Die Stadtverordnetenversammlung fordert den Magistrat auf, ein Konzept zu entwerfen, um ein Mal im Jahr auf der Marburger Stadtautobahn (B3a) ein großes Fest für die Einwohner*innen zu organisieren. Dabei sollen Barrierefreiheit, soziale Zugänglichkeit und Sicherheit berücksichtigt werden.  Mit der Sperrung der Stadtautobahn für ein solches Fest wird zeitgleich ein sichtbares Zeichen für Mobilität und Lebensqualität jenseits des Motorisierten Individualverkehrs gesetzt.

Für viele Marburger*innen war die Aktion „Tischlein deck dich“ im Rahmen von „Marburg 800“ ein voller Erfolg, auch wenn eine Reihe von organisatorischen Schwierigkeiten (u.a. mangelnde Barrierefreiheit, unzureichende Essensversorgung und zu wenig Toiletten) beklagt worden ist.  Viele Besucher*innen waren nicht nur vom Fest begeistert, sondern auch von der Nutzung einer so großen Fläche öffentlichen Raums im Herzen der Stadt, vom fehlenden Verkehrslärm und der Inbesitznahme der Stadtautobahn durch Fußgänger*innen, Radfahrer*innen u.v.m. Ein jährliches Fest auf der Stadtautobahn würde aber nicht nur für große Freude bei den Teilnehmenden sorgen, sondern auch ein Zeichen für eine Mobilität jenseits des motorisierten Individualverkehrs und für eine sozialökologische Verkehrswende setzen. So wäre die „Geißel des Lahntals“ wenigstens für einen Tag im Jahr gezähmt. Aber auch die anderen 364 Tage im Jahr gilt es sich für eine Förderung von Bus und Bahn, Senkung der Fahrpreise mit dem Ziel Nulltarif und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Stadtautobahn einzusetzen.

Renate Bastian Tanja Bauder-Wöhr Roland Böhm

Anja Kerstin Meier-Lercher Miguel Sanchez Arvelo Jan Schalauske

Inge Sturm