Von 1913 bis zu seinem Tod lebte Soutine in Frankreich, als Zeitgenosse von Künstler*innen wie Marc Chagall, Pablo Picasso oder Jean Cocteau. Einer seiner engsten Freunde und zugleich sein Förderer wurde der Maler Amedeo Modigliani.
Der Roman „Soutines letzte Fahrt" beginnt beim Transport des schwerkranken Malers im Jahr 1943 zu einer Magenoperation ins besetzte Paris. Im zeitweiligen Morphin-Delirium tauchen die Zuhörer*innen mit Soutine in einen Strom bizarrer Bilder ein: Episoden aus seiner Kindheit, die ersten Malversuche, der beharrliche Traum von Paris, als der Welthauptstadt der Malerei. Weitere Themen sind die Freundschaft mit Modigliani, der plötzliche Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Ralph Dutlis halb historischer, halb fiktiver Roman über die nie versiegende Leidenschaft für die Malerei wurde mehrfach preisgekrönt. Zu Beginn des Abends gestaltete das Team des Kunstmuseums für die Besucher*innen eine mediale Präsentation mit Einblicken in das künstlerische Schaffen von Chaim Soutine. Daran anschließend liest der Autor Teile aus seinem Werk vor und in einem Gespräch zwischen dem Autor, seinem Verleger, Thedel von Wallmoden, und dem Museumsleiter Christoph Otterbeck wird über die Kunst der Zwischenkriegszeit und das Verhältnis von Bild und Sprache im Roman diskutiert.
Die Lesung findet statt im Rahmen der Kunst-Lese 2019. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.marburg.de/kunstlese