© Stadt Marburg, Sabine Preisler
„Es ist beeindruckend, mit welcher Ruhe und Besonnenheit die Marburgerinnen und Marburger mit der Situation umgegangen sind und so den Einsatz unterstützt haben“, betont Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Er hatte sich bereits am Morgen von den Evakuierungsarbeiten überzeugt. Der Ablauf sei völlig reibungslos umgesetzt worden. „Für diesen umsichtigen und hoch professionellen Einsatz gilt unser ganzer Dank den rund 100 Einsatzkräften und Helferinnen und Helfern, die heute in hervorragender Weise für unsere Sicherheit gesorgt haben", dankte das Stadtoberhaupt für die erfolgreiche Vorbereitung und Teamarbeit.
© Stadt Marburg, Sabine Preisler
Beteiligt waren vor Ort Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Polizei, Stadt Marburg, insbesondere des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Ordnung, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, HessenForst, der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt sowie Spezialfirmen. Seit 8 Uhr hatten Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt in enger Abstimmung die Evakuierung von rund 580 Menschen im Umkreis von 500 Metern um die Fundstelle organisiert. Die Fundstelle selbst lag im Wald rund 200 Meter nördlich des Kaiser-Wilhelm-Turmes (Spiegelslust). Betroffen von der Räumung waren vor allem Teile des oberen Ortenbergs. Auch rund 40 Bewohnerinnen und Bewohner eines Altenheimes wurden ohne Probleme in ein Ausweichgebäude verlegt. Für die Anwohnerinnen und Anwohner stellte die Stadt während der Evakuierung das Haus der Ortenberggemeinde bereit und sorgte für Verpflegung. Die Stadt Marburg hatte bereits am Montag per Flyer und durch umfassende Öffentlichkeitsarbeit über die anstehende Sprengung informiert. Ein Bürger/innentelefon war eingerichtet.
© Stadt Marburg, Sabine Preisler
Die Expertinnen und Experten hatten ein großes Wasserkissen mit einem Fassungsvermögen von 22.000 Litern als Dämmung direkt über die zu sprengende 50-Kilo-Bombe gelegt. Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war 75 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit. Der Sprengsatz des Blindgängers hatte ein Gewicht von 25 Kilogramm.
© Stadt Marburg, Sabine Preisler
Die Bombe lag im Boden unter der Wurzel eines Baumes, so dass der Zünder nicht zugänglich war und somit nicht ausgebaut werden konnte. Deshalb hatten die Experten von Beginn an klar gestellt, dass eine kontrollierte Sprengung erforderlich ist. „Wir sind sehr zufrieden und haben genau das erreicht, was wir wollten: Bei der geplanten Sprengung konnte jegliche Streuung von Splittern verhindert werden", erklärte Gerhard Gossens, Leiter des Kampfmittelräumdienstes, am Mittwoch nach dem erfolgreichen Einsatz.
© Stadt Marburg, i.A. Heiko Krause
Der Kampfmittelräumdienst hatte den Blindgänger bei einer systematischen Untersuchung im Auftrag von HessenForst im Wald geortet. Bei dem Fund in Marburg handelt es sich laut Kampfmittelräumdienst um eine der kleineren Bomben, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden. Eingesetzt wurden auch 500- und 1000-Kilo-Bomben. Vorgesehenes Ziel in Marburg war vermutlich der Hauptbahnhof. Im Auftrag des Landes Hessen, von Hessen Forst und von Privateigentümern entschärft der Räumdienst in Hessen derzeit pro Jahr im Schnitt 40 bis 60 Blindgänger. Wie auf den Lahnbergen geht es dabei darum, Blindgänger und alte Munition systematisch aus Naherholungsgebieten oder von bewirtschafteten Flächen zu entfernen und die Areale so wieder frei und gefahrlos zugänglich zu machen.
© Stadt Marburg, i.A. Heiko Krause
Liveticker vom Geschehen:
++Aktualisierung 31.08., 11:50 Uhr ++
Die Sprengung ist erfolgreich erfolgt. Der Kampfmittelräumdienst konnte komplett verhindern, dass Splitter gestreut wurden. Die Sprengung sei nach Plan verlaufen. Der Luftraum ist wieder freigegeben. Alle Bürgerinnen und Bürger können jetzt wieder in ihre Wohnhäuser zurückkehren.
++ Aktualisierung 31.08., 11:09 Uhr ++
Die geplante Sprengung der Fliegerbombe auf den Marburger Lahnbergen wurde durch den Kampfmittelräumdienst um 11:09 Uhr erfolgreich durchgeführt. Mit dem Betreten des gesamten Evakuierungsgebietes müssen alle Bürgerinnen und Bürger noch auf die offizielle Freigabe warten.
++ Aktualisierung 31.08., 10:45 Uhr ++
Die Einsatzkräfte müssen jetzt den Gefahrenbereich verlassen. Die geplante Sprengung wird um 11 Uhr stattfinden.
++ Aktualisierung 31.08., 10:25 Uhr ++
Die Sprengung der Fliegerbombe auf den Lahnbergen in Marburg wird, wie geplant, um 11 Uhr stattfinden.
++ Aktualisierung 31.08., 10:17 Uhr ++
Das Wasserkissen ist jetzt befüllt und die Luftüberwachung durch einen Polizei-Helikopter hat begonnen.
++ Aktualisierung 31.08., 10:05 Uhr ++
Das Haus Tabor wurde erfolgreich in ein Nachbargebäude evakuiert. Die Polizei geht in den Straßenzügen am Ortenberg von Tür zu Tür. Weiterhin alles nach Plan.
++ Aktualisierung 31.08., 9:45 Uhr ++
Der Kampfmittelräumdienst beginnt jetzt damit das Wasserkissen mit 22.000 Litern Wasser zu befüllen.
++ Aktualisierung 31.08., 9:41 Uhr ++
Mitarbeiter/innen von Hessen-Forst gehen die umliegenden Waldwege ab und stellen die Evakuierung des Waldes sicher.
++ Aktualisierung 31.08., 9:34 Uhr ++
Die Evakuierung mehrerer Straßenzüge am Marburger Ortenberg läuft planmäßig und dürfte in etwa einer Stunde abgeschlossen sein.
++ Aktualisierung 31.08., 8:55 Uhr ++
Polizei und Feuerwehr arbeiten routiniert zusammen: In der Mobilität Eingeschränkte werden von der Polizei angesprochen und jetzt mit Unterstützung eines Fahrdienstes der Feuerwehr evakuiert.
++ Aktualisierung 31.08., 8:30 Uhr ++
Die angekündigten Straßensperrungen wurden pünktlich um 8 Uhr eingerichtet. Jetzt evakuiert die Polizei, wie angekündigt, mehrere Straßenzüge am Ortenberg. Rund eine Stunde vor der geplanten Sprengung wird dann der Luftraum gesperrt.
++ Aktualisierung 30.08., 13:10 Uhr ++
Die Stadtwerke Marburg teilen mit: Die Linie 8 wird am Mittwoch im Zeitraum der Entschärfung umgeleitet. Die Umleitungsstrecke in Richtung Sankt-Martin-Straße führt ab Erlenring über die Wilhelm-Röpke-Straße, Krummbogen, Hauptbahnhof und Neue Kasseler Straße zur Sank-Martin-Straße. Es werden in der Umleitungsstrecke die Haltestellen Kurt-Schumacher-Brücke, Ludwig-Schüler-Park, Ortenbergcenter, Zimmermannstraße und Schlosserstraße bedient. In der Gegenrichtung führt die Umleitungsstrecke über die Neue Kasseler Straße, Hauptbahnhof, Krummbogen und Wilhelm-Röpke-Straße zum Erlenring gefahren. Es werden die Haltestellen Schlosserstraße, Zimmermannstraße, Hauptbahnhof, Ludwig-Schüler-Park und Kurt-Schumacher-Brücke bedient.
++ Aktualisierung 30.08., 13:05 Uhr ++
Im Download-Bereich steht ab sofort eine Karte der am Mittwochmorgen zu evakuierenden Straßenzüge bereit. Die rote Linie markiert das gesperrte Gebiet am Ortenberg. Die weißen Kreise markieren Straßensperrungen. Die Markierung der Dächer in grau beziehungsweise rot ist für die Darstellung der Absperrung irrelevant.
Meldung vom 29.08.
Bei geplanten Untersuchungen für HessenForst haben Experten des Kampfmittelräumdienstes im Waldgebiet nördlich des Kaiser-Wilhelm-Turms (Spiegelslust) auf den Marburger Lahnbergen eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg geortet.
Weil der Blindgänger schlecht zugänglich unter einem Baum im Boden liegt, ist der Zünder nicht erreichbar und kann somit nicht ausgebaut werden. Die 50-Kilo-Bombe wird deshalb am Mittwoch (31. August) durch eine kontrollierte Sprengung entschärft. Wir informieren Sie am Mittwoch hier und auf Facebook und Twitter stets über den aktuellen Stand der Dinge.
Die Experten des Kampfmittelräumdienstes beim Regierungspräsidium Darmstadt haben angeordnet, das Gebiet um den Fundort für den Vormittag der Sprengung am Mittwoch in einem Radius von rund 500 Metern zu evakuieren, um Gefahr für Leib und Leben auszuschließen. Das betroffene Areal umfasst auch Teile des Wohngebiets am oberen Ortenberg. Bei der kontrollierten Sprengung können möglicherweise Trümmerteile in der Umgebung niedergehen.
Die Evakuierung von rund 580 Menschen erfolgt deshalb am Mittwoch ab 8 Uhr, das Gebiet muss für den Vormittag verlassen werden. Die Sprengung am Steilhang im Wald ist für den späten Vormittag vorgesehen. Eine Rückkehr in die betroffenen Häuser ist voraussichtlich ab 12 Uhr möglich, jedoch erst nach ausdrücklicher Freigabe durch den Kampfmittelräumdienst und die beteiligten Einsatzkräfte. Auch das Betreten des Waldgebietes rund um den Spiegelslustturm ist während der Evakuierung verboten. Es besteht Lebensgefahr. Rund 100 Einsatzkräfte sind am Mittwoch für die Sicherheit vor Ort.
Bürger/innentelefon eingerichtet: 06421/201-9900
Die Evakuierung wird durch uniformierte Polizeibeamtinnen und -beamte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes durchgeführt. Die Stadt Marburg bittet alle Anwohnerinnen und Anwohner die Maßnahme zu unterstützen, indem sie sich rechtzeitig auf die Evakuierung vorbereiten und das Gebiet zügig verlassen. Es werden entsprechende Straßensperren eingerichtet. Ein Hubschrauber der Polizei ist im Einsatz. Das Haus der Ortenberggemeinde in der Rudolf-Bultmann-Straße 7 steht für alle zur Verfügung, die während der Evakuierung eine Ausweichunterkunft benötigen.
Es wird empfohlen, auch alle Fahrzeuge aus den betroffenen Straßenabschnitten zu entfernen, sofern sie nicht in Garagen oder Carports stehen, um vermeidbare Beschädigungen zu verhindern. Anwohnerinnen und Anwohner sollten zusätzlich daran denken, dass sich ihre Haustiere möglichst nicht im Freien aufhalten. Eine Druckwelle, die Fenster beschädigen würde, ist nach Auskunft der Experten des Kampfmittelräumdienstes nicht zu erwarten.
Die Vorbereitungen erfolgen derzeit in Abstimmung zwischen Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt, Stadt, Polizei, Forst und Feuerwehr. Die Stadt Marburg hat für Nachfragen unter 06421/201-9900 ein Bürger/innentelefon eingerichtet. Die Anwohnerinnen und Anwohner sowie Anliegerinnen und Anlieger werden bereits am Montag vorab durch Flyer über das Vorgehen informiert.
Das Uniklinikum auf den Lahnbergen und dessen Zufahrtswege sind nicht betroffen. An der Grenze zum Evakuierungsgebiet liegen am Ortenberg die Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Zahnklinik). Deren Zu- und Abfahrtswege bleiben im relevanten Zeitraum gesperrt. Diese Kliniken werden jedoch nicht geräumt. Die Patienten und Mitarbeiter dürfen das Gebäude aber bis zum Abschluss der Entschärfung nicht verlassen. Dies betrifft rund 160 stationäre Patienten.
Psychiatrische Notfälle werden laut Uniklinikum im relevanten Zeitraum durch andere Kliniken versorgt. Die Rettungsdienstleitstellen sind darüber informiert. In Absprache mit den Behörden und der Werksfeuerwehr hat das Universitätsklinikum Marburg für die Kliniken auf dem Ortenberg alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter eingeleitet und einen strukturierten Ablauf sichergestellt.
Ein Altenheim Ecke Dürerstraße/An der Schäferbuche wird seine Bewohnerinnen und Bewohner in ein nahegelegenes Gebäude verlegen. Die Absprachen sind bereits erfolgt.
Für die kontrollierte Sprengung werden vom Kampfmittelräumdienst selbstverständlich umfangreichste Vorsorgemaßnahmen getroffen, um die Verbreitung von Trümmerteilen einzudämmen. So dämpft unter anderem ein Wasserkissen mit bis zu 22.000 Liter Fassungsvermögen die Explosion. Bei der funkgesteuerten Sprengung durch die Experten des Kampfmittelräumdienstes wird das Wasser mit dem Hilfsmaterial in der Luft zerstäubt.
Bei dem Fund in Marburg handelt es sich laut Kampfmittelräumdienst um eine der kleineren Bomben, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden. Eingesetzt wurden auch 500- und 1000-Kilo-Bomben. Vorgesehenes Ziel in Marburg war vermutlich der Hauptbahnhof. Im Auftrag des Landes Hessen, von Hessen Forst und von Privateigentümern entschärft der Räumdienst in Hessen derzeit pro Jahr im Schnitt 40 bis 60 Blindgänger. Wie auf den Lahnbergen geht es dabei darum, Blindgänger und alte Munition systematisch aus Naherholungsgebieten oder von bewirtschafteten Flächen zu entfernen und die Areale so wieder frei und gefahrlos zugänglich zu machen.
Ab 8 Uhr morgens werden am Mittwoch in Marburg für die kontrollierte Sprengung folgende Straßensperren am Ortenberg eingerichtet, so dass das Betreten und Einfahren in den Evakuierungsbereich nicht mehr möglich und untersagt sein wird:
- Georg-Voigt-Straße zwischen Blitzweg und des Rudolf-Bultmann-Straße,
- Blitzweg ab der Georg-Voigt-Straße bergauf,
- Rudolf-Bultmann-Straße und Hans-Sachs-Straße zwischen Georg-Voigt-Straße und Dürerstraße
- Glammbergweg
- Dürerstraße ab Hans-Sachs-Straße bergauf.
Durch diese Sperren für die evakuierten Gebiete wird auch die Zufahrt zur Straße „An der Schäferbuche“ und zur Von-Harnack-Straße unmöglich. Die Schützenstraße und die untere Rudolf-Bultmann-Straße bleiben befahrbar. Der Busverkehr wird während der Sperrzeit umgeleitet. Innerhalb dieser Sperrbereiche werden somit Anliegerinnen und Anlieger An der Schäferbuche, Dürerstraße (teilweise), Hans-Sachs-Straße, Rudolf-Bultmann-Straße (teilweise), Von-Harnack-Straße, Glammbergweg, Blitzweg (teilweise) und Georg-Voigt-Straße (teilweise) über die Evakuierung informiert. Auch der Kaiser-Wilhelm-Turm und die Gaststätte Spiegelslust werden evakuiert. Die Käthe-Kollwitz-Schule gehört dagegen nicht zum Evakuierungsgebiet und wurde entsprechend informiert.
Wer in der Mobilität eingeschränkt ist und über keine eigene Transportmöglichkeit verfügt, wendet sich bitte so schnell wie möglich an das Bürger/innentelefon der Stadt Marburg. Hier können die Abholung und die Rückfahrt zum Wohnhaus vereinbart werden.