Universitätstadt Marburg

?

Hauptnavigation der Seite

Kartenanwendung der Stadt Marburg

Seiteninhalt

Inhaltsbereich der Seite
Sie sind hier: Politik & Stadtgesellschaft > Stadtpolitik > Stadtparlament (STVV)

Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Antrag der Fraktion Marburger Linke - VO/1611/2007

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Marburg fordert den Magistrat der Stadt Marburg auf, für die Universitätsstraße eine erneuerte Planung vorzulegen, die folgende Punkte umfasst:

 

1)   Auf der Fläche der bisherigen Straße sind vom Rudolphsplatz bis zum Wilhelmsplatz farblich abgehobene Fahrradstreifen auf beiden Fahrbahnseiten zwingend einzurichten

 

2)   Die bisherigen Haltestellen für Überlandbusse in der Universitätsstraße sind beizubehalten, um eine weitere städtebauliche Abwertung des Vorraums der Gedenkstätte für die frühere Synagoge zu verhindern.

 

3)            Zwischen Rudolphsplatz und Gutenbergstraße soll eine Fahrspur wegfallen, um Platz für Fahrradstreifen und eine Verbreiterung der Bürgersteige zu schaffen.

 

4)            Zwischen Rudolphsplatz und Wilhelmsplatz sind geeignete bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung (Schwellen, Mittelinseln, etc,) zu planen, damit eine Aufwertung dieses Wohn-, Arbeits- und Einkaufsbereichs vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmer erreicht wird.

 

5)   An der Haltestelle Philippshaus ist die Busbucht stadtauswärts wie auf der Gegenseite abzubauen.

 

6)   Im gesamten Planungsbereich sind verbesserte Querungsmöglichkeiten für Fußgänger (durchgehende Grünphase am Rudolphsplatz, längere Grünphasen an der Gutenbergstraße, Haspelstraße und am Wilhelmsplatz) einzurichten.

 

7)   Die Parkplätze auf den Bürgersteigen in der Universitätsstraße sollen entfallen.

 

8)   Der bisherige Baumbestand in der Universitätsstraße ist zu erhalten.

 

Reduzieren

Sachverhalt

Begründung:

 

Der Magistrat legt eine Planung von höchster verkehrs-, umwelt- und städtebaulicher Brisanz vor. Hier werden im Herzen der Stadt, am Rande und am Eingang zum Südviertel und zur Oberstadt, in einem zentralen Einkaufbereich um die Einmündung  Obere Gutenbergstraße in die Universitätsstraße und an einer die Innenstadt durchschneidenden Durchgangstrasse zum Richtsberg, nach Cappel und Ockershausen, Weichen für Jahrzehnte gestellt.

 

Eine Planung dieser Relevanz erfordert einen gründlichen Diskussions- und Planungsprozess, in dem die verschiedenen Interessen Zeit genug brauchen sich zu artikulieren und sich rechtzeitig einzubringen. Die vorliegende Planung und Vorgehensweise wird dieser Verantwortung nicht gerecht.

 

Die Frage, welche verkehrspolitischen und stadtentwicklungpolitischen Prämissen die Vorlage prägen sollen, wird nicht ausdrücklich beantwortet. Allerdings findet sich im Punkt 2.3. der Vorlage der Schlüsselsatz: „Der Straßenaufbau ist der auf 16500 KFZ/Tag in den vergangenen Jahren weiter angestiegenen Belastung „ anzupassen“. In den Details wird deutlich, dass - trotz einiger Verbesserungen auch für Fußgänger - dem individuellen PKW-Verkehr in diesem zentralen Bereich weiterhin absoluter Vorrang gewährt werden , ja faktisch wie in den 60iger Jahren das Herz der Innenstadt noch autogerechter werden soll.

 

Verkehrs- und Stadtplanung in ökologischer Verantwortung fordert hingegen, die Chance des Umbaus zu nutzen, durch geeignete bauliche Maßnahmen die PKW-Frequentierung deutlich zu reduzieren. Der Umbau eröffnet die Möglichkeit, qualitative Verbesserungen für die hier bisher auf schmalen Bürgersteigen und sehr stark von PKWs frequentierten Straßenflächen an den Rand gedrängten Verkehrsteilnehmern (Tausende von Fußgängern, ÖPNV-Nutzerinnen und Fahrradfahrern) zu erreichen.

 

Im Einzelnen :

 

1)   Viele Menschen verzichten auf die Nutzung des umweltschonenden Verkehrsmittels Fahrrad auf dieser zentralen Trasse, da sie sich  infolge des hohen ,ungebändigten PKW-Aufkommens gefährdet sehen. Die Einrichtung von Fahrradstreifen ist daher unerlässlich. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Radfahrer, aber nicht PKW-Nutzer Umwege fahren sollen.

 

2)   Es ist untragbar ausgerechnet den Vorraum der Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge als Haltestelle für die Überlandbusse vorzusehen. Angesichts des schmalen Bürgersteiges und großen PKW-Lärms braucht es nicht viel Phantasie um sich den Gedenkstein als vermüllte Sitzmöglichkeit beim Warten auf die Busse vorzustellen. Die Umsetzung der Vorlage droht also diesen Bereich nicht auf-, sondern abzuwerten.

 

3)   Der Antrag nimmt zur Kenntnis, dass der individuelle PKW-Verkehr - jedenfalls solange es in dieser Stadt kein qualitativ verbessertes Nahverkehrssystem gibt (Tram) - aus diesem Bereich nicht auszuschließen ist. Angesichts der existierenden Umgehungsmöglichkeit durch die Stadtautobahn ist allerdings nicht einzusehen, warum die Universitätsstraße ähnlich wie die erst kürzlich nobel ausgebaute Schwanallee eine Ausweitung ihres Charakters als viel genutzte Durchgangstraße in die Außenstadtteile erfahren soll, durch die man außerhalb der Geschäftszeiten hindurchrasen kann.

 

Durch entsprechende straßenbauliche Maßnahmen kann dies entschärft werden. Ihre Wirkung als einen zentralen Kreuzungsbereich der wichtigsten Einkaufs- und Aufenthaltsbereiche der Stadt durchschneidende und damit behindernde Trasse darf nicht ausgebaut, sondern muss beschnitten  werden.

 

4)   Der Planungsbereich ist über den ÖPNV hervorragend erreichbar. Wenige Schritte entfernt gibt es in den Parkhäusern sowie in den umliegenden Straßen des Südviertels mehr als ausreichend Parkflächen. Es ist also nicht einzusehen, warum hier zusätzliche Parkflächen zur Verfügung gestellt werden sollen.

 

5)   Die hier vorgelegten Vorschlägen ermöglichen die Erhaltung  des Baumbestandes.

 

 

 

gez. Georg Fülberth                                               gez. Birgit Schäfer

 

Loading...
Legende
selbst zuständig
selbst zuständig
eigenes Amt zuständig
eigenes Amt zuständig
anderes Amt zuständig
anderes Amt zuständig
andere Zuständigkeit
andere Zuständigkeit
selbst verantwortlich
selbst verantwortlich
andere Verantwortlichkeit
andere Verantwortlichkeit
Aufgabe bearbeiten
Aufgabe bearbeiten
NA
TOP
Keine Zusammenstellung
Keine Zusammenstellung
Dokument erstellen
Dokument erstellen
Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
Alle Workflowbeteiligten benachrichtigen
Dokument auswählen
Dokument auswählen
Mobile Navigation schliessen