In der Sudetenstraße 24 wird sich in den nächsten Monaten einiges tun, denn es geht nun an die Umsetzung der Planungen für ein modernes Altenzentrum am Richtsberg. Die Abrissarbeiten haben begonnen. Zunächst wird der ehemalige Kinderhort in der Sudetenstraße 24a entfernt. Die Kinder sind bereits in schönere, neu hergestellte Räume in der Sudetenstraße 24 umgezogen. Nach dem Abriss des ehemaligen Horts startet der Abriss des Küchentraktes und schließlich auch eines Drittels des Altenzentrums. „Wir schaffen jetzt den Platz für eine moderne und zeitgemäße Altenpflege am Richtsberg. Diese wird dann auf dem freigewordenen Gelände ermöglicht“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Gemeinsam mit der GeWoBau und der Altenhilfe St. Jakob setzt die Stadt Marburg das Projekt nun um.
Dem Altenhilfekonzept von OB Spies für den Richtsberg hat die Stadtverordnetenversammlung 2017 zugestimmt. Mit der GeWoBau als Bauherr und Projektsteuerer haben Stadt und Altenhilfe dann einen erfahrenen Partner gewonnen, die praktischen Voraussetzungen geschaffen und die Planungen konkretisiert. Die Bewohner*innen des Altenzentrums leben im verbleibenden Gebäudeteil. Die Zimmer wurden in den vergangenen beiden Jahren bereits Schritt für Schritt so belegt, dass nun vor den beginnenden Abrissarbeiten niemand mehr umziehen musste. „Die Bewohner*innen des Altenzentrums am Richtsberg bleiben in ihrer gewohnten Umgebung und leben dabei weder auf einer Baustelle, noch mussten sie umziehen“, so Spies. „Ein sanfter Übergang war uns sehr wichtig“, betont Altenhilfegeschäftsführer Jörg Kempf. Auch der Kinderhort ist bereits seit August in den neuen Räumen im verbleibenden Altbau.
Die Ausschreibungen für das Bauprojekt laufen aktuell noch. Die Projektpartner rechnen mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren und einer Eröffnung des Altenzentrums St. Jakob im neuen Gebäude im Frühjahr 2021.
„Mit dem Ergänzungsbau in der Sudetenstraße 24 schaffen wir auf dem bestehenden Gelände des Altenzentrums sieben Wohnbereiche in Top-Qualität, in denen jeweils zwölf Menschen angelehnt an das Hausgemeinschaftsprinzip mit eigenem Ess- und Küchenbereich leben. Das ermöglicht künftig eine Unterstützung älterer Menschen, die allen Anforderungen einer zukunftsweisenden Altenhilfe gerecht wird“, erklärt Spies. An die Stelle des alten Gebäudes auf sieben Stockwerken mit Sanierungsstau tritt der Neubau, der auch dafür steht, dass die 80 Beschäftigten mit dem Einsatz auf den dann nur noch zwei Etagen Zeit für genau diese Hilfe und Pflege gewinnen, betont Altenhilfegeschäftsführer Jörg Kempf.
Hinzu kommen im Neubau der Zugang zum Garten für die Bewohner*innen sowie ein Begegnungszentrum mit Mittagstisch und Raum für Netzwerke, der offen zum Quartier und für alle Bürger*innen zugänglich ist.
Später – wenn der Neubau steht – wird es dann für die GeWoBau auch darum gehen, im verbleibenden Gebäudealtbestand verschiedene Wohnformen zu entwickeln. „So wird auch das Gebäude weiterhin sinnvoll genutzt und steht als Wohnraum zur Verfügung“, so GeWoBau-Geschäftsführer Jürgen Rausch. „Wichtig ist uns bei allen Arbeiten, dass sowohl die Kinder als auch die Bewohner*innen des Altenzentrums so wenig wie möglich von Bauarbeiten und Baulärm beeinträchtigt werden.“