© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
„Eine Stadtgesellschaft lebt auch von dem Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Überreichung der Auszeichnungen im Historischen Rathaussaal. „Sie bereichern die Stadt Marburg und das Land Hessen durch Ihren tatkräftigen Einsatz im Dienste der Allgemeinheit enorm. Ihr Handeln ist etwas, woran wir uns alle orientieren möchten“, hob das Stadtoberhaupt hervor und übergab den Geehrten Urkunden sowie einen Blumenstrauß.
Die mit dem Ehrenbrief Ausgezeichneten haben sich in mehreren Bereichen über viele Jahre ehrenamtlich eingebracht:
Herbert Lenz engagiert sich vor allem in der Pressearbeit verschiedener Fußballvereine. Seit 2010 betreut er als Pressewart und „Stadionsprecher“ die Fußballabteilung des SV Bauerbach. In diesem Rahmen organisiert er auch den jährlich stattfindenden SVB-Cup. Im Kreisausschuss Biedenkopf des Hessischen Fußballverbands ist er seit 1980 als Kreispressewart tätig. Die Kommunikation zwischen den Vereinen war ihm dabei immer besonders wichtig. „Diese Aufgabe meistert er seit fast vier Jahrzehnten mit großer Sachlichkeit und einer immer angenehmen und ruhigen Ausstrahlung“, so Spies.
Karl-Heinz Strube betätigt sich in verschiedenen Bereichen. Von 2003 bis 2008 war er als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Gießen berufen. Weiterhin engagierte er sich im TSV Marbach. Dort war er viele Jahre verantwortlicher Abteilungsleiter der Fußballabteilung. Sein Hauptengagement lag jedoch in einem anderen Bereich: Von 1999 bis 2018 war er Vorsitzender des Ortsverbandes Mittelhessen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. In dieser Zeit hat er unter anderem die wöchentlichen Sprechstunden für seine Kollegen in Gießen wahrgenommen und die Ortsverwaltung nach außen repräsentiert. Des Weiteren war Karl-Heinz Strube Mitglied im Bezirksvorstand Hessen/Rheinhessen. Hauptberuflich sowie ehrenamtlich hat er sich über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren verdient gemacht. „Karl-Heinz Strube hat die Interessen der Beschäftigten und Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft überaus engagiert vertreten“, lobte der Oberbürgermeister.
Dr. Volker Heinrich ist seit Juli 2005 als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Darmstadt tätig. „Durch sein ausgewogenes Urteil hat er maßgeblich zur Rechtsfindung und Erhaltung des Arbeitsfriedens beigetragen und ist immer vorbildlich seinen Verpflichtungen nachgekommen“, merkte Spies an. „Ein Richteramt erfordert insbesondere in diesem Bereich ein hohes Maß an Ausgewogenheit.“ Dass die Arbeit als ehrenamtlicher Richter einen hohen Stellenwert hat, wird schon anhand der Ehrungsrichtlinien deutlich. So befürwortet die Hessische Staatskanzlei eine Auszeichnung mit dem Landesehrenbrief bereits nach einer Dauer von zwölf Jahren ohne weitere Prüfung.
Der mit dem Historischen Stadtsiegel geehrte Jakob Staffel macht sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf verschiedene Weise im Stadtteil Wehrda verdient:
Jakob Staffel engagierte sich in der Zeit von 1988 bis 2001 als Kassenwart für den FV Wehrda 1919. Er erledigt außerdem seit mehr als 20 Jahren Reparaturarbeiten auf dem Vereinsgelände sowie in der Kirche und im Evangelischen Gemeindehaus des Stadtteils Wehrda. Auch dem Diakonie-Krankenhaus steht er für jegliche handwerkliche Arbeit zur Verfügung. „Jakob Staffel zu ehren ist mir eine besonders große Freude“, betonte Oberbürgermeister Spies. „Menschen wie er verrichten leise und unauffällig ihre Hilfe und werden daher zu oft übersehen.“ Er sei eine „Ich kümmere mich schon drum“-Persönlichkeit, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren würde.
Überdies dankte Oberbürgermeister Spies den Ehefrauen und Familien der ehrenamtlich Tätigen, da diese ihre Lieben zugunsten des Engagements viele Stunden entbehren mussten. Auch Karl-Heinrich Auffarth, der ehemalige Leiter des städtischen Fachdienstes Sport, sprach den Geehrten seine große Wertschätzung aus.
Der Ehrenbrief des Landes zeichnet große Verdienste um die Gemeinschaft aus. Das Historische Stadtsiegel wird für herausragendes, ehrenamtliches Engagement verliehen.