Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird gebeten, mit der GWH Wohnungsbaugesellschaft und dem Studentenwerk Marburg Gespräche aufzunehmen mit dem Ziel, einen Grundstückstausch zu dem Zweck zu erreichen, dass auf der zur Zeit geplanten Fläche in der Gutenbergstraße durch die GWH Sozialwohnungen und am Richtsberg ein Studierendenwohnheim durch das Studentenwerk errichtet werden.

Begründung:

Es ist zu begrüßen, dass mittlerweile eine nennenswerte Anzahl von Maßnahmen getroffen wurde, um in Marburg mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Neuer Wohnraum für Studierende entsteht derzeit nahezu ausschließlich in der Innenstadt (etwa Hauptbahnhof, Kilian). Auch die Planungen für die Flächen an der Gutenbergstraße (Gelände des ehemaligen Arbeitsgerichts und des Fachbereichs Psychologie) gehen in diese Richtung. Gleichzeitig verdichten sich die Anzeichen, dass alle 300 Sozialwohnungen, welche von der GWH mit Unterstützung des Landes Hessen und der Stadt Marburg gebaut werden sollen, in Stadtteilen errichtet werden, in denen sich Armut und Arbeitslosigkeit konzentrieren (Richtsberg, Waldtal).

Eine solidarische Stadtentwicklung muss eine soziale Durchmischung der Stadtteile zum Ziel haben, um einer räumlichen Spaltung zwischen arm und reich zu begegnen.  Eine gelungene Verteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen (Studierende, Geringsverdiener/innen, Familien, Senior/innen) über das gesamte Stadtgebiet ist anzustreben. Um dazu einen Beitrag zu leisten, sollte sich der Magistrat aktiv um einen Grundstücksaustausch zwischen GWH und Studierendenwerk bemühen. Dadurch könnte am Richtsberg ein Studierendenwohnheim (mit guter Anbindung an die Lahnberge) und in der Innenstadt bezahlbare Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen entstehen.

Halise Adsan

Tanja Bauder-Wöhr

Henning Köster-Sollwedel

Jan Schalauske