© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Uns ist es wichtig, dass sich alle in das Zukunftskonzept Oberstadt einbringen können – Bewohner*innen, Geschäftsleute, Eigentümer*innen, Junge und Alte, Eingesessene und Zugezogene und auch Gäste der Oberstadt“, betont Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Die Marburger Oberstadt ist mit ihrem historischen Marktplatz und dem Landgrafenschloss Prunkstück und Aushängeschild der Universitätsstadt. Die vielen kleinen Gässchen mit originellen Geschäften, pittoresken baulichen Details und malerischen Perspektiven sind ein Magnet für Tourist*innen und locken auch Besucher*innen aus dem näheren und weiteren Umfeld immer wieder an.
Doch in der Oberstadt wird auch gearbeitet und gelebt. Auch hier gibt es Leerstand, es gilt, verschiedene Nutzungsarten und Interessensgruppen zu arrangieren. Außerdem bringen die steile Lage am Schlossberg und die durch den historischen Baustil bedingte Enge im Quartier besondere Herausforderungen mit sich – sei es die Erreichbarkeit, der Verkehr, bauliche Schwierigkeiten und dergleichen mehr.
Deshalb haben die Marburger Stadtverordneten die Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes beschlossen, das unter Einbeziehung sämtlicher Akteursgruppen aus der Oberstadt entstehen soll – „Ein Quartier für alle“, so der Slogan. Eine Koordinierungsgruppe hat sich bereits gebildet. Sinnbildlich für eines der wichtigsten Ziele, zusammen mit allen Beteiligten ein wohnliches Quartier zu schaffen, steht das Rote Sofa. Es soll ein Ort des Austausches und der guten Ideen sein. „Auf ihm möchten wir mit allen Interessierten ins Gespräch kommen, hören, was ihnen auf dem Herzen liegt. Erfahren, was sie gut finden an der Oberstadt und wo sie Verbesserungsbedarf sehen“, erklärt Oberbürgermeister Spies.
An zwei Auftakt-Samstagen im August steht das Rote Sofa deshalb im Mittelpunkt, lädt zum Mitmachen und Mitdiskutieren ein: Am 17. und 24. August empfangen Oberbürgermeister Spies und Mitglieder der Koordinierungsgruppe auf dem Sofa Menschen, denen das Quartier am Herzen liegt. Das kann auch schriftlich geschehen, mit Postkarten zum direkt Ausfüllen oder Mitnehmen und später Einschicken. Die Anregungen und Ideen werden dokumentiert und für den weiteren Prozess verwendet. Das Rote Sofa wird um 10 Uhr am Marktplatz stehen und bis 17 Uhr zwei Mal innerhalb der Oberstadt „umziehen“. Vorgesehen sind Stationen am unteren Steinweg und in der Barfüßerstraße/Augustinertreppe.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Darüber hinaus gibt es bis zum Sommer 2020 eine Fülle von Beteiligungsmöglichkeiten – für Bewohner*innen, Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer*innen. Geplant sind ein Stadtspaziergang, Befragungen, Runde Tische, eine Perspektivenwerkstatt und vieles mehr. Aus all den Anregungen und Ideen soll dann Ende 2020 ein Zukunftskonzept Oberstadt erstellt und öffentlich präsentiert werden.
Das Projekt wird begleitet von einer Koordinierungsgruppe, die sich aus Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und aus Akteur*innen vor Ort zusammensetzt. Die Projektleitung liegt beim Referat für Stadt-, Regional und Wirtschaftsentwicklung.