„Mit unserem Kooperationsprojekt Voice wollen wir Menschen, die neu bei uns sind, dabei helfen, einen Arbeitsplatz zu finden", erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Gute Arbeit sei entscheidend für eine erfolgreiche Integration, denn „nur, wer auch eine reale Chance hat, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, fühlt sich dauerhaft wohl und kann der Gesellschaft etwas zurückgeben", so Spies.
Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Angeboten sind Zugewanderte ab Mitte September an zwei Standorten – Buchenau für den Landkreis und im „Portal-Gisselberg | Zentrum für Flüchtlinge" für die Universitätsstadt – eingeladen, die kleinen und großen Herausforderungen des Arbeitsmarkts in der „Voice Academy" kennen und meistern zu lernen. „Mit Voice schaffen wir einen wichtigen Schritt zu einem gelungenen Miteinander und erfolgreicher Integration", freute sich der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow über das Zustandekommen der Kooperation. „Die Vernetzung der Akteure Kreis, Stadt und Arbeitsagentur ist angesichts der großen Herausforderungen ein guter Ansatz", unterstrich Zachow. Die Zusammenarbeit habe eine Tiefe und eine Selbstverständlichkeit erreicht, die in anderen Regionen ihresgleichen suche.
„In der Voice Academy lernen neu zugewanderte Menschen, wie der deutsche Arbeitsmarkt funktioniert", berichtete Volker Breustedt, Leiter der Agentur für Arbeit Marburg. An beiden Standorten stünden Computer für die Jobsuche zur Verfügung. Ebenso könne vor Ort ein Lebenslauf erstellt werden. Bis hin zur Wohnungssuche erführen die Teilnehmenden unterschiedlichste Unterstützungsangebote. „Wir wollen, dass die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt", waren sich Spies, Zachow und Breustedt einig.
„Voice" ist ein Akronym, das sich zusammensetzt aus den sinngebenden Leitbegriffen „Vocational" (berufsorientierend), „Orientation" (Orientierung), „Information" (Information), „Culture" (Kultur) und „Experience" (Erfahrung). Das Gemeinschaftsprojekt setzt sich zum Ziel, Menschen, die neu in Deutschland sind, bei den Herausforderungen der Jobsuche zu unterstützen und langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Neuzugewanderte werden über das Kooperationsprojekt auch über den Wechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), über das Asyl-Bewerberinnen und Asylbewerber Unterstützung erhalten, hin zum Sozialgesetzbuch II (SGB II), über das anerkannte Geflüchtete und Bürgerinnen und Bürger mit deutschem Pass Arbeitslosengeld II erhalten, gefördert.