„In Marburg setzen wir uns mit Rassismus, mit allen Formen von Ausgrenzung, auseinander. Das gehört zum Wesen dieser Stadt“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zur Online-Lesung von Tupoka Ogette. In ihrem Buch „Exit Racism – rassismuskritisch denken lernen“ setzt sich die Autorin mit dem Thema auseinseinander. Die ausgewiesene Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung gibt ihren Leser*innen dabei konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen mit und unterstützt sie in der emotionalen Auseinandersetzung bei der Beschäftigung mit dem eigenen Rassismus.
„Stereotype und Vorurteile sitzen manchmal ganz tief und sie sind uns gar nicht bewusst“, erläutert der OB, denn: „Rassismus zeigt sich auch ganz unterschwellig und wir müssen uns damit beschäftigen, wie wir fair und anständig miteinander umgehen wollen.“ Die Veranstaltung lädt dazu sein, sich damit auseinanderzusetzen und eine andere Perspektive einzunehmen – die der Betroffenen. In einer multimedialen und interaktiven Online-Lesung macht die Diversity-Trainerin diese Erlebnisse erfahrbar.
Tupoka Ogette liest einige Ausschnitte aus ihrem Buch vor. Zwischen den einzelnen Abschnitten werden Audioaufnahmen mit vorgelesenen Logbüchern aus gesammelten Erfahrungen der Teilnehmenden vergangener Seminare abgespielt. Das Publikum bekommt dabei die Möglichkeit, sich mit der Autorin zu dem Gesagten und Gehörten auszutauschen und nimmt dabei selbst eine aktive Rolle in der Auseinandersetzung mit Rassismus in der deutschen Gesellschaft ein.
Die Lesung für Marburg wird gefördert durch das Programm „Für Dialog und Vielfalt – gegen Rassismus, Ausgrenzung und Demokratiefeindlichkeit“ der Universitätsstadt Marburg. Das Konzept dafür war im Januar von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden – zum Abbau von Vorurteilen und für das Gestalten eines friedlichen Zusammenlebens. Schon im vergangenen Jahr organisierte die Stadt verschiedene Veranstaltungen mit Tupoka Ogette. In diesem Jahr findet außerdem ein Workshop statt, der bereits seit längerem ausgebucht ist. Durch die „Black Lives Matter“-Bewegung in den USA hat die Auseinandersetzung mit Rassismus in Deutschland in den vergangenen Monaten zugenommen. Auch in Marburg haben viele Menschen demonstriert. Mit Veranstaltungen wie dieser will die Universitätsstadt Marburg ihrer kommunalen Verantwortung im Bereich der Antidiskriminierung gerecht werden.
Die Registrierung für die Online-Lesung ist bis Montag, 21. September, möglich unter marburgmachtmit@marburg-stadt.de. Weitere Informationen gibt es bei Katja Görgen von der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung, katja.goergen@marburg-stadt.de.