© Freya Altmüller, i.A.d. Stadt Marburg
„Bereits seit 125 Jahren tragen die Kaufmännischen Schulen in Marburg dazu bei, dass neue Fachkräfte aus der Region und für die Region eine solide Ausbildung erfahren“, sagte Stadträtin und Schuldezernentin Kirsten Dinnebier anlässlich der zweiten Veranstaltung der Jubiläumsfeierlichkeiten. 1896 gründete der damalige Kaufmännische Verein – gewissermaßen als Vorläufer der heutigen Industrie- und Handelskammer (IHK) – zur Qualifizierung des eigenen Nachwuchses eine Handelsschule für berufliche und insbesondere kaufmännische Ausbildung, damals unter dem Namen „Kaufmännische Fortbildungsschule für männliche Handlungsgehilfen und -lehrlinge“. „Zehn Jahre später richtete die Stadt Marburg dann ergänzend eine Kaufmännische Fortbildungsschule für weibliche Handlungsgehilfen und -lehrlinge ein“, so Dinnebier.
Die Stadträtin ergänzte: „Nach dem Ersten Weltkrieg und Kaiserreich übernahm dann die Stadt Marburg die Trägerschaft für die Fortbildungsschule und 1929 fusionierten die bisherigen getrennten kaufmännischen Schulen für männliche und weibliche Handlungsgehilfen und -lehrlinge zur „Städtischen Kaufmännischen Berufsschule“.“ In den Kriegsjahren wurde die Schule vorübergehend geschlossen, wurde zwischenzeitlich „Kaufmännische Berufs- und Berufsfachschulen der Stadt Marburg a. L. “ genannt, erhielt einen Neubau, zog an ihren aktuellen Standort in die Schwangasse – die heutige Leopold-Lucas-Straße – um und neue Schulformen kamen hinzu. Ab 1975 trug sie schließlich den Namen „Kaufmännische Schulen der Universitätsstadt Marburg“. Es folgten unter anderem der Bau der Großsporthalle und ein Neubau mit Mediathek.
„Als Schulträgerin durfte die Stadt maßgebliche Bewegungen – im Sinne von Weiterentwicklung – mitgestalten“, berichtete Dinnebier und nannte Beispiele: etwa die Digitalisierung der KSM mit dem Start von Laptop-Klassen 2005, dem Ausbau von W-Lan in den Schulräumen, digitalen Tafeln, dem Ausbau des Glasfasernetzes oder den Ipad-Klassen. „Und die fortwährende Bewegung der Schule nimmt kein Ende – die Stadt Marburg plant weiterhin deutliche Investitionen, zum Beispiel innerhalb der nächsten Jahre in eine komplette Neuverkabelung der IT-Technik, damit die KSM im Zeitalter der Digitalisierung mithalten kann“, so Dinnebier. Ein Teil dieser Investitionen wurden bereits umgesetzt – im Rahmen des Bildungsbauprogramms der Stadt (BiBaP), mit dem unter anderem Verwaltung, Lehrerzimmer, Aula, Toiletten und Klassenräume auf den neuesten Stand gebracht werden.
Neben all diesen Neuerungen gibt es eine weitere: die kaufmännischen Schulen sind zur „Bikeschool“ geworden. 20 neue Mountainbikes können ab sofort im Sportunterricht, bei Wandertagen, Exkursionen und Lehrerfortbildungen eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit Bikepool Hessen und der AOK Hessen, die den Großteil der Räder finanziert hat. Sechs Räder wurden mit Mitteln des Landes Hessen gekauft. Die Landesverkehrswacht Hessen unterstützt das Projekt ebenfalls und finanziert die Einrichtung der Fahrradwerkstatt. Dort sollen die Schüler auch selbst lernen, Reparaturen an den Rädern durchzuführen. Die offizielle Einführung des neuen Projekts fand ebenfalls im Zuge der Feierlichkeiten statt.
Das Bike-Projekt steht im Zusammenhang mit einer Fülle an Bestrebungen der Schule für eine bewegungsaktive Gesundheitsförderung. Als „gesundheitsfördernde Schule“ ist Bewegung einer der zentralen Aspekte im Gesundheitskonzept der KSM. So feierten die Schüler*innen das KSM-Jubiläum im Rahmen eines Bewegungstages. Jede Klasse durchlief verschiedene Teamaufgaben, an deren Ende eine kleine Besten-Ehrung stattfand. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete am Nachmittag das Ehemaligentreffen der KSM.