Beschlussvorschlag:

Die Stadtverordnetenversammlung wird aufgefordert, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Magistrat wird gebeten, einen Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Nordstadt, dem ortsansässigem Einzelhandel, der Hotellerie, Gastronomie und weiteren interessierten Adressaten aufzunehmen und in Form einer Informationsveranstaltung durchzuführen.

Begründung:

In der letzten Sitzung des Umweltausschusses hat Herr Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies über die Situation des sogenannten ‚Verkehrsversuches‘ in der Nordstadt ausführlich berichtet und den aktuellen Stand der Dinge dargestellt.

Deutlich hat er dabei herausgearbeitet, dass es sich bei dem sogenannten ‚Versuch‘ um keinen Versuch handelt, sondern vielmehr um eine Verkehrsumstrukturierung, die zu einem zu frühen Zeitpunkt erfolgte, da die Fertigstellung des Campus Firmanei noch nicht vollzogen ist. Fakt ist aber, dass es eine Rückführung zur alten Verkehrsführung nicht geben wird, was auch nicht Bestand dieses Antrages sein soll.

Mit der Umsetzung der neuen Verkehrsführung in der Nordstadt wurden trotz eines Beteiligungsverfahrens die Menschen, die die Nordstadt auf ihren täglichen Wegen tangieren, dort arbeiten oder leben ‚überrascht‘. „Man wird sich schon daran gewöhnen“, waren die begleitenden Worte des damaligen Magistrates bei der Umsetzung. Hierbei handelt es sich um eine Politik von ‚oben‘, die sich keine Stadt, die auf Bürgerbeteiligung setzt, zu Eigen machen sollte.

Aus Sicht der Verantwortlichen und der meisten Kommunalpolitiker, die diesen Prozess begleiten und zum Teil mitbestimmt haben, sind wir einen großen Schritt bei der Entwicklung der Nordstadt und ihrer Verkehrsführung weitergekommen. Es wurde nachjustiert und die Gespräche mit der Universität in Bezug auf weiteren Raumgewinn auf Höhe der Augenklinik werden wieder aufgenommen. Der Prozess ist aber nicht abgeschlossen und wird sicherlich noch die eine oder andere Anpassung hervorbringen.

Gerade aus diesem Grund dürfen wir die Menschen auf diesem weiteren Weg nicht verlieren, da wir für Verständnis und Toleranz  in einem Dialog werben müssen, damit diese Verkehrsumstrukturieren nicht in die Geschichtsbücher von Marburg als „Verkehrsversuch“ eingehen.

Andrea Suntheim-PichlerDr. Fabio Logo

Roland FreseUlrich Severin

Gabriele Mensing