© Patricia Grähling, Stadt MarburgDie Technischen Dienste der Marburger Stadtverwaltung sind bereits seit einigen Jahren im „Forum“ in der Neuen Kasseler Straße, weitere Arbeitsplätze sind gefolgt: Rund ein Drittel des Gebäudes hat die Stadt Marburg bereits angemietet, das eigene Rechenzentrum und 69 Arbeitsplätze dort untergebracht – zahlt dafür rund 364.000 Euro Miete im Jahr. „Unsere Beschäftigten fühlen sich wohl dort in hellen, moderneren Räumen“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Verkehrlich gut angebunden, barrierefrei erschlossen und in sehr gepflegtem Zustand sei das Gebäude. „Das bietet uns gute Möglichkeiten für eine zentralere und effiziente Entwicklung unserer Stadtverwaltung und der Arbeitsabläufe.“ Baudezernent Michael Kopatz ergänzt: „Das Gebäude ist auch energetisch in einem ordentlichen Zustand: mit einem unterdurchschnittlichen Energiebedarf und einer Nahwärmeversorgung der rund 10.400 Quadratmeter Fläche.“
Nun hatte die Stadt Marburg die Gelegenheit bekommen, das Gebäude auch zu kaufen – und schlägt dies der Stadtverordnetenversammlung für die nächste Sitzung entsprechend vor. „Es ist ein zentral gelegenes Gebäude mit einer Kapazität von circa 500 Arbeitsplätzen – hier können wir Stück für Stück große Teile der Verwaltung zusammenführen und so auch die Zusammenarbeit der Fachdienste untereinander weiter stärken“, erklärt Spies. Im „Forum“ könne man kurze Wege schaffen und moderne Bürowelten einrichten – auch ein wichtiger Punkt für Fachkräfte, um sie von einem guten Arbeitsplatz bei der Stadt Marburg zu überzeugen. Außerdem: „Es wäre auch möglich, das Gebäude zu erweitern“, so Kopatz.
Verträge bestehender Mieter im „Forum“ würden nicht gekündigt. Über die Jahre werden aber durch natürliche Fluktuation Stück für Stück Fachdienste der Stadt Marburg dorthin umziehen. Dort angesiedelt sind bereits die Technischen Dienste und die Kasse. Folgen sollen weitere Fachdienste ohne Publikumsverkehr – beispielsweise der Fachdienst Finanzen, der Fachdienst Digitalisierung, die Zentrale Vergabestelle oder die Schulverwaltung. Die nächsten Fachdienste sollen schon im April 2024 umziehen.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg Damit werden zentral gelegene Flächen in der Innenstadt frei, die künftig etwa für Dienstleistungen, Gewerbe und Arztpraxen oder für Wohnraum umgenutzt werden könnten. Das sind beispielsweise die städtischen Gebäude am Markt 7 und 9 oder in der Universitätsstraße 4 oder angemietete Flächen in der Temmlerstraße, am Pilgrimstein oder in der Schubertstraße. Perspektivisch kann die Stadt Marburg damit eine Miete von rund 971.000 Euro im Jahr einsparen – auf eine Nutzung von 20 Jahren gerechnet sind allein der Posten 16,55 Mio. Euro, vorausgesetzt, dass keine Mieten erhöht werden.
„Uns ist wichtig, dass Fachdienste ohne Publikumsverkehr in die Nordstadt wechseln“, erklärt Spies. „Alle Anlaufstellen für Bürger*innen bleiben zentral in der Innenstadt – etwa das Sozialamt, das Jugendamt, das Stadtbüro und das Rathaus.“ Dennoch wird durch den Ankauf des „Forums“ die Zahl der städtischen Liegenschaften reduziert. Denn aktuell ist die Verwaltung auf 30 Gebäude im Stadtgebiet verteilt. „Eine stärkere Konzentration von großen Teilen der Verwaltung auf das Forum und auf den geplanten Neubau des Stadtbüros in der Frauenbergstraße – neben dem Standort mit dem Jugendamt und dem Sozialamt in der Friedrichstraße sowie dem Bauamt in der Barfüßerstraße und natürlich dem Marktplatzbereich – senkt Kosten, bündelt Angebote und entlastet die Beschäftigten der Verwaltung und der Botenmeisterei durch kürzere Wege“, ergänzt Kopatz. Das sei auch sinnvoll im Sinne des Klimaschutzes und der Energieeinsparung. Denn: große Teile der städtischen Verwaltungsgebäude seien energetisch nicht saniert. Das „Forum“ biete die Möglichkeit und den Platz, städtische Gebäude leerzuziehen, zu sanieren und dann wieder zu nutzen – durch die Stadtverwaltung, durch Bewohner*innen oder durch völlig neu entstandene Arbeitsplätze.
Gebaut wurde das „Forum“ in den 1930er-Jahren und 2001/2002 inklusive Vollwärmeschutz generalsaniert. Das rund 16.650 Quadratmeter große Grundstück alleine hat einen Wert von rund 3,33 Mio Euro. Zum Gebäude mit sechs Ebenen und einer Bruttogeschossfläche von 20.405 Quadratmetern gehören 319 ausgewiesene und vermietbare Parkplätze. Die Investition in den Kauf des Gebäudes amortisiert sich durch Mieteinsparungen und Mieteinnahmen nach 20 Jahren.
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