Mehr als 70 Prozent konkret 4.163 Beschäftigten des privatisierten Universitätsklinikums fordern in einem 100 Tage Ultimatum ernsthafte Schritte zu einem Tarifvertrag der Entlastung.

 

Die Stadtverordnetenversammlung stellt fest, dass eine gute Gesundheitsversorgung nur mit guten Arbeitsbedingungen, ausreichend Zeit und Personal geht. Die Corona-Krise hat die Probleme des Personalmangels in den Krankenhäusern sichtbarer gemacht als je zuvor.

Die Stadtverordnetenversammlung erklärt ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen am UKGM, die tagtäglich unter schwierigen Bedingungen ihr bestes für unser aller Gesundheitsversorgung geben und sich aktuell für einen Tarifvertrag für mehr Personal und Entlastung einsetzen, mit verbindlichen Vorgaben zur Personalbesetzung, einem Belastungsausgleich bei Untersetzung und Beschäftigungssicherung für alle UKGM Beschäftigten.

Die Stadtverordnetenversammlung sichert den Kolleginnen und Kollegen des UKGM ihre Unterstützung zu.

Die Stadtverordnetenversammlung bekräftigt ihre Position, dass die Privatisierung im Jahr 2006 durch die damalige Hessische Landesregierung ein schwerwiegender Fehler war. Sofern sich ein Weg zur Rückführung in öffentliches Eigentum ergibt, begrüßt sie diesen ausdrücklich.

 

Jüngst nahmen über 400 Menschen an einer solidarischen Stadtversammlung teil, die den Ruf nach Entlastung der Beschäftigten am Universitätsklinikum bekräftigten und sich für eine bessere Gesundheitsversorgung für Stadt und Region aussprachen. Erfreulicherweise gab es aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft Signale der Unterstützung. Bekanntlich hat sich der Oberbürgermeister selbst für einen Rückkauf stark gemacht, die Theater Intendantin des hessischen Landestheater Marburg Carola Unser-Leichtweiß bot konkrete Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit an und stellte fest: „Eine Stadt ohne Theater sei grau und trostlos, eine Stadt ohne funktionierendes Krankenhaus sei aber nicht lebensfähig.“

Vor allem in der Corona-Krise haben die Beschäftigten in den Krankenhäusern wie im gesamten Gesundheitsbereich enorme zusätzliche Belastungen getragen. Zu Recht haben sie dafür öffentliche Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Nun ist es erforderlich, dass sich dieser Respekt vor der unverzichtbaren Arbeit für die Gesellschaft auswirkt.

Beim Neujahresempfang der Stadt Marburg durften wir alle der Künstlerin und Krankenschwester Leah Weigand lauschen, die mit viel Charme, Poesie und klaren Worten die Situation in Krankenhäusern beschrieb. Hier der Link zu Leah Weigand – ungepflegt https://youtu.be/wikIYQvdZcQ

 

 

Tanja Bauder-Wöhr Jens Seipp Steffen Rink Christian Schmidt

Salomon Lips Dr. Michael Weber Dietmar Göttling