© Olga Schlenger, Friedhofsverwaltung, Stadt Marburg
„Ein sehr wichtiger Beitrag der Friedhofsverwaltung Marburg ist entstanden, um auch den kleinsten Tieren in einem der vielfältigsten Lebensräume der Innenstadt – dem Friedhof – noch mehr Schutz zu bieten“, lobte Bürgermeister Wieland Stötzel bei der Vorstellung der neuen „Kleintiertreppen“. Viele durstige Kleintiere wie Eichhörnchen, Bienen oder Vögel lassen sich nämlich an einem heißen Sommertag gerne in den nächstgelegenen Teich oder in das Wasserbecken neben der nächsten Sitzbank nieder, um ein bisschen Wasser zu trinken oder das Gefieder zu benetzen. Reizvoll sind besonders die Teiche, Wasserbecken und -tonnen auf den Friedhöfen.
© Olga Schlenger, Friedhofsverwaltung, Stadt Marburg
Beim Versuch an das Wasser zu kommen, rutschen die Tiere in die Becken und aufgrund der glatten Wände ist ein Herauskommen für Kleintiere jedoch oftmals unmöglich und manche ertrinken. Der Naturschutzbund empfiehlt im „Leitfaden zur artenschutzgerechten Gestaltung von Friedhöfen“ der Natur zu helfen und Ausstiegshilfen für Kleintiere anzubringen. Um den Ausstieg zu erleichtern, ist als Erste Hilfe-Maßnahme ein dicker Ast, der in das Wasserbecken gelegt wird, geeignet. An diesem können die Kleintiere hochklettern und das tiefe Wasserbecken sicher verlassen. Eine schönere und nachhaltigere Maßnahme sind sogenannte „Kleintiertreppen“, diese werden nun von der Friedhofsverwaltung der Universitätsstadt Marburg in einigen Wasserbecken angebracht und ermöglichen den Kleintieren ein problemloses Herauskommen. Mit dieser Maßnahme will die Friedhofsverwaltung der Universitätsstadt Marburg vorerst auf dem ältesten Teil des Hauptfriedhofs den Artenschutz vorantreiben und die Kleintiere unterstützen.
Der Bau der Kleintiertreppen der Universitätsstadt Marburg ist von den Mitarbeiter*innen der Schreinerei der Lahnwerkstätten Marburg in Wehrda vom Entwurf bis zum fertigen Objekt in liebevoller Handarbeit hergestellt worden.
Auch Gartenbesitzer*innen, die einen Teich oder eine Regenwassertonne ohne Abdeckung besitzen, können Kleintieren mit wenigen Handgriffen helfen, indem sie entsprechende Hilfen zum Herausklettern anbringen und so einen Beitrag zum Artenschutz leisten.