„Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten sehr intensive Gespräche geführt“, berichtet Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Wir sind sehr froh und erleichtert, dass wir nun eine Lösung gefunden haben“, sagt die Bildungsdezernentin zu der außerordentlichen Prioritäten-Änderung im laufenden BiBaP-Programm. „Das verbessert die Situation für die Schülerinnen und Schüler und ist gut für die Zukunft der Elisabethschule.“
Zwar hatte sich die Schulgemeinde der Elisabethschule gewünscht, dass die neuen Räume zusätzlich zur bereits geplanten Sanierung gebaut werden. Das aber ist nicht möglich, weil sonst die Verbindlichkeit des unter breiter Beteiligung der Schulen einvernehmlich vereinbarten Gesamtprogramms in Frage gestellt wäre. Das hat die Elisabethschule akzeptiert. „Die Rückmeldungen aus den Marburger Schulen sind deutlich positiv. Sie begrüßen, dass sie über fünf Jahre wissen, welche Maßnahme wann ansteht und nicht jedes Jahr aufs Neue im Wettbewerb zueinander stehen. Diese Gewissheit wollen wir erhalten“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
Zum Hintergrund: Im Herbst 2016 hat das Stadtparlament das BildungsBauProgramm (BiBaP) mit einem Volumen von 30 Millionen Euro beschlossen. Es legt die Bau- und Sanierungsprojekte an den Marburger Schulen von 2017 bis 2021 fest. Die Liste war in einem breiten Beteiligungsprozesse erarbeitet und die Prioritäten verbindlich festgelegt worden.
Für die Elisabethschule wurden zwei Maßnahmen in den Plan aufgenommen: Neue Fenster für das gesamte Schulgebäude (im ersten Bauabschnitt ca. 1,2 Millionen Euro) sowie die Modernisierung der Biologie- und Physikräume in Block B (975.000 Euro bis 2021, insgesamt 1,1 Millionen Euro). Im ersten Fünf-Jahres-Plan nicht berücksichtigt werden konnte der ebenfalls gewünschte Bau von drei neuen Räumen.
Fensteraustauch samt Fassadensanierung sind begonnen. Im Haushalt 2019 stehen weitere Mittel, um die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume zu planen. Diese bereits fest verplanten Mittel werden nun umgewidmet. Denn: Die Elisabethschule hatte mit großem Nachdruck darauf hingewiesen, dass eine Erweiterung des Schulgebäudes dringend notwendig ist und insbesondere wegen der Rückkehr zu G9 nicht auf die Zeit nach BiBaP 1 verschoben werden kann.
Mit der nun gefundenen Lösung kann die dringend gewünschte Erweiterung in der Schule verwirklicht werden, um die Raumprobleme zu beseitigen. Der Magistrat hat mit seiner Entscheidung am Montag den Weg bereitet, damit die städtischen Fachdienste nun in die Planung der drei neuen Unterrichtsräume an der E-Schule einsteigen können.
Damit ist auch die zwischenzeitlich diskutierte Alternative, die Kapazität der E-Schule von fünf auf vier Züge zu beschränken und dadurch das Raumproblem zu lösen, vom Tisch – „nach einer umfassenden internen Prüfung im Interesse der Schule und des Bildungsstandardortes Marburg“, erklärt Stadträtin Kirsten Dinnebier.
Für die Elisabethschule ist mit der nun vereinbarten Planänderung die Renovierung der naturwissenschaftlichen Räume zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Auch nach BiBaP 1 wird die Stadt Marburg weiterhin Millionen in ihre Schulen investieren. Während die erste Auflage des BildungsBauProgramms noch läuft, angefangene Projekte realisiert und weitere geplant, auf den Weg gebracht und bis 2021 fertiggestellt werden, denkt die Verwaltung schon über den nächsten BiBaP-Zyklus nach 2021 nach.