Süden (Rosenbrücke, Innenstadt) befriedigend erschlossen.

 

2. Konzept

Das erwähnte Konzept zur Freiraumgestaltung im Afföller besteht aus 2 Bausteinen. Multifunktional nutzbare Freiflächenangebote sollen geschaffen und die Erreichbarkeit für Fußgänger und Fahrradfahren verbessert werden. Als Freiflächenangebote sind eine Liege- und Ballspielwiese sowie ein Lahnpodest mit entsprechender Umfeldgestaltung vorgesehen. Letzterer Gestaltungsbereich ist von der Entscheidung einer Wasserkraftnutzung am Afföller Wehr abhängig. Die Erreichbarkeit wird durch eine neue Brücke über die Lahn und deren Anschluss an den Lahnuferweg optimiert.

 

Liege- und Ballspielwiese

Der südliche Teil des Universitäts-Sportareals (ca. 5.000 m2) wird in Absprache mit der Universität aus der Sportnutzung durch die Universität entlassen und einer allgemeinen öffentlichen Nutzung als Liege- und Ballspielwiese zugeführt. Die Abtrennung zum verbleibenden Sportbereich soll durch einen offenen und durchgängigen Derbstangenzaun und Hinweisschilder auf die angrenzende Sportnutzung geschehen. Dadurch bleibt der großzügige zusammenhängende Wieseneindruck im Landschaftsbild erhalten.

 

Lahnpodest

Durch die Neugestaltung des Uferbereiches am Afföller Wehr mit einem Lahnpodest soll der Wunsch der Öffentlichkeit nach Aufenthalt am Wasser Rechnung getragen werden. Mit der Neugestaltung soll für die jetzt schon stattfindende Nutzung des Ufers im Wehrbereich ein Angebot entstehen. Insgesamt kann damit das Ufer mit dem Wiesenbereich verbunden werden und die soziale Kontrolle erhöht sich. Bisher ist die gegenseitige Einsehbarkeit nicht gegeben.

 

Brücke

Etwas nördlich der ehemaligen Brücke der Universität zum Wehrdaer Weg soll eine neue und barrierefreie Brücke über die Lahn gebaut werden. Sie ist eine Grundvoraussetzung für die öffentliche Erreichbarkeit des Areals aus Westen (Nordstadt und Wehrda). Darüber hinaus kann dadurch auch die Erreichbarkeit durch den ÖPNV (Haltestelle Linie 2 im Wehrdaer Weg) unmittelbar gewährleistet werden.

 

Fuß- und Radweg

Zusammen mit der Verlängerung der Fuß- und Radwegebeziehung des Lahnuferweges über die neue Brücke zum Wehrdaer Weg ist dieses neue Freiflächenangebot optimal an die Innenstadt als auch an Wehrda angebunden. Der öffentliche Weg verläuft am Rand der Liege- und Ballspielwiese und bindet das neue Umfeld des Wehres mit dem Lahnpodest ein. Eine Baumreihe wird diesen Wegeabschnitt bekleiden und so in den Wiesenbereich überleiten.

Insbesondere für die Fahrradfahrer wird durch diese Verbindung die Möglichkeit geschaffen auf direktem Weg - ohne den Umweg über die Cölber Brücke oder durch die Nordstadt - über den Lahnuferweg in die Innenstadt zu gelangen.

 

3. Genehmigungsverfahren

Dieses Konzept stellt sich nicht nur aus freiraumplanerischer Sicht als Einheit dar. Auch im Hinblick auf die naturschutzfachlichen und gewässerökologischen Fragestellungen im notwendigen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren soll dieses für die Konzeption ganzheitlich beantragt werden.

 

Im Rahmen des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens soll auch überprüft werden, ob eine Wasserkraftnutzung am Afföller Wehr ergänzt werden kann oder ob dies im Mühlgraben energetisch sinnvoller ist. Für die Realisierung beider Möglichkeiten reicht die zur Verfügung stehende Wassermenge nach jetzigem Kenntnisstand nicht aus.

 

4. Kosten

Die nötigen Flächen (ca. 8.600 m2) sind im Eigentum des Landes Hessen (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst), vertreten durch die Philipps-Universität. Mit Wirkung zum 1.1.2010 ein ist Pachtvertrag (s. Anlage) über diese Flächen mit dem Ziel der Realisierung dieses Freiraumkonzeptes abgeschlossen worden.

In diesem Zusammenhang sind die Grundstücksflächen des Borsten-Fischpasses, die im Eigentum des Landes sind mit angepachtet worden. Mittelfristig sollte es allerdings das Ziel sein, diese Flächen zusammen mit den unmittelbaren Uferbereichen des Wehres in das Eigentum der Stadt zu übernehmen. Hierfür spricht die Unterhaltungspflicht durch die Stadt.

 

Selbstverständlich stehen die Bestandteile des Freiraumkonzeptes noch unter dem Finanzierungsvorbehalt der Stadtverordnetenversammlung. Eine Verfügbarkeit der Wiesenflächen, die von der Universität angepachtet worden sind, wäre auch ohne die noch zu realisierenden anderen Bausteine sinnvoll.

 

Grunderwerb

Die jährliche Pacht beträgt 910,00 €.

 

Liege- und Ballspielwiese

Hier fallen keine Investitionskosten an. Die Pflegekosten belaufen sich auf ca. 5.000,- € pro Jahr.

 

Lahnpodest                                                                                                                 300.000,- €

 

Brücke                                                                                                                         500.000,- €

 

Fuß- und Radweg                                                                                                           100.000,- €

 

Für die Finanzierung des Fuß- und Radweges sowie der Brücke sollen GVFG-Mittel beantragt werden.

 

5. Zeitplan

Frühjahr 2010                              Freigabe Liege- und Ballspielwiese

 

Sommer 2010                             Wasserrechtliches Genehmigungsverfahren (schließt naturschutzrechtliche mit ein)

 

2011                                            Brücke und Wegebau

 

2012                                            Lahnpodest

 

 

 

 

Dr. Franz Kahle

 

Anlage

Freiraumplanerische Einbindung Lahnuferweg Afföllerwiese (Vorentwurf Juni 2009)

 

 

Beteiligung an der Vorlage durch:

FB 6

FD 61

 

 

 

B

B

 

 

 

A: Anhörung; B: Beteiligung; K: Kenntnisnahme; S: Stellungnahme

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