© Foto: Heike AckerDas Hessische Kultusministerium (HKM) und der Landessportbund Hessen (lsb h) haben fünf Sportvereine für ihre vorbildhafte Zusammenarbeit mit Schulen ausgezeichnet. Auch der Basketballclub Marburg bekam den Kooperationspreis „Sportverein und Schule“, insbesondere für seine Angebote in der Mosaikschule.
Der Basketball BC Marburg ist mit zahlreichen Schulen der Stadt eine Kooperation eingegangen: In Basketball-AGs vermitteln die Mitglieder des Vereins Kindern und Jugendlichen wichtige Werte und verbessern zugleich die Fitness. Insbesondere die Kooperation mit der Mosaikschule, die seit 2016 besteht, hat Kultusministerium und Landessportbund dazu veranlasst, den BC Marburg mit dem Preis „Sportverein und Schule“ auszuzeichnen. „Fairness, Regeln einhalten, Achtung vor seinen Mitmenschen haben – das alles kann beim Sport und fürs Leben gelernt werden. Der BC Marburg legt darauf in seinen Kooperationen besonderen Wert“, betonte Hessens Kultusminister Professor Dr. R. Alexander Lorz bei der Preisverleihung den Bildungsaspekt der Zusammenarbeit in Marburg.
Dass dieses soziale Lernen auch Kindern mit Behinderung ermöglicht wird, betrachtete die Jury als preiswürdig. Schon 2009 hatte der BC Marburg begonnen, einer Gruppe von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen im Alter von 13 bis 45 Jahren die Sportart Basketball näherzubringen. In Kooperation mit den Förderschulen wurde ein Basketball-Camp für Mädchen mit und ohne Handicap initiiert. Inzwischen gibt es sogar ein eigenes Basketball Mädchen-Handicap-Team. Trainiert werden die Handicap-Teams von erfahrenen Trainern und Bundesliga-Spielerinnen. „Der Verein zeigt damit, dass er dieses Thema sehr ernst nimmt – und zwar über alle Ebenen hinweg“, betonte Lorz. Das zeigt Erfolge: Das Basketball-Handicap-Team hat bei den nationalen Special-Olympics Silber und Bronze erkämpft. Dabei wurden die Spieler/innen auch in ihrer Persönlichkeit gestärkt.
Lob von der Jury gab es auch für die starke Einbindung der Teilnehmer/innen in die Gestaltung der Schul-AGs sowie für die enge Abstimmung zwischen Sportlehrer/innen, Schulleitung und Trainer/innen hinsichtlich der Trainingsinhalte und pädagogischen Konzepte. „Es herrscht gegenseitig Wertschätzung. Beide Partner ziehen an einem Strang, um Kinder für Breitensport zu begeistern“, sagte der Laudator.
Der mit 4.000 Euro dotierte Preis ist Teil der Kampagne „Sport bildet und bewegt – in Schule und Verein“, die der Landessportbund 2017 ins Leben gerufen hat. „Dass Sport bewegend ist, gehört zum Allgemeinwissen. Sport leistet aber auch einen wichtigen Bildungsbeitrag – weit über die Vermittlung von Werten hinaus. Zahlreiche Studien beweisen, dass sich Bewegung nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern positiv auswirkt“, erläuterte Professor Dr. Heinz Zielinski, Vizepräsident Schule, Bildung und Personalentwicklung des lsb h, bei der Preisverleihung.
„Sportverein und Schule, das sind heute im Idealfall zwei Seiten derselben Medaille, die sich sehr gut ergänzen. Die Zusammenarbeit beider ist gerade in Zeiten von stetig wachsenden Ganztagsangeboten unabdingbar für den Erfolg der Angebote in der Schule, aber selbstverständlich auch im Verein. Die heute ausgezeichneten Modelle der Kooperation von Sportvereinen und Schulen haben daher eine Leuchtturmfunktion in der hessischen Bildungslandschaft und laden geradezu zum ‚Nachmachen‘ ein“, erklärte Kultusminister Lorz.
Die wissenschaftlichen Hintergründe erläuterte im Rahmen der Preisverleihung der Neurobiologe Dr. Max Happel vom Magdeburger Institut für Neurophysiologie. Unter dem Titel „Das aktive Gehirn“ zeigte der Wissenschaftler den rund 90 interessierten Zuhörern auf, wie Bewegung das Lernen beeinflusst und warum die Arbeit der Preisträger deshalb so wichtig ist.
Der TV 1891 Babenhausen, der DTV „Die Kängurus“, der TV 1890 Breckenheim und der TGV 1859 Schotten zählen neben dem Basketballclub Marburg zu den vier Vereinen, die für ihre Kooperation mit Schulen ausgezeichnet wurden. Der TV 1891 Babenhausen kooperiert bereits seit etwa 25 Jahren mit Schulen. Der DTV „Die Kängurus“ kooperiert seit 2013 mit der Blindenschule in Friedberg. Der TV 1890 Breckenheim kooperiert mit der örtlichen Grundschule und ermöglicht eine kostenlose Mitgliedschaft der Schülerinnen und Schüler. Der TGV 1859 Schotten wurde wegen seiner Kooperation mit der Vogelsbergschule Schotten ausgezeichnet. Seit Mitte der 1960er Jahre besteht diese Kooperation bereits und vereint Breiten- und Leistungssport.
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