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Ratsinformation
Fraktionsantrag - VO/5081/2016
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der 'Bürger für Marburg', der SPD und der CDU betr. Teststrecke für autonomes Fahren
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag
- Federführend:
- 09 - Unterstützung kommunaler Gremien
- Bearbeiter*in:
- Lothar Sprenger
- Beteiligt:
- 33 - Straßenverkehr; 15 - Stabsstelle Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung und Statistik
- Antragsteller*in:
- Bürger für Marburg; Sozialdemokratische Partei Deutschlands; Christlich Demokratische Union
- Verfasser*in:
- Sprenger, Lothar
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Magistrat
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Stellungnahme
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr
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Vorberatung
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Oct 4, 2016
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Erledigt
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Haupt- und Finanzausschuss
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Vorberatung
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Oct 11, 2016
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung
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Entscheidung
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Oct 14, 2016
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Magistrat wird gebeten zu prüfen, unter welchen Bedingungen Marburg als führende Projektstadt eine Teststrecke von der Innenstadt auf die Lahnberge für autonomes Fahren ausweisen kann, ohne dabei die Verkehrssicherheit sowie bestehende oder mögliche künftige ÖPNV-Anbindungen zu beeinträchtigen.
Der Magistrat möge darüber berichten, wie weit eine entsprechende Initiative der IHK gediehen ist.
Sachverhalt
Begründung:
Autonomes Fahren ist ein Konzept, das häufig nicht mit Deutschland in Verbindung gebracht wird. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass Deutschland sowohl technisch als auch politisch und rechtlich engagiert an der Umsetzung der selbstfahrenden Autos arbeitet. Teststrecken in den U.S.A. sind vorhanden, die aber mit hiesigen Bedingungen nicht vergleichbar sind. In Marburg bietet die Strecke auf die Lahnberge ideale Testbedingungen.
15% der CO2-Emissionen in der Universitätsstadt Marburg werden durch den Verkehr verursacht. Als besonders kritischer Knotenpunkt werden verkehrsseitig die Lahnberge gesehen. Hier befinden sich unter anderem die Universität und das Klinikum mit einem 2010 ermittelten Pendleraufkommen von 11.000 Personen täglich. 2016 kann dieses Aufkommen mit etwa 15.000 Pendlern pro Tag geschätzt werden, Tendenz steigend. Zum anderen bietet die Topografie eine Herausforderung, die mit der derzeitigen Teststrecke auf der A9 bei München nicht zu vergleichen ist.
Aus diesem Grund betreibt die IHK derzeit eine Kampagne, Marburg als Teststreckenstandort zu etablieren. Unter www.autonomes-fahren-marburg.de werben unter anderem die unten genannten Argumente für eine solche Erprobung. Allerdings fehlen Informationen zu den technischen und anderen infrastrukturellen Voraussetzungen ebenso wie die Finanzierungsmöglichkeiten. Auch Konfliktpotentiale mit anderen Verkehrsmitteln – insbesondere des Umweltverbundes – werden seitens der IHK nicht aufgegriffen.
Es können hochqualifizierte Arbeitsplätze in Handwerk und Wissenschaft entstehen, weil
die Fahrstrecke angepasst und gepflegt werden müssen
die Fahrzeuge aufgebaut und gewartet werden müssen
die Fahrzeuge von Überwachungspersonal besetzt werden müssen
Wissenschafts-, Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet werden muss
Interessant wird es ebenfalls, wenn man sich mit dem „Beratungstourismus“ in diesem Zusammenhang auseinandersetzt:
Zukünftige Betreiber werden die Marburger Teststrecke besichtigen, sich informieren sowie beraten lassen
Entwickler und Servicepersonal der großen Automobil-Hersteller und -zulieferer werden nach Marburg geschickt, um an den Systemen zu arbeiten
Die Hemmschwelle gegen alternative Fortbewegung könnte sinken, da oft autonom fahrende Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden. Die dadurch entstehende Berichterstattung in den lokalen Medien fördert die Akzeptanz. Durch Teststrecken werden alternative, autonom fahrende Fahrzeuge gegenwärtig. Somit werden Elektrofahrzeuge in einer anderen Qualität besser akzeptiert.
Unter dem Strich betrachtet, kann hier ein Technologie- und wirtschaftlich interessantes Potential schlummern. Jedoch müssen die Risiken für kommunale Gestaltungsmöglichkeiten vorher gründlich bedacht werden. Die Betreiber müssen im Vorfeld ihre Finanzierungsmodelle ebenso vorstellen wie eine umfassende öffentliche Information gewährleisten. Vor diesem Hintergrund bitten wir dem Magistrat um eine Einschätzung.
Andrea Suntheim-PichlerMatthias Simon
Roland Frese Dr. Fabio Longo
Gabriele MensingSonja Sell

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