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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/1799/2007

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, den vorliegenden Planungs- und Sachstand zur Kenntnis zu nehmen.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

1.         Anlass

Nach erfolgreicher Umsetzung der beiden Spielorte am „Unteren Steinweg“ und „Am Plan“ befindet sich der Platz „Kornmarkt“ in der Ausführungsphase.

 

2.            Bisheriges Verfahren/Beschlusslage

Das Gesamtprojekt wurde mit Magistratsbeschluss vom 24.11.2003 genehmigt. Das vom Kinder- und Jugendparlament begleitete Konzept sieht vor, in der Oberstadt einige Spielstationen mit besonderer Aufenthaltsqualität zu errichten, um die Oberstadt auch für Kinder attraktiver zu gestalten.

Die Platzumgestaltung „Kornmarkt“ unterhalb des Café Vetter findet im Rahmen der Konzeption „Spiel- und Aufenthaltsorte in der Oberstadt“ als dritter Spielort statt und wurde im Magistrat/Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2006  vorgestellt.

 

Vorangegangen war in 2003 ein freiraumplanerischer und künstlerischer Realisierungswettbewerb unter Beteiligung von Arbeitsgemeinschaften, Landschaftsarchitekten mit Künstlern.

Die Umgestaltung des Platzes Kornmarkt wird nach dem Entwurf der ersten Preisträger des Wettbewerbes (Frau Bernhammer, Architektin, und Frau Bohrmann, Künstlerin) ausgeführt.

 

3.            Konzeption

Der „Kornmarkt“ befindet sich direkt neben der Universität, im Mittelalter hatte dort das Dominikaner-Kloster seinen Sitz. Klöster und Universitäten sind Hüter des Geistes, der Bildung. In den Bibliotheken wurden die Schriften unserer Kultur geschrieben und bewahrt. Dieses Thema wird für die Gestaltung des Kornmarktes aufgegriffen.

Hohe schmale Stühle und Pulte werden auf dem Platz gruppiert und in Beziehung zueinander und zur umgebenden Architektur gesetzt. Auf den Pulten liegen aufgeschlagene Bücher aus Bronze. Die Texte der Buchseiten sind als Zitate an die humanistische Bildung in den Klöstern und Universität gedacht.

 

Es wurden deshalb auf Vorschlag der Architektin und Künstlerin folgende Texte ausgewählt:

·         Der Turmbau zu Babel (Bibelauszug in hebräisch)

·         Das Trojanische Pferd (Auszug Ilias, 8. Gesang in altgriechisch)

·         Die Gründung Roms (Auszug Aeneis in lateinisch)

·         Die Ringparabel (deutsch als Blindenschrift)

 

Die Texte stehen auf der einen Buchseite in der jeweiligen Herkunftssprache und im

Originaltext/-schrift gesetzt. Auf der anderen Buchseite sind die Texte in Deutsch und in einer modernen Fassung gedruckt. Damit werden das Alte und das Neue gegenüber gestellt.

Eine Überarbeitung der alten, übersetzten Texte in eine moderne Fassung hat Frau Antonia Michaelis, eine renommierte und beliebte Kinderbuchautorin, vorgenommen. 

Dem Kinder- und Jugendparlament wurden die modernen Texte der Jugendbuchautorin zur Diskussion vorgestellt. Die Rückmeldungen waren insgesamt positiv; besonders gefallen hat den jungen Delegierten „dass es nicht so langweilig geschrieben ist“.

 

Neben diesen Kunstobjekten gibt es weitere vier Stühle. Diese sind allerdings niedrig und haben eine hohe Lehne. Auch sie sind von der Künstlerin entworfen. Die „niedrigen Stühle“ werden in Verlängerung einer Rundbank um die vorhandene Linde gruppiert.

Die Parkplätze neben der Dominikanerpforte entfallen. Hier ist ein wichtiger Aussichtspunkt, der einen Blick auf alte und neue Universität bietet. Um das Parken zu verhindern werden zwei Sandsteinquader vorgesehen. Auf einem soll ein Bronzebuch wie zufällig liegen und stellt eine Verbindung zu dem Ensemble der Bücher auf den Pulten dar.

Genau wie bei den vorherigen Spielorten des Projektes wird auch hier auf die Verwendung von stimmigen Materialien wie Sandstein und Bronze  geachtet, damit sich die Gestaltungselemente in das Stadtbild der Oberstadt anpassen.

 

Der umzugestaltende Platz eignet sich zum Treffen, Spielen und Versammeln für alle Altersgruppen, ob jung oder alt. Die Kinder können auf die „hohen Stühle“ klettern und lesen. Der Platz lädt aber auch für Lesungen ein oder einfach nur zum Ausruhen.

 

4.            Partizipation

Wie auch bei den beiden vorangegangenen, fertig gestellten Plätzen am „Unteren Steinweg“ und „Am Plan“ wurde das Projekt aktiv vom Kinder- und Jugendparlament mit Aktionen begleitet.

 

Bereits in der Novembersitzung des Kinder- und Jugendparlamentes wurde den Teilnehmern die Holzmodelle der Stühle für den Kornmarkt in Orginalgröße vorgestellt. Die Präsentation der Stühle sowie die Informationen zum aktuellen Planungs- und Umsetzungsstand stießen auf großes Interesse.

 

Insbesondere an der Gestaltung der Texte oder Schriften für die aufgeschlagenen Bücher sind das Kinder- und Jugendparlament beteiligt worden.  In einer gemeinsamen Aktion mit der Kunstwerkstatt Marburg haben die KiJuPa-Mitglieder den jeweils ersten Buchstaben der Texte künstlerisch gestaltet. Ähnlich den Anfangsbuchstaben mittelalterlicher Texte werden nun die Bronzebücher nicht nur mit Texten sondern auch durch kunstvolles Beiwerk auffallen. Für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, „eigenes“ auf dem Kornmarkt wieder zu finden.

 

Eine weitere Aktion für das Kinder- und Jugendparlament wird Anfang Oktober 2007 der Besuch der Kunst- und Formschmiede Horn sein. Hier können die Kinder und Jugendlichen den Entstehungsprozess der Kunstobjekte beobachten und mit der Anleitung des Kunstschmieds auch eigene kleine Kunstobjekte herstellen.

5.            Bauabschnitte / Zeitplanung

Die Umgestaltung des Platzes Kornmarkt erfolgt in mehreren Abschnitten:

Der 1. Bauabschnitt ist mit der Sanierung der Baumscheibe im Herbst 2006 erfolgt. Es wurde u. a. die Pflanzung unter der Linde weggenommen und eine wassergebundene Wegedecke eingezogen.

Das Jahr 2007 wird für die Herstellung der Kunstobjekte genutzt. Die Künstlerin Frau Bohrmann hat die Objekte entworfen, die Kunstschmiede Horn den Auftrag für Ausführung erhalten. Im Herbst 2007 soll die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten und notwendigen Materialen erfolgen, sodass Anfang 2008 mit den Tiefbauarbeiten einschließlich Illumination und Aufstellung der Kunstobjekte begonnen werden kann. Der Belag des Platzes bleibt erhalten, die Anpassungen sind im Bereich der neuen Sandsteinmauern und der Kunstwerke notwendig.

Zurzeit werden die Texte für die Bronzebücher von der Kinderbuchautorin Antonia Michaelis überarbeitet.

Die Gesamtfertigstellung ist im April 2008 vorgesehen, sodass die Einweihung am 23.04.2008, dem „Welttag des Buches“, erfolgen kann.

Bei dem „Welttag des Buches“, der seit 1996 auch in Deutschland gefeiert wird, handelt es sich um Veranstaltungen rund um Bücher und das Lesen, die von Buchhandlungen, Verlage, Schulen und Bibliotheken organisiert werden.

 

Für die Durchführung eines thematisch eingebundenen Einweihungsfestes konnte die Unterstufe der Touristikfachschule (Käthe-Kollwitz-Schule Marburg) unter Leitung von Frau Stichnothe-Botschafter gewonnen werden. Sie bereitet dies als städtisch-touristisches Projekt mit der Klasse in Absprache mit den Fachdiensten 56, 67 und 61 vor. Dabei sollen auch die umliegenden Einzelhändler wie das Café Vetter oder die Buchhandlung Elwert mit einbezogen werden.

 

6.         Kosten

Die Kosten für die Platzherstellung belaufen sich auf ca. 75.000,-- €.

40.000,-- € sind im Haushalt 2007 veranschlagt, 35.000,-- € als Verpflichtungsermächtigung im Jahr 2008.

 

 

 

 

 

Dr. Franz Kahle

Bürgermeister

 

 

Anlagen

Texte für die Bronzebücher

 

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