© Stadt Marburg, Sabine Preisler
Sie bilden zusammen mit dem 2015 direkt gewählten Stadtoberhaupt den hauptamtlichen Magistrat. Die Zuständigkeit für die Aufgabenverteilung, also für den Zuschnitt der Dezernate, liegt nach der Hessischen Gemeindeordnung beim Oberbürgermeister. Alle Dezernenten gemeinsam bezeichneten die neue Organisationsstruktur am Mittag im Rathaus als eine sehr gute Weiterentwicklung. Man werde dezernatsübergreifend eng zusammenarbeiten.
Spies hat die Chance des personellen Wechsels im Magistrat zugleich genutzt, um die Aufgabenstruktur der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger auch organisatorisch so aufzustellen, dass sie den aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen in der Stadtgesellschaft entspricht. Querschnittsthemen werden in zentralen Lenkungsgruppen zusammengeführt, Dopplungen vermieden. „Wir stimmen hier mit allen Beteiligten effektiv Prozesse ab und sprechen dann mit einer Stimme zum Wohle unserer Stadt“, erklärt Spies. „Es geht darum, von den Bürgerinnen und Bürgern aus zu denken, nicht nach Ressorts.“
„Die zentralen Themen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer Stadt sind uns so wichtig, dass wir sie ab sofort im Fachbereich für ,Zivilgesellschaft, Stadtentwicklung, Migration und Kultur´ vereinen“, erklärt Spies den neuen Verantwortungsbereich im Dezernat des Oberbürgermeisters. „Und es ist der Bedeutung der Kultur und der Kulturschaffenden in Marburg angemessen, dass sie selbstverständlich dazu gehören“, so der Oberbürgermeister, der seit 1. Oktober auch Kulturdezernent der Stadt Marburg ist. Die Organisation des neuen Fachbereichs erfolgt dabei im Stellenplan der Stadt personalneutral.
Zu hervorgehobenen Projekten in der Verantwortung des Oberbürgermeisters gehören weiterhin die Gesunde Stadt, die Gleichberechtigung sowie die Bürger/innenbeteiligung.
„Zusammenwachsen und gutes Zusammenleben in einer bunten Gesellschaft sind zentrale Zukunftsaufgaben. Bisher war das Thema Migration von der Unterstützung für geflüchtete Menschen bis zu Migranten der zweiten Generation an den verschiedensten Stellen angesiedelt. Das wollen wir im Sinne der Menschen ändern, die Bereiche verknüpfen und im Fachdienst Migration zusammenführen“, betont Spies. Bei ihm wird deshalb zusätzlich die Zuständigkeit für die Ausländerbehörde liegen. In der Lenkungsgruppe „Integration, Migration und Ausländerbehörde“ arbeiten alle betroffenen Fachdienste bürgerbezogen zusammen.
In der Lenkungsgruppe Stadtentwicklungsplanung werden alle damit befassten Aufgabenfelder zusammengeführt. Entsprechend ist analog zur Ausländerbehörde auch die Stadtplanung dem Oberbürgermeister zugeordnet, in dessen Dezernat I bereits die Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung angesiedelt ist. Hier nennt Spies die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes mit Gewerbeflächen und den Behring-Nachfolgefirmen sowie der Nordstadt als zentrale Aufgabenstellungen.
Hinzu kommt die Lenkungsgruppe Kooperative Sozialplanung, mit der gemeinsam mit allen Beteiligten die soziale Infrastruktur strukturiert weiterentwickelt werden soll.
Der Oberbürgermeister bleibt außerdem Verkehrs- und Sozialdezernent (Arbeit, Soziales, Wohnen) sowie als Verwaltungschef zuständig für den Fachbereich „Zentrale Dienste“, der nun alle Bereiche der inneren Verwaltung umfasst und auch die Umstellung auf die Digitale Verwaltung umsetzen wird.
Zu den größten und zentralen Aufgabengebieten im Dezernat II des neuen Bürgermeisters Wieland Stötzel gehört der Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt. „Mit dem Bau der Landesfeuerwehrschule in Cappel und der Erneuerung der Weidenhäuser Brücke stehen die nächsten großen Projekte schon“, erklärt Marburgs neuer Baudezernent, der die ersten Tage bereits nutzte, um im Bauamt die entsprechenden Gespräche zu führen. „Daraus, dass ich zugleich für Bauen, die Öffentliche Sicherheit und Ordnung, die Feuerwehr, den Dienstleistungsbetrieb Marburg sowie Umwelt und Stadtgrün zuständig bin, ergeben sich viele positive Effekte“, führt Stötzel aus. So sei der Fachdienst Stadtgrün häufig Auftraggeber, wo DBM die Ausführung übernehme. „Wo etwas zusammenläuft, können wir Dinge gemeinsam angehen und an den Schnittstellen für mögliche Neuerungen nutzen, die unsere Stadt voranbringen“, sagt der Bürgermeister.
So ist es sein erklärtes Ziel, für den Bereich Bauen und Sicherheit die Graffitis in Marburg einzudämmen, „um schnell für ein schöneres Stadtbild zu sorgen“ - durch die Stadt selbst, im Gespräch mit der Universität, aber auch durch Fördermöglichkeiten für Privatleute in Marburg. Weiter liegen neben den Fachdiensten Stadtbüro und Standesamt auch die Gefahrenabwehr und der Brandschutz im Verantwortungsbereich des neuen Bürgermeisters. Er betont in diesem Zusammenhang, dass man die Frage des Ehrenamtes von über 500 Feuerwehrleuten in Marburg schon an sich nicht hoch genug schätzen könne. In der Nachbarstadt Gießen, die auf eine Berufsfeuerwehr angewiesen sei, entstünden zudem für die Stadt bedeutend höhere Kosten. „Eine angemessene Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr ist daher für mich selbstverständlich.“ Sein Ziel ist es außerdem, Angsträume in der Stadt weiter zu beseitigen und so die Sicherheit in der Stadt zu verbessern.
„Ich will ganzheitliche Bildung von Anfang an und aus einem Guss für Marburg weiter stärken“, erklärt seine neue Magistratskollegin Kirsten Dinnebier zu ihrem Amtsantritt. „Wir begleiten die Menschen von der Geburt an über den Kindergarten in die Schule bis zum Berufsabschluss“, macht Marburgs Stadträtin die Ziele deutlich, die für sie zugleich für die Chancengleichheit aller stehen. Dazu gehörten auch die Möglichkeiten lebenslangen Lernens aller Generationen und Angebote für Menschen, die neu nach Deutschland kommen. Die besten Voraussetzungen biete dafür der veränderte Zuschnitt des Dezernates III, der für ein umfassendes Bildungsverständnis stehe.
So ist Kirsten Dinnebier wie ihre Vorgängerin Marburgs Schuldezernentin und auch für Volkshochschule sowie Stadtbücherei verantwortlich, zugleich übernimmt sie aber auch die Zuständigkeit für die Bereiche Kinderbetreuung, Jugendförderung und Sport neu hinzu. „Das ist ein absoluter Vorteil“, ist sie sich mit dem Oberbürgermeister einig. „Denn ich verstehe Bildung umfassend und lückenlos. Wir wollen Bildung nicht nur als einzelne Abschnitte begreifen, sondern auch die Übergänge in den Fokus rücken“, hebt Marburgs neue Bildungsdezernentin hervor. Als wichtige Aufgabe benennt Dinnebier weiter, die Angebote der außerschulischen Kooperationspartner zu optimieren. „Nicht überstürzt, sondern nachhaltig werden wir gemeinsam eine Perspektive entwickeln“, verspricht die Jugend- und Schuldezernentin. Auch bei ihren Terminen setzt sie deshalb als Erstes auf den direkten Kontakt, hat in dieser Woche bereits mit Gesprächen in den Kitas begonnen und wird gleich zum Amtsantritt alle Gemeinwesensprojekte und Schulen besuchen.
Dezernatsverteilung und Organigramm
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ist Dezernent folgender Lenkungsgruppen, Fachdienste und Fachbereiche:
Lenkungsgruppe Stadtentwicklungsplanung Lenkungsgruppe Kooperative Sozialplanung Lenkungsgruppe Integration, Migration, Ausländerbehörde
31 - Ausländerbehörde
33 - Straßenverkehr
61 - Stadtplanung und Denkmalschutz
91 - Personalrat
Fachbereich 1 - Zentrale Dienste
09 - Unterstützung kommunaler Gremien
10 - Personal-, Organisations- und Beteiligungsmanagement
11 - Technische Dienste
13 - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
14 - Prüfungsamt
20 - Finanzservice
21 - Kasse und Buchhaltung
30 - Rechtsservice
1.1 - Koordinierungsstelle Digitale Verwaltung
Fachbereich 4 - Arbeit, Soziales und Wohnen
17 - Stabsstelle Altenplanung
50 - Soziale Leistungen
55 - Wohnungswesen
59 - Arbeitsgelegenheiten, Verbundausbildung, Jugendberufshilfe
Fachbereich 7 - Zivilgesellschaft, Stadtentwicklung, Migration und Kultur
15 - Referat für Stadt-, Regional und Wirtschaftsentwicklung
16 - Referat für die Gleichberechtigung von Frau und Mann
41 - Kultur
45 - Erwin-Piscator-Haus
52 - Migration und Flüchtlingshilfe
7.1 - Gesunde Stadt
7.2 - Bürgerbeteiligung
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ist zuständig für folgende Gesellschaften/Beteiligungen:
- Stadtwerke Marburg (Vorsitzender des Aufsichtsrates)
- Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH
- Sparkasse Marburg-Biedenkopf
- Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft
- Stadtentwicklungsgesellschaft Marburg mbH
- Lokale Nahverkehrsgesellschaft (inclusive Vertretung RMV)
- Rhein-Main-Verkehrsverbund
- Stiftung Heilige Elisabeth
- Marburger Altenhilfe St. Jakob gGmbH
- Marburger Service GmbH
- Praxis gGmbH - Gemeinnützige Beschäftigungs- und Bildungsgesellschaft
- Integral gGmbH
- Stiftung St. Jakob
Bürgermeister Wieland Stötzel ist zuständiger Dezernent für folgende Fachbereiche:
Fachbereich 3 - Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Brandschutz
32- Gefahrenabwehr und Gewerbe
34/36 - Standesamt und Stadtbüro
35 - Sicherheit und Verkehrsüberwachung
37 - Brandschutz
Fachbereich 6 - Planen, Bauen, Umwelt
60 - Bauverwaltung, Gebäudewirtschaft und Vermessung 62 - Gebäudewirtschaft und Grundstücksverkehr
63 - Bauaufsicht
65 - Hochbau
66 - Tiefbau
67 - Klimaschutz, Stadtgrün und Friedhöfe
69 - Umwelt- und Naturschutz, Fairer Handel und Abfallwirtschaft
Bürgermeister Wieland Stötzel ist zuständig für den Eigenbetrieb
- Dienstleistungsbetrieb Marburg (DBM)
Stadträtin Kirsten Dinnebier ist zuständige Dezernentin für folgende Fachbereiche:
Fachbereich 2 - Schule, Bildung und Sport
40 – Schule
42 – Sport
43 – Volkshochschule
44 – Stadtbücherei
74 – Städtische Bäder
Fachbereich 5 - Kinder, Jugend, Familie
51 - Zentrale Jugendhilfedienste
56 - Jugendförderung
57 - Soziale Dienste
58 - Kinderbetreuung
5.1 - Koordinierungsstelle Aufwachsen in Marburg