© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
„30 Minuten zahl` ich nix“, heißt es auch in Zukunft in Marburg. Im vergangenen Jahr hat die Universitätsstadt ein begrenztes Kontingent bereitgestellt, um 24.000 Mal die ersten 30 Minuten einer Nextbike-Fahrt zu übernehmen. Anlass war die Sanierung der Weidenhäuser Brücke. Das Angebot baut die Universitätsstadt wegen des Erfolges nun aus und bietet allen Marburger Bürger*innen, allen Besucher*innen, Pendler*innen und Interessierten weiter die Möglichkeit einer freien Fahrt auf den Leihrädern. Die Stadt Marburg zahlt weiterhin die Gebühr für die ersten 30 Minuten jeder Fahrt und erhöht die Zahl der Leihräder, die von der Stadt finanziert werden, von 50 auf 80. Zudem wird das Kooperationsprojekt zwischen Asta, Stadt und Stadtwerken ausgeweitet.
„Die Leihfahrräder leisten einen wichtigen Beitrag, die Luftqualität in Marburg zu verbessern. Zudem ist das System einfach und für alle gut nutzbar. Das Auto kann so gerne und öfter stehen bleiben“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies über den Ausbau des Leihangebots. Die blau-weißen Fahrräder von Nextbike, wie das Marburger Stadtrad heißt, stehen an mehr als 30 Verleihstationen im gesamten Stadtgebiet. Insgesamt 230 dieser Mietfahrräder sind in der Universitätsstadt unterwegs. „Dem Radverkehr und dem einfachen Zugang zu den Leihrädern wird auch in unserem Green-City-Plan eine hohe Bedeutung zugeschrieben“, so Bürgermeister und Umweltdezernent Wieland Stötzel. Die Maßnahmen im Green-City-Plan dienen dazu, die Luftqualität in Marburg zu verbessern.
Eingeführt wurde Nextbike vom Asta der Philipps-Universität, der das Modellprojekt vor fünf Jahren initiierte. Seitdem konnten die Studierenden – durch die Grundfinanzierung über den Semesterbeitrag – die Fahrräder kostenfrei ausleihen.
Spitzenwerte bei den Ausleihzahlen
Das System erreicht in Marburg bundesweite Spitzenwerte: Pro Tag und Rad werden die Drahtesel durchschnittlich drei- bis viermal ausgeliehen, im Juli sogar vier- bis fünfmal. Damit waren die Bikes im Jahr 2018 insgesamt 248 000 Mal unterwegs. Und der Aufwärtstrend hält an. Allein in den Monaten Januar und Februar 2019 haben sich die Ausleihen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
Wer sich eines der rund um die Uhr verfügbaren Fahrräder mieten möchte, muss sich im Internet unter www.nextbike.de einmalig mit einem Euro registrieren. Ab dann ist die Ausleihe per App am einfachsten: Sie zeigt den aktuellen Standort und die verfügbaren Fahrräder der umliegenden Stationen. Freie Mieträder können dann entliehen werden, indem der QR-Codes am Bike gescannt wird – das Schloss öffnet sich automatisch. Bei der Rückgabe an einer der Stationen wird einfach der Hebel am Schloss heruntergedrückt und die Ausleihe ist beendet. Wer nicht länger als 30 Minuten fährt (Studierende eine Stunde), radelt kostenlos. Ab dann wird ein Euro pro halbe Stunde fällig. Hotline für eine Anmeldung ohne Smartphone: (030) 69205046.