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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/6558/2018

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:

1)     Die vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) beauftragte „Machbarkeitsstudie von Hybrid-Oberleitungs-Busverkehr in Deutschland – am Beispiel Marburg und Trier, Berichtsteil Marburg“ wird zur Kenntnis genommen.

 

2)     Die Stadtwerke Marburg werden beauftragt, auf der Basis der vorgelegten Machbarkeitsstudie, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachdiensten der Stadtverwaltung und dem BMVI ein Planfeststellungsverfahren für den Aufbau eines Hybrid-Oberleitungsbus-Systems (HO-Bus) als Teilstrategie zur Bereitstellung eines emissionsfreien ÖPNV in Marburg einzuleiten.

 

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Sachverhalt

Sachverhalt:

Für die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung ist es unerlässlich, dass der Eintrag von klimaschädlichen Gasen wie z.B. von CO2 kurzfristig entscheidend verringert wird. Der öffentliche Personennahverkehr trägt schon jetzt dazu bei, könnte jedoch durch eine Umstellung auf emissionsfreie Antriebe lokal klimaschädliche Gase in nennenswertem Umfang einsparen.

Die Belastung der Städte durch Schadstoffe, die durch den motorisierten Verkehr eingebracht werden, führt vermehrt zu Fahrverboten auf einzelnen Straßen oder in den Innenstädten.

Die Universitätsstadt Marburg war in 2016 eine der Städte in Deutschland, in der die Grenzwerte für die Belastung mit Stickoxiden (NOx) überschritten wurden. Ein wesentlicher Grund für diese Überschreitung ist die Belastung durch die Emissionen des Verkehrs in der Innenstadt, insbesondere durch Dieselfahrzeuge, die die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht einhalten.

Der öffentliche Personennahverkehr ist im Rahmen dieser Problematik ein wesentlicher Teil der Lösung.

Das Bundesverkehrsministerium hat im Rahmen der wissenschaftlichen Beratung zur Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie die Teilstudie: „Machbarkeitsstudie von HO-Busverkehr in Deutschland – am Beispiel Marburg und Trier“ beauftragt. Die Studie ist fertiggestellt und liegt der Stadtverordnetenversammlung vor.

Ziele der vorliegenden Studie sind:

- die Machbarkeit von HO-Bussen in Deutschland anhand der Beispielstadt Marburg zu analysieren,

- technische Ausgestaltungsoptionen von HO-Bussen und Elektrobussen zu vergleichen,

- verallgemeinerbare Aussagen für die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) abzuleiten.

HO-Busse sind rein elektrisch angetriebene Busse, die ihren Fahrstrom aus einer Oberleitung oder einer Batterie erhalten und lokal emissionsfrei fahren. Sie können daher zur Senkung von globalen Treibhausgas- und lokalen Stickoxidemissionen im ÖPNV beitragen.

 

Ergebnisse der Studie:

- HO-Busse sind in deutschen Städten machbar,

- sie eignen sich für Strecken mit hohem Energiebedarf und hoher Auslastung,

- HO-Busse können auch als Großraumfahrzeuge mit 24 m Länge konfiguriert werden,

- es müssen nur 30 – 50 % der Fahrstrecke mit Oberleitung ausgestattet werden,

- anspruchsvolle Stecken sind nur schwer mit anderen elektrischen Bussen zu bewältigen,

- für einen ökonomischen Betrieb von Elektrobussen ist eine Förderung notwendig.

Für Marburg werden zunächst die Linie 2 und 7 zur Umsetzung eines HO-Bus-Systems vorgeschlagen:

- Linie 2 verkehrt vom Endpunkt Sonnenblick (Fahrplan 2018) über die Lahnberge/Klinikum über den nördlichen An-/Abstieg zum Hauptbahnhof und weiter über die Innenstadtstrecke zum Endpunkt Cappeler Gleiche.

- Linie 7 verkehrt zwischen dem Hauptbahnhof über die Innenstadt und entlang des südlichen An-/Abstieges auf die Lahnberge zum Klinikum.

Der Einsatz von HO-Bussen ist auf den Linien 2 und 7 mit minimalen Anpassungen möglich. Für die Oberleitung sind insgesamt vier Teilabschnitte vorgesehen. Auf den Steigungsstrecken zu den Lahnbergen wird jeweils in Bergaufrichtung Oberleitung vorgeschlagen. Im Innenstadtbereich sind Oberleitungsabschnitte jeweils zweispurig ausgelegt. In Summe beträgt die Länge des zu errichtenden Oberleitungsnetzes 10,6 km. Auf der Linie 2 ergibt sich ein Oberleitungsanteil von 31 %, auf Linie 7 von 41 %. Mit der Auswahl der Oberleitungsstrecken sollen Kreuzungen vermieden, Bereiche wie z.B. Rudolphsplatz, Elisabethstraße und der nordwestliche Teil der Deutschhausstraße (Elisabethkirche) aus optischen Gründen ausgenommen und die erforderlichen Investitionen optimiert werden.

Strecken der Linien 2 und 7 und Verlauf der Oberleitungen (farbig), Quelle Fraunhofer ISI

Auf Basis der Machbarkeitsstudie soll als vorbereitende Maßnahme zur Einführung eines HO-Bus-Systems für die Universitätsstadt Marburg ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Das Verfahren stellt sicher, dass der Aufbau der notwendigen Oberleitung und die für die Stromversorgung erforderliche Infrastruktur erfasst, und im Detail durchgeplant werden. Weiterhin soll damit sichergestellt werden, dass die Stadtgesellschaft an der Planung des HO-Bus-Systems in ausreichender Form beteiligt wird.

Das Planfeststellungsverfahren wird darüber hinaus die Anteile der Forschungs- und Entwicklungskosten (FE) an den Gesamtkosten des Projekts ermitteln. Es ist davon auszugehen, dass ein hoher FE-Anteil für die Höhe der erforderlichen Fördermittel des Projektes zuträglich sein wird.

 

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Finanz. Auswirkung

Finanzielle Auswirkungen:

Mit der Kenntnisnahme der Teilstudie und der Beschlussfassung für die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens sind keine finanziellen Auswirkungen für die Universitätsstadt Marburg verbunden.

Es dient der Kenntnis der Stadtverordnetenversammlung, dass die Teilstudie zu 100 % vom BMVI finanziert wurde und die Zusage vorliegt, dass die Kosten für die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens ebenfalls zu 100 % vom BMVI übernommen werden.

 

 

 

 

 

 

Dr. Thomas Spies

Oberbürgermeister

 

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