© Freya Altmüller, Stadt Marburg
„Die Fototage sind ein fester Termin in der Fotocommunity, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier bei der Eröffnung der Vernissage in der vhs in der Deutschhausstraße 38. Bemerkenswert seien die vielen verschiedenen Techniken, die dieses Jahr bei der Ausstellung zu erkennen seien. Die Marburger Fototage sind eine Veranstaltung im Rahmen des Fotofestivals „Photo.Spectrum.Marburg“. Rund 160 Besucher*innen waren an dem Eröffnungs-Wochenende zu Gast.
Cordula Schlichte, Leiterin der vhs, stellte die neun Ausstellungen vor, die sich im vhs-Gebäude über fünf Stockwerke verteilen. Im Erdgeschoss sind zwei Ausstellungen der Gastfotografin Brigitta Fiesel zu sehen. „Hommage an…“ zeigt Fotos, die bekannte Malereien nachahmen, etwa von Edward Hopper, Piet Mondrian oder Max Liebermann. „Fiesel hat fotografisch die Bildsprache der Maler getroffen und dabei noch etwas Eigenes eingebracht“, sagte Schlichte.
„KGIS – Kein Gast in Sicht“ zeigt Bilder, die Fiesel in Istrien gemacht hat. „Sie greift das Corona-Thema auf wunderschöne Art auf“, so die Leiterin der vhs. Fiesel hat 2020 touristenleere Orte fotografiert, die etwas Unwirkliches haben. Ebenfalls im Erdgeschoss hängt eine Ausstellung von Rolf K. Wegst, der künstlerische Fotografie zeigt, die dank Bildbearbeitung manchmal über die Wirklichkeit hinausgeht.
„Im Treppenhaus wird der Ausstellungsort der Gruppenausstellung zum Thema gemacht“, sagte Schlichte. „Sie spielt mit den grafischen Möglichkeiten von Treppenhäusern“. In der ersten Etage ist eine weitere Gruppenausstellung der FotoCommunityMarburg, Kooperationspartner der Fototage der vhs, zu sehen, die den Titel „Kontakte“ trägt. Ebenfalls im ersten Stock trifft Marburg auf Ostasien. Fotokünstler Andreas Maria Schäfer mischt in seiner Ausstellung „Hanami“ Aufnahmen von blühenden Bäumen aus der Universitätsstadt und aus Japan.
© Freya Altmüller, Stadt Marburg
In der zweiten Etage sind „Oberflächen“ von Jochen und Sylvia Heinis zu sehen. „Sie laden die Betrachtenden ein, die Oberflächen um sich herum wahrzunehmen und wecken Lust, zuzufassen“, sagte Schlichte. Die dritte Ausstellung, die sich der Architektur widmet, ist „ Beton baut Kirchen“ von Jan Bosch, die Facetten aus sakralen Gebäuden zeigt. Der Marburger Fotograf stellt außerdem Bilder von Künstler*innen unter dem Titel „Marburg rockt“ aus. Im Dachgeschoss ist das „historische Marburg“ zu sehen: Die letzte der neun Ausstellungen zeigt Fotos, die erst im Februar bei einem Bildungsurlaub entstanden sind, passend zum Stadtjubiläum „Marburg800“.
Die Ausstellungen in den Fluren und im Treppenhaus können während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden. Im Gebäude gilt Maskenpflicht. Die Bilder in den Seminarräumen sind nur nach Absprache außerhalb der Kursangebote zugänglich. Bis Ende Februar 2023 hängen die Fotos.
© Freya Altmüller, Stadt Marburg
Zu den Fototagen gab es auch wieder ein Programm: Jan Bosch gab Tipps zu Architekturfotografie, Rolf K. Wegst hielt einen Vortrag über „Fine Art“-Fotografie und Manuel Paulus sprach über Storytelling in der Reportagefotografie. Der Fotokünstler Andreas Maria Schäfer führte durch seine Ausstellung „Hanami“. Auch in diesem Jahr fand darüber hinaus wieder der beliebte Publikumspreiswettbewerb statt, bei dem die Besucher*innen die Möglichkeit hatten, ihre Lieblingsbilder zu benennen. Während der Nacht der Kunst am Freitag, 24. Juni, sind die Fotoausstellungen ebenfalls geöffnet und um 20 Uhr erfolgt die Bekanntgabe der Publikumspreise.