© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg
„Die Pandemie stellt für uns alle eine schwierige Zeit dar. Dies gilt insbesondere für unsere jüngsten und ältesten Mitglieder der Gesellschaft. Daher war es uns wichtig, den Bewohner*innen der Pflege- und Altenheime in Marburg Abwechslung zu bieten und die Angebote, die bisher aufgrund der Pandemie entfallen mussten, durch ein wenig Musik und Beisammensein auszugleichen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, zuständiger Dezernent für die Altenplanung.
Die Konzerte begannen im März und fanden in den Außenbereichen der Anlagen statt. Die Bewohner*innen erlebten die Konzerte, je nach Inzidenz und Gestaltung der Einrichtungen, von Innen, vom Fenster, vom Balkon oder vom Garten aus. „Hinter dem Projekt stehen vor allem zwei Grundgedanken“, erläutert Heinrich Grebe vom Fachdienst Altenplanung. „Zum einen wollten wir den Bewohner*innen etwas Abwechslung bieten und zum anderen die Pflegekräfte durch von außen geplante Veranstaltungen entlasten“, führt Grebe weiter aus. Zudem freue sich die Stadt in diesem Zuge auch, ihrem Auftrag, Kulturprogramme zu fördern, nachkommen zu können.
© Stefanie Ingwersen, Stadt MarburgDabei sei die Konzertreihe von allen Beteiligten, sowohl von den Bewohner*innen als auch von den Einrichtungen selbst, überaus positiv aufgenommen worden, berichtet Sonja Röllinghoff, Netzwerkkoordinatorin der Marburger Allianz für Menschen mit Demenz. „Das Projekt hat uns gezeigt, dass Musik auf ihre ganz eigene Weise verbindet und die Bewohner*innen berührt. Besonders aufgeblüht sind die Bewohner*innen, wenn Volksmusik oder Tanzmusik aus ihrer Jugendzeit gespielt wurden.“ So sei zum Beispiel ein Bewohner so vom Rhythmus gepackt worden, dass er selbst seine Gitarre herausgeholt und mitgespielt habe. „Wir freuen uns sehr, mit der Konzertreihe 13 Senioreneinrichtungen und 12 verschiedenen Künstler*innen, beziehungsweise Musiker-Duos, eine unterhaltsame und musikalisch anspruchsvolle Unterbrechung geboten zu haben“, resümiert Röllinghoff von der Allianz.
Bei der Marburger Allianz für Menschen mit Demenz handelt es sich um einen Zusammenschluss aus 15 verschiedenen Partner*innen aus Pflege, Beratung und Kommune der Stadt Marburg. Die Marburger Allianz setzt sich im Stadtgebiet für Menschen mit Demenz und deren pflegende Angehörige ein. Ihr Ziel ist es, an verschiedenen Stellen durch Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen, Informationsveranstaltungen und Projekten, wie das Frühlingskonzert, einen Beitrag dazu zu leisten, die Stadtgesellschaft der Universitätsstadt Marburg zu einer demenzfreundlichen Kommune zu machen. Der Fachdienst Altenplanung der Stadt ist in der lokalen Allianz beteiligt und hat für die Konzertreihe vor allem koordinatorische Aufgaben übernommen. Zudem unterstützte er die Allianz bei der Einwerbung der Fördermittel. Finanziell gefördert wurde das Projekt durch den Stiftungsfonds DiaDem der Diakonie Hessen, der in seiner Arbeit Menschen mit Demenz und deren Angehörige unterstützt. Der Stiftungsfonds hat durch die gewährten Mittel nicht nur die Aktion ermöglicht, sondern auch sichergestellt, dass den Künstler*innen eine angemessene Gage gezahlt und so der Kultursektor unterstützt werden konnte.
Die Stadt Marburg und die Marburger Allianz für Menschen mit Demenz danken allen Künstler*innen, auch im Namen der Bewohner*innen, für ihre musikalischen Darbietungen sowie die aufmunternde Atmosphäre.
Alle Beteiligten bedanken sich für die musikalischen Darbietungen von:
- Stefan Koch und Samuel Bos (Saxophon und Bass)
- Annika Rink und Karharina Fendel (Gitarre und Flöte)
- Kirsten Littmann und Nobuo Tsuji (Trompete und Flügelhorn)
- Christian Gömpel (Gitarre und Gesang)
- Emily Peach und David Studtrucker (Gitarre und Gesang)
- Johannes Treml und Faleh Kaless (Gitarre und arabische Laute)
- Jutta Haas (Saxophon)
- Mike Zoledzki (Gitarre und Gesang)
- Alexander Reuss und Tom Gerritz (Keyboard und Gesang)
- Nina Knostmann (Trompete und Horn)
- Lukas Prelle und Annika Rink (Rhythmus und Gitarre)
- Jean Kleeb (Klavier und Gesang)