© Grafik: Universitätsstadt Marburg
Das St. Martin-Haus bot bisher Raum für die Aktivitäten der Menschen, Initiativen und Vereine im Waldtal. Im vergangenen Jahr wurde das Gebäude abgerissen. An seine Stelle tritt ein großer, moderner und funktionaler Neubau, der viele Möglichkeiten und Angebote für den Stadtteil unter einem Dach vereinen wird. Mit den Bauarbeiten für das Nachbarschaftszentrum Waldtal kann es jetzt bald losgehen: in der nächsten Woche rollen die ersten Bagger an.
Konkret heißt das, dass zunächst die Baustelle eingerichtet wird – das bedeutet, dass unter anderem die benötigten Geräte und Maschinen sowie Materialien angeliefert werden. Außerdem werden die Achsen des künftigen Gebäudes und des Geländes vermessen. Danach rollen dann auch die Bagger ans Werk und werden den Aushub für das Gebäude vorbereiten.
„Das Nachbarschaftszentrum Waldtal ist ein zukunftsweisendes Großprojekt, das das Zusammenleben im Stadtteil weiter stärken und vielfältige Möglichkeiten für Jugend- und Sozialarbeit und für die eigene Gesundheitsvorsorge bieten wird“, so Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Es wird ein Gebäude, das die Menschen hier mit Leben füllen werden – so wie sie auch schon die Planungen für ihr Zentrum eng begleitet und mit Leben gefüllt haben.“
Die Arbeiten werden voraussichtlich rund zwei Jahre dauern – sodass 2023 Eröffnung gefeiert werden kann. Insgesamt kostet der Bau rund 8,5 Millionen Euro. Zuschüsse aus dem Städtebauprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ und dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ von Bund und Land gibt es in Höhe von rund 5,1 Millionen Euro.
Das neue Nachbarschaftszentrum wird ein dreigeschossiger Bau, der sich geschickt an das steile Gelände anpasst. Aufgrund der besonderen Topografie an der Stelle muss für den Neubau viel Erde bewegt werden. Außerdem wird das neue Gebäude deutlich größer als das alte St.-Martin-Haus. Das bedeutet zwar später mehr Raum für die Nutzer*innen, für das miteinander Leben und Kommunizieren im Stadtteil. Für die beauftragten Baufirmen heißt das aber erstmal, dass der Platz für die Baustelle selbst sowie die Lagerung von Baumaterial in den kommenden zwei Jahren knapp bemessen ist. „Wir bedanken uns besonders auch bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihr Verständnis. Wir stehen ihnen immer für Rückfragen zur Verfügung“, betont Bürgermeister Wieland Stötzel.
Die Größe und das Volumen des künftigen Neubaus werden durch seine zueinander verschobenen Etagen aufgelockert. Barrierefreie Eingänge wird es auf allen drei Ebenen geben. Den Haupteingang finden Besucher*innen an derselben Stelle wie beim Altbau. Das dahinterliegende Foyer mit Luftraum wird der zentrale Ort im Gebäude sein. Ausgestaltet wird das Gebäude mit grünem Linoleum, Spachtelboden und Parkett und mit Klinkerelementen an der Außenwand. Errichtet wird das neue Zentrum in Massivbauweise und im KfW55-Standard, um eine sehr gute Energieeffizienz zu erreichen.