Beschlussvorschlag:

Der Magistrat wird gebeten:

1. Zu den verstärkt in diesem Sommer und Herbst stattfindenden Veranstaltungen auf der Schlossparkbühne (Kino, Theater, Konzerte) dafür Sorge zu tragen, dass die auch abendlich stattfindenden Veranstaltungen gut mit dem ÖPNV erreicht werden können. Hierzu sollen die Stadtwerke Marburg oder ein anderes Transportunternehmen beauftragt werden, dass z.B. durch die Linie 10 auch nach 18.30 Uhr bei einer erhöhten Taktfrequenz (aktuelle alle 60 Minuten) eine Erreichbarkeit des Schloss-Areals barrierearm sowie die Rückfahrt nach der letzten Vorstellung auch gegen Mitternacht sichergestellt ist.

2. Eine Informationskampagne aufzusetzen, um Freiluftbühnen, insbesondere die Schlossparkbühne zu bewerben sowie sich bei den Gesundheitsbehörden dafür einzusetzen, dass bei Vorlage eines entsprechenden Hygiene-Konzepts auch die maximale Personenanzahl unter Wahrung von Abstandsregeln für mehr als 100 Personen zu ermöglichen sei, bei denen auch der Verzehr von Speisen und Getränken (z.B. Popcorn) erlaubt sein könne.

3. Eine zentrale Test-Station im Areal der innerstädtischen Kultureinrichtungen (Universitätsmuseum, EPH, Cineplex, Kunsthalle) einzurichten, in der Personen sich unkompliziert und kostenlos vor dem Besuch einer kulturellen Einrichtung eine offizielle Testung zur Überprüfung einer Corona-Infizierung unterziehen können. Hierfür sind Gespräche mit potenziellen Vermietern und Betreibern einer solchen Test-Station zu führen, die eine entsprechende Lokalität anbieten können (z.B. leerstehende Ladenlokale am Gerhard-Jahn-Platz, Cineplex-Foyer o.ä.).

4. Auch bei anderen Veranstaltungsorten, die üblicherweise nicht in Zusammenhang mit Kulturveranstaltungen gesehen werden, eine punktuelle Veränderung der ÖPNV-.Anbindung geprüft werden, um eine Verbesserung für Besucher*innen zu erwirken (z.B. Georg-Gassmann-Stadion, Botanischer Garten, Spiegelslust ).

Begründung:

Im Rahmen der aktuell geltenden Infektionsschutzgesetze sollte mit allen Mitteln versucht werden, kulturelle Veranstaltungen so barrierearm wie möglich zu gestalten, um viele Besucher*innen das Bedürfnis nach Kultur zu stillen. Insbesondere das regelmäßige Testen wird auch im Sommer und bei hoffentlich weiterhin sinkender Inzidenz einen großen Beitrag zur Kontrolle des Pandemiegeschehens leisten. Die Testmöglichkeiten müssen daher entsprechend ausgeweitet werden, um die bestehenden Strukturen sinnvoll zu ergänzen. Der durch die lange Schließphase stark gebeutelte Veranstaltungsbereich in Marburg sollte Unterstützung erhalten, da u.a. ein regelmäßiges attraktives Open-Air-Angebot bereitgestellt wird und hierfür möglichst vielen Menschen der Zugang möglich sein sollte, was auch die zahlreichen anderen Kunst- und Kulturangebote einschließt. Das Vorhaben ist dringlich, da die Open-Air-Saison bereits im Juli beginnt und daher ein Aufschub den Kernforderungen des Antrags hinderlich wäre.

Marco Nezi  Dr. Elke Neuwohner