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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Magistrat - VO/5550/2017

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der Magistrat wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Herrn Bürgermeister a. D. Walter Voß wird die Verdienstmedaille der Universitätsstadt Marburg entzogen.

 

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Sachverhalt

Sachverhalt:

 

Walter Voß war Bürgermeister der Universitätsstadt Marburg ab 1927. Ab 1942 führte er die Amtsgeschäfte der Universitätsstadt Marburg als Oberbürgermeister in Vertretung, bevor er 1944 zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt wurde. Dieses Amt übte er bis 1945 aus.

 

Walter Voß wurde damals für seine „außerordentlichen Verdienste, die er sich im Rahmen seines unermüdlichen und erfolgreichen Wirkens in der Zeit von 1922 bis 1945 zunächst als Stadtrat, dann als Bürgermeister und schließlich als kommissarischer Oberbürgermeister um das Wohl unserer Stadt erworben hat“, mit der Verdienstmedaille der Universitätsstadt Marburg ausgezeichnet.

Der Magistrat der Universitätsstadt Marburg hat diesen Beschluss in seiner Sitzung am 14.03.1960 gefasst. Der Ältestenrat hat dieser Entscheidung am 24.03.1960 zugestimmt.

 

Stellt sich im Nachhinein heraus, dass sich ein Beliehener durch sein Verhalten der verliehenen Auszeichnung nicht würdig erweist, kann die verliehene Auszeichnung entzogen werden.

 

Die von der Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg in Auftrag gegebene Studie “Nationalsozialismus und kommunale Selbstverwaltung. Institutionen. Personen. Wirkungen“ beleuchtet die Auswirkungen des NS-Regimes auf die Zusammensetzung und Arbeit der Marburger Stadtverordnetenversammlung.

Die unter der Federführung von Prof. Eckart Conze entstandene Studie belegt seine aktive Unterstützung des nationalsozialistischen Regimes.

 

Walter Voß galt im Sinne des Befreiungsgesetzes als entlastet, obwohl er 1933 Mitglied der NSDAP gworden und in der Folge der Machtübernahme für die Verfolgung der Marburger Arbeiterparteien verantwortlich gewesen war. Zusätzlich war Voß förderndes Mitglied der SS sowie des NS-Fliegerkorps gewesen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkriegs unabkömmlich gestellt. 1939 hatten die Nationalsozialisten ihn erneut für zwölf Jahre in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt. Mit dem Kriegsdienst Schellers wurde er zudem Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik der NSDAP in Marburg. Nach dem Tod des Oberbürgermeisters 1942 wurde kein bewährter Nationalsozialist als neuer OB eingesetzt, was ein deutlicher Indikator für das in Walter Voß gesetzte Vertrauen der NS-Führung war. Gerade zu Beginn der NS-Herrschaft hat er seine Person und Position als Bürgermeister in eine günstige Stellung gebracht und während der gesamten zwölf Jahre zur Durchsetzung und zum Funktionieren des NS-Regimes, einschließlich seiner Verfolgungs- und Gewaltpolitik beigetragen.

 

Der Magistrat der Universitätsstadt Marburg distanziert sich auf Grundlage der Feststellungen aus der Studie von seiner damaligen Entscheidung und beschließt die Entziehung der Verdienstmedaille der Universitätsstadt Marburg.

 

 

 

 

 

Dr. Thomas Spies

Oberbürgermeister

 

 

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Finanz. Auswirkung

 

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