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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Fraktionsantrag - VO/5358/2017

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Magistrat wird aufgefordert :

 

Ein Konzept vorzulegen, durch welche kurz- und langfristigen Zielvorstellungen und Maßnahmen die Stadt Marburg fußgänger*innenfreundlicher werden kann.

 

Hierbei sind insbesondere einzubeziehen:

 

  • die Einrichtung einer grünen Welle für Fußgänger*innen wie in Köln

 

  • die Umwidmung sämtlicher unterbrochener Querungen wie etwa am Rudolphsplatz oder an der Elisabethkirche in durchgehende Grünphasen für Fußgänger*innen

 

  • die Beseitigung sämtlicher Doppelgrünphasen (feindliches Grün) wie etwa am Eingang der Deutschhausstraße zugunsten einer reinen Grünphase für Fußgänger*innen,

 

  • die Verlängerung sämtlicher Grünphasen für Fußgänger um mindestens 25% (Grünphase mindestens 30 Sekunden )

 

  • Höchstwartedauer an Fußgänger*innenampel 2 Minuten

 

  • die Einrichtung von Tempo 30 Zonen vor allen Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Alteneinrichtungen

 

  • Verbreiterung der Gehwege, wo nötig (z.B. so wie momentan am Pilgrimstein nordwärts)

 

  • Trennung von Rad- und Fußwegen zu Lasten der MIV-Fläche (unterschiedliches Tempo auf gemeinsam genutzte Fläche führt zwangsläufig zu Konflikten)

 

  • die Erarbeitung und Vorlage eines ausgearbeiteten Konzepts zur Verbesserung der Luftqualität durch wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des MIV in Marburg

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

In Marburg ist in der öffentlichen Debatte viel die Rede von angeblichen oder tatsächlichen Staus für den MIV, angeblich fehlenden Parkplätzen und kaum von den strukturellen Staus, Behinderungen und erheblichen Gesundheitsgefährdungen durch die Lärm- und Schadstoffimmissionen des eindeutig bevorteilten MIV.

 

Es besteht kein aktualisiertes Konzept zur Verringerung des Anteils des MIV am Modal Split zugunsten umweltfreundlicherer Verkehrsmittel, ja wohl möglich nicht einmal mehr der politische Wille dazu. Die Umsetzung des VEP bleibt in der Schublade.

 

Während jetzt viel von gesundheitlicher Prävention die Rede ist, spielt dabei die dringende Notwendigkeit der notwendigen Reduzierung der Schadstoffbelastung durch den MIV in den Plänen des OB kaum eine Rolle.

 

Ein erster Schritt dazu wäre nicht etwa die Zugänglichkeit und die Befahrung der Stadt für den MIV noch bequemer als bisher zu machen (Grüne Welle für den MIV, Parkhauserweiterungen, weitere Fahrspur Robert-Koch-Straße etc.) sondern die umweltfreundlichen Alternativen zu befördern.

 

Neben einer qualitativen Verbesserung und Ausweitung des vorhandenen ÖPNV und der konsequenten Verfolgung der Pläne für eine Straßenbahn und die Förderung des Radverkehrs sind die Bedingungen für Fußgänger*innen, die die geringste Lobby haben, entscheidend zu verbessern:

 

Es darf nicht sein, dass die viel zu kurzen Grünphasen der Fußgängerampeln und 'feindliches Grün' zu Stress- oder gar Angsträumen werden für ältere Menschen, für Kindergruppen oder Menschen mit Behinderung, die oft keine Chance haben, den gegenüberliegenden Gehsteig zu erreichen, ehe die Autos wieder anfahren dürfen (z.B. vor dem tegut Unistraße und an vielen weiteren Ampeln). Auch ist verkehrspolitisch kontraproduktiv zu vielen Tageszeiten größere Fußgänger*innengruppen am Rande leerer Straßen warten zu lassen wie etwa abends an der Querung Cineplex/Lahncenter.

 

Es ist auch sicherlich nicht touristenfreundlich, wenn im Nordviertel/Elisabethkirche geführte Gruppen von um die 25 Personen längere Zeit brauchen um die Straße zu überqueren, weil zwischenzeitlich schon wieder die Rotphase einsetzt.

 

Eine Grüne Welle für Fußgänger wird ermöglicht durch Ampeln, die Fußgänger erkennen und den MIV stoppen. Erst wenn alle Fußgänger die Straße überquert haben - spätestens aber nach 110 Sekunden -, erhalten die wartenden Autofahrer wieder freie Fahrt. (Spiegel online 23/04/13)

 

Eine umfassende Überprüfung der Behinderungen für Fußgänger*innen durch zu schmale Gehsteige, unfreundliche Ampelschaltungen und die Erfassung und öffentliche Diskussion der 'schlechten Luft' (OB Dr. Thomas Spies ) (Feinstaub, NO2, CO, SO2) als Grundlage für einen Masterplan 'Umweltfreundliches und lebenswertes Marburg' sind dringend erforderlich.

 

Das Bundesumweltamt teilte am 27/06/16 mit, dass nach Schätzungen 2007-2014 im Mittel jährlich etwa 45.300 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub verursacht wurden. Dies würde für Marburg bedeuten, dass jährlich etwa 45 Menschen durch die Schadstoffbelastungen vorzeitig sterben.

 

Es besteht also dringender Handlungsbedarf.

 

 

Henning KösterElisabeth KulaJonathan Schwarz

Roland BöhmInge Sturm

 

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