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Ratsinformation

ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage Stadtverordnetenvers. - VO/0066/2008

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:

 

In Anerkennung der besonderen Verdienste um die Universitätsstadt Marburg werden Herrn Professor Dr. phil., Dr. med. h. c. Hans-Gerhard Schwick gem. § 28 Abs. 1 der Hessischen Gemeindeordnung und § 6 Abs. 1 der Hauptsatzung der Universitätsstadt Marburg die Ehrenbürgerrechte verliehen.

 

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Sachverhalt

Begründung:

 

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft würdigt eine Stadt besondere Verdienste. Sie ist die höchste Auszeichnung, die eine Stadt vergeben kann. Auf der Liste der Marburger Ehrenbürger stehen Namen von Persönlichkeiten wie Emil von Behring, Ernst von Hülsen, Karl Bantzer, Gerhard Jahn, Dr. Reinfried Pohl sowie die von ehemaligen Oberbürgermeistern Georg Gassmann, Dr. Hanno Drechsler und Dietrich Möller.

 

Mit dem in Marburg am 05.04.1928 geborenen Professor Hans-Gerhard Schwick soll eine Persönlichkeit geehrt werden, die sich durch außergewöhnliche wissenschaftliche und unternehmerische Leistungen um Marburg in besonderer Weise verdient gemacht hat. Als Professor Hans-Gerhard Schwick nach 50-jähriger Betriebszugehörigkeit in 1992 als Sprecher des Vorstandes der damaligen Behringwerke AG ausschied, waren die Behringwerke maßgeblich durch sein Wirken, zunächst als Forscher, später als Vorstandsvorsitzender, zu einem weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen geworden.

 

Professor Hans-Gerhard Schwick trat in 1942 als Lehrling in das in 1904 von Emil-von-Behring mit 10 Mitarbeitern gegründete Unternehmen ein, um von diesem Zeitpunkt an mehr als die Hälfte der Unternehmensgeschichte der Behringwerke AG mitzuerleben und vor allem aktiv mitzugestalten. Er war als Laborjungwerker Vorsitzender der Gewerkschaftsjugend, besuchte neben seiner Tätigkeit im Werk eine private Chemie-Schule in Frankfurt und schloss hier als Chemo-Techniker ab. Nach einer Sonderprüfung für die Zulassung zum Studium ohne Reifeprüfung begann er in 1959 das Studium der Biologie an der Philipps-Universität Marburg, das er 1963 abschloss und zum Dr. phil. promovierte.

 

Sein weiterer Werdegang gestaltete sich wie folgt:

 

·     1965                Erteilung der Gesamtprokura der Behringwerke AG

·     1968                Ernennung zum stellv. Vorstandsmitglied der Behringwerke AG

·     1969                Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Philipps-Universität

·     1973                Ernennung zum Honorarprofessor an der Philipps-Universität,

FB Humanmedizin

·     1977                Forschungsleiter und stellv. Werksleiter der Behring-Werke AG

·     1980-1992            Werksleiter und Sprecher des Vorstandes der Behring-Werke AG

 

Durch seine Arbeiten als Forschungsleiter und als Vorstandssprecher des Unternehmens hat Hans-Gerhard Schwick maßgeblich dazu beigetragen, dass die Behring-Werke von einem kleinen Betrieb mit rund 800 Arbeitskräften in 1960 und einem fast ausschließlich in Deutschland erzielten Umsatz von damals etwa mehr als 40 Millionen DM zu einem der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen aufgestiegen sind. Als Professor Hans-Gerhard Schwick in 1992 aus dem Unternehmen ausschied, erzielten die Behring-Werke einen Weltumsatz von rund 1,9 Milliarden DM und beschäftigten allein in Marburg 3.200 Mitarbeiter. Damit waren sie das bei weitem größte privatwirtschaftliche Unternehmen im Marburger Raum geworden. Bis heute können die Behring-Nachfolgeunternehmen auf diesem Fundament aufbauen und mittlerweile ca. 5.000 Menschen aus der Stadt und der Region beschäftigen. Dass die Unternehmen am Standort Behringwerke für die Universitätsstadt Marburg einen nicht wegzudenkenden wirtschaftlichen Faktor darstellen, ist dabei besonders zu betonen.

 

Professor Schwick bewies während seiner gesamten Tätigkeit in „seinem“ Unternehmen stets ein ausgeprägtes soziales Engagement. So bot er regelmäßig Sprechstunden für die gesamte Belegschaft an, setzte sich dafür ein, dass es keine „Leichtlohngruppen“ mit Akkordarbeit gab und sorgte dafür, dass eine erhebliche Anzahl von Teilzeitarbeitsplätzen geschaffen wurden, um so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.

 

Weithin bekannt waren auch die von Professor Schwick initiierten Feste für Kinder von Belegschaftsangehörigen, die von ihm angeregte Unterstützung von Kindergärten und Schulen durch die Behringwerke und auch die Förderung zahlreicher karitativer Einrichtungen in und um Marburg. Auch die großzügigen Spenden von Impf- und Arzneimitteln für die Dritte Welt in Höhe von jährlich mehreren 100.000 DM wären ohne den persönlichen Einsatz von Professor Schwick in dieser Größenordnung nur schwer denkbar gewesen.

 

Auch sein Einsatz für karitative Anliegen unserer Stadt ist bedeutsam: Er gehörte zu den Gründern der bis heute sehr erfolgreich arbeitenden Kinderhilfestiftung e. V.

 

Professor Schwick ist es auch zu verdanken, dass stets ein sehr enges Verhältnis zwischen den Behringwerken und der Universität bestand, das mit der Verleihung der höchsten Auszeichnung der Philipps-Universität, der Philipps-Plakette, gewürdigt wurde.

 

Seine Geburtsstadt Marburg unterstützte er in vielfältiger Weise. Besonders hervorzuheben ist dabei die sich anbahnende Städtepartnerschaft mit Eisenach. Diese Partnerschaft lag ihm bereits zu einer Zeit am Herzen, als die Vereinigung der beiden deutschen Staaten noch nicht absehbar war. Seinem Wirken war es schließlich zu verdanken, dass die Behringwerke diese Städtepartnerschaft durch einen namhaften Betrag unterstützten und förderten.

 

Nachdem Professor Hans-Gerhard Schwick in 1988 mit der Medaille der Stadt ausgezeichnet wurde, wird vorgeschlagen, diesem großen Sohn unserer Stadt nunmehr die Ehrenbürgerrechte zu verleihen. Mit seiner erfolgreichen Arbeit als Forscher und als Vorstandsvorsitzender der Behringwerke, als aktiv lehrendes Mitglied der Philipps-Universität und auch durch sein ausgeprägtes soziales Engagement hat er sich um die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt in besonderer Weise verdient gemacht.

 

Der bevorstehende 80. Geburtstag am 05. April 2008 bietet sich in besonderem Maße als Verleihungsdatum an.

 

 

 

 

 

 

Egon Vaupel

Oberbürgermeister

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